Tools für ein gutes Leben nach dem Krebs. Petra Luck
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Ja, richtig. Das ist so! Es gibt keine einzige Studie, die eindeutig sagt: „Tun Sie dies oder jenes und dann ist garantiert, dass Sie die Erkrankung hinter sich gelassen haben.“ Nein, dem ist nicht so. So funktioniert Forschung auch nicht.
Forschung gibt Hinweise auf gesundheitsfördernde oder gesundheitsschädigende Substanzen oder Lebensweisen. Da jeder Mensch ein bisschen anders funktioniert, wirken sich einzelne Komponenten bei jedem Menschen unterschiedlich aus.
Ich selbst habe alles, wirklich alles versucht, um meine Gesundheit zu überprüfen und zu verbessern. Mir scheint es logisch, dass es gut und wichtig ist, die Ernährung umzustellen. Krebszellen ernähren sich, das ist erwiesen, von Glucose. Also erscheint es mir logisch und richtig, auf möglichst viel Zucker zu verzichten. Mein Weg war so, dass ich vieles ausprobiert habe. Manches habe ich dann wieder weggelassen, angepasst. Ich habe meine Form gesucht und gefunden, wie ich gesund, vital, glücklich leben kann.
Eine Zeit lang habe ich zum Beispiel komplett auf Zucker und Kaffee verzichtet. Da ich beides so mag und da beide Dinge auch oft in sozialen Situationen wichtig sind (mit anderen etwas leckeres Essen, einen Kaffee zusammen trinken), habe ich statt des kompletten Verzichts eine Reduzierung beider Stoffe vorgenommen. So fühlt es sich jetzt für mich stimmig und gut an. Und so bin ich auch mit anderen Veränderungen umgegangen: Sport, Veränderung von Gewohnheiten, Aufarbeiten belastender Erinnerungen…
Es gibt keine Garantie, dass diese Veränderungen dazu führen, dass nie wieder Krebs entsteht. Aber es gibt eine Garantie: Die Gesundheit wird gestärkt, ich bin vitaler und energievoller. Die Zeit, die ich jetzt habe und lebe, ist eine gute Zeit, eine energievolle, eine gefüllte Zeit, eine gesunde Zeit!
Als ich letztens bei meiner (neuen) Hausärztin war und ein Blutbild erstellen ließ, empfing mich diese zur Nachbesprechung mit den Worten: „Sie sind knallgesund.“ Und sie schaute mich ein bisschen so an, als wäre der Bluttest nicht nötig gewesen, als wäre ich eine Hypochonderin, die ständig und unnötig zum Arzt rennt und Untersuchungen verlangt…
Ich nahm ihren mitschwingenden, stillen Vorwurf gerne hin, „Knallgesund“, wie wunderbar! Und innerlich habe ich gedacht: „Ja. All das, was ich an Lebens- und Essensgewohnheiten verändert und umgestellt habe, hat sich gelohnt!“
Wo anfangen mit möglichen Veränderungen?
Wenn Sie möchten, können Sie sich Ihre Liste, Ihre Aufstellung, ansehen und jedem der dort genannten Themen einen Punktwert geben: Welches Thema hat unter Umständen am meisten dazu beigetragen, dass Ihr Immunsystem geschwächt wurde und die vorhandenen Krebszellen nicht zerstören konnte?
Dieser Wert stellt einen rein subjektiven Wert dar. Wenn Sie Ihre Liste so gewichten, bekommen Sie eine Idee, wo auf jeden Fall Veränderung nötig ist.
Es gibt auch noch eine andere Übung, die ich Ihnen vorstellen möchte für die Frage: „Wieso, Weshalb, Warum?“.
Dies ist eine Übung, in der Sie lernen, auf Ihre innere Stimme zu hören. Sie befragen sich selbst, Sie hören Ihren inneren Antworten zu.
Für diese Übung brauchen Sie Zeit, Stille Raum. Einen Moment Zeit, der nur Ihnen gehört, einen Moment, in dem Sie dafür sorgen, dass Sie ungestört sind.
Setzen oder legen Sie sich bequem hin.
Überprüfen Sie noch einmal, ob Sie bequem liegen oder sitzen, ob mögliche Störquellen beseitigt sind. Nehmen Sie ein paar wohltuende Atemzüge. Entspannen Sie Ihren Körper. Lassen Sie los. Versuchen Sie, die Gedanken an den Tag loszulassen. Werden Sie still und ruhig.
