Die reichen und die bösen Leute: Ein Katharina Ledermacher Krimi. Bernd Teuber

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Die reichen und die bösen Leute: Ein Katharina Ledermacher Krimi - Bernd Teuber

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von Bernd Teuber nach Motiven von Richard Hey

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      Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

      Die reichen und die bösen Leute: Ein Katharina Ledermacher Krimi

       von Bernd Teuber

       nach Motiven von Richard Hey

       Der Umfang dieses Buchs entspricht 82 Taschenbuchseiten.

       Die Verlobungsfeier der Tochter des Discounter-Millionärs Georg Kranich wird zum Schauplatz eines dreisten Raubüberfalls, den einer der Gäste mit dem Leben bezahlt. Kranich beauftragt Katharina Ledermacher mit der Wiederbeschaffung der Beute. Noch bevor die Privatdetektivin mit ihren Nachforschungen beginnen kann, wird ein Mordanschlag auf sie verübt.

      Copyright

       Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

       © Roman by Author / Cover. Nach Motiven mit Steve Mayer, 2020

       © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

       Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      1

      „ Der Hauptgrund für alle Scheidungen ist und bleibt die Hochzeit“ lautet ein weitverbreiteter Spruch, doch Markus Degenfelder hielt nicht viel von dieser Lebensweisheit. Im Gegenteil. Er wollte in Zukunft ein bequemes und sorgenfreies Leben führen, in dem er eine gute Partie machte, die seiner Meinung nach mehr wert war als die beste Lebensversicherung. Und er hatte keine Mühen gescheut, um dieses Ziel zu erreichen. Verholfen hatte ihm dazu sein gutes Aussehen, seine Fähigkeit, auf dem Surfbrett sämtliche Frauenherzen höher schlagen zu lassen und seine Kunst, bei einem Flirt nicht nur die Lippen der betreffenden Frau zu bekommen, sondern noch viel mehr.

       Im Laufe der letzten vier Jahre hatte er einige Herzen gebrochen. Eifersuchtsdramen lösten sich in loser Reihenfolge ab. Briefe mit heißen Liebesschwüren aber voller Drohungen und Verwünschungen füllten seinen Papierkorb. Doch Degenfelder kümmerte das wenig. Zwar hatten ihm viele seiner Bekanntschaften gefallen, doch was nützte es ihm, wenn das Bankkonto ihres Vaters nicht die von ihm erträumte Fülle auswies. Lange hatte er gesucht, ausgewählt und sortiert. Vor vier Wochen hatte er sie dann endlich kennengelernt. Seine Traumfrau sah nicht nur gut aus, sie hatte auch eine siebenstellige Erbschaft im Rücken, die Degenfelder fehlte.

       Er hatte sie bemerkt, als sie kümmerliche Versuche auf einem Surfbrett unternahm und dabei Unmengen Wasser schlucken musste. Bevor er ihr jedoch fachlich und seelisch zur Seite stand, hatte er sich nach ihr erkundigt und erfahren, dass es sich um die einzige Tochter des Discounter-Millionärs Georg Kranich handelte. Degenfelder war sehr überzeugt von sich und seiner Art, Frauenherzen zu gewinnen. Diese Überzeugung gab ihm die Kraft und die Geduld, die völlig unbegabte Sylvie Kranich wenigstens so weit zu bringen, dass sie mindestens zehn Minuten auf dem Surfbrett blieb, ohne mit der Ostsee Bekanntschaft zu machen.

       Zwei Wochen nach ihrer ersten Begegnung pflegte sie ihn schließlich mit kindlichen Küssen zu belohnen, die jedoch unter Degenfelders Anleitung von Tag zu Tag perfekter wurden. Am Ende der dritten Woche wurde Degenfelder auf einer Party schließlich Georg Kranich, dem Discounter-Millionär, vorgestellt. Obwohl er den Strandcasanova wie einen zugelaufenen Kater behandelte, der bei der bevorstehenden Kastration entwischt war, wich Degenfelder nicht von Sylvies Seite.

       Von dieser Stunde an lag sie ihrem leidgeprüften Vater ständig in den Ohren und behauptete eigensinnig, ohne Degenfelder nicht mehr leben zu können. Georg Kranich, wie die meisten Väter einziger Töchter, hatte schließlich nachgegeben und in die Verlobung der beiden eingewilligt. Dass er dabei ein ungutes Gefühl in der Magengrube verspürte, verschwieg er seiner Alleinerbin. Sylvie und Degenfelder verband unter anderem die Liebe zum Wasser, und so hatte sie es durchgesetzt, dass ihre Verlobung auf einer Luxusjacht gefeiert wurde.

       Der große Tag war gekommen. Georg Kranich hatte eine Jacht gemietet, Einladungen drucken und verschicken lassen und sich dafür die zweifelhafte Ehre eingehandelt, an diesem Nachmittag achtundzwanzig gepflegte Hände schütteln zu müssen. Sylvies Wunsch war es gewesen, nach einer Küstenfahrt draußen auf See zu ankern und dort bis nach Mitternacht zu feiern. Ein Bordfeuerwerk sollte der Höhepunkt des Festes werden. Georg Kranich hatte allem zugestimmt, weil er seine Tochter glücklich machen wollte.

       Bis zu diesem Zeitpunkt – es war kurz nach 22.00 Uhr – lief alles bestens. Sylvie war glücklich, Markus Degenfelder zufrieden, Georg Kranich hatte sich mit seinem zukünftigen Schwiegersohn abgefunden, und die Gäste spülten inzwischen den restlichen Alkoholvorrat herunter. Aus den an Bord verteilten Lautsprechern dudelte ununterbrochen Musik und übertönte die Gespräche und auch die Liebesschwüre, die Degenfelder seiner frisch Verlobten ins Ohr flüsterte.

       Während einige der Gäste auf dem Achterdeck eng umschlungen tanzten, saßen andere auf den gepolsterten Sitzen längst der Reling. Sylvie und Markus hatten sich von den anderen zurückgezogen und sprachen über ihre Zukunft. Dabei starrten sie in die nicht vorhandenen Sterne am bedeckten Himmel und hatten keinen Blick für das, was an Bord vor sich ging. Einer der Gäste, ein zwei Zentner schwer Mann, der eher einem Schlachter als einem Kaufhausbesitzer glich, tauchte mit einem Cocktailglas, leicht schwankend an Deck auf, als er die schwarzen Gestalten entdeckte, die sich backbord über die Reling schwangen.

       Oswald Plantikows Doppelkinn sank auf die weiße Fliege herab und verdeckte sie völlig, als er laut auflachte. Als er die Gestalten mit den schwarzen Gesichtern, den Taucherbrillen und Gummianzügen sah, war er davon überzeugt, dass sich der Gastgeber etwas Besonderes hatte einfallen lassen. Auch die anderen Gäste blickten überrascht und erwartungsvoll auf die vier Gestalten. Keiner an Bord dachte an etwas Böses. Während die Gäste und auch das Brautpaar annahmen, Georg Kranich warte mit einer nächtlichen Überraschung auf, liefen die Gedanken des Vaters in eine ähnliche Richtung. Er war überzeugt, dass sich einer der Gäste diesen Auftritt ausgedacht hatte. Somit kam niemand an Bord auf die Idee, irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen

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