Legen Sie dann eine oder beide Hände an die Stelle, an denen Ihr Tumor saß (ich gehe einfach mal davon aus, dass Operationen und Behandlungen bereits erfolgt sind. Wenn nicht, machen Sie aus der Vergangenheitsform einfach die Gegenwart). Also: Legen Sie eine oder beide Hände an die Stelle, an der der Tumor saß. Und nun fragen Sie Ihren Körper, diese Stelle: „Warum?“
Und dann hören Sie auf zu fragen. Von allein werden Gedanken, Gefühle, Impressionen, Erinnerungen kommen. Versuchen Sie, sehr still zu bleiben. Lassen Sie alle Gedanken, Gefühle, die Bilder, die aufkommen, zu.
Lassen Sie die Bilder zu, gehen Sie ihnen in der Tiefe nach. Lassen Sie sich einfangen von den Gedanken und Gefühlen. Nehmen Sie wahr, was alles auftaucht, betrachten Sie die Bilder und lassen Sie sie dann wieder los. Wie eine Wolke, die am Himmel auftaucht und von allein weiterzieht.
Sicher werden auch traurige Gedanken, Gefühle auftauchen. Lassen Sie das zu. Wenn Sie traurig werden, ist dies ein Zeichen, dass hier noch etwas Unverarbeitetes sitzt.
Spüren Sie solange nach, bis Sie den Eindruck haben, am Boden der Gefühle, der Antworten angekommen zu sein. Wann das ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht wiederholen Sie die Übung auch einige Male. Vielleicht verstricken Sie sich zwischendurch in die auftauchenden Gefühle, Gedanken. Vielleicht müssen Sie sich wie bei einer Zwiebel von Schicht zu Schicht vorarbeiten.
Schon das Nachspüren dessen, was Ihnen Ihr Körper zu dieser Frage sagt, wird manche Gefühle auflösen.
Es kann aber gut sein, dass Sie merken, dass hier ein altes Thema sitzt, von dem Sie lange angenommen haben, dass es „vorbei“ ist, Teil der Vergangenheit. Und nun taucht es wieder auf – so ein Mist!
Wenn dies so ist, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass Sie dieses Thema rational aber noch nicht emotional aufgelöst haben. Unser Körper speichert unaufgelöste Themen, Emotionen in sich. Und dann wirken sie weiter. Später im Buch werde ich Ihnen Techniken zeigen, wie Sie sich von unaufgelösten Themen verabschieden können.
Jetzt geht es erstmal um die Frage: „Wieso, Weshalb, Warum?“
Und, kamen hier neue Themen auf? Neue Antworten? Wenn Sie möchten, können Sie diese in Ihr Mindmap übertragen.
Vermutlich haben Sie durch die Übungen eine Menge Anregungen bekommen für die Frage, was sich bei Ihnen in letzter Zeit alles an schwächenden Faktoren angesammelt hat. Und nun können Sie sich auf die Reise begeben, diese Stück für Stück zu bearbeiten, zu verändern, loszulassen.
So werden Sie Stück für Stück freier, leichter, glücklicher. Das tut gut. Sofort ab dem Moment, ab dem Sie in die Veränderung gehen. Und alles, was guttut, ist gut. Für Sie, für Ihre Gesundheit, Ihr Leben.
Sie können für sich selbst entscheiden: Will ich jetzt einige der Punkte angehen, verändern? Oder erst später? Mit welchem Thema wollen Sie anfangen? Erstmal mit kleinen Dingen oder ist Ihnen ein großes Thema wichtig? Sie können für sich entscheiden, ob Sie erst mit einfachen Dingen der Veränderung starten wollen oder mit den Themen, die Ihnen am wichtigsten sind.
Nehmen Sie sich einen, höchstens zwei Punkte der Veränderung vor. Oder warten Sie, was Ihnen dieses Buch an Anregungen bringt. Verändern Sie, aber ohne Stress. Nehmen Sie wahr, ohne Leistungsdruck. Verändern Sie, wenn Ihnen danach ist. Gehen Sie es an, wenn es dran ist. Alles und nichts kann dazu beigetragen haben, dass Krebs bei Ihnen entstanden ist. Der derzeitige Stand der Forschung sagt aus, dass kein Faktor allein Krebs auslöst. Es gibt nicht DEN ursächlichen Faktor, der bei allen Menschen gleich schädigend wirkt. Mit Sicherheit gibt es aber Konstellationen in Ihnen, die dazu beigetragen haben, dass Ihr Körper den Krebs nicht bekämpfen konnte. Nicht bewusst und vor allem nicht bemerkt.
Die Summe von Ereignissen, Abläufen, Gegebenheiten, Umweltbedingungen muss betrachtet werden. Die Art und Weise, wie Ihr Leben bisher ablief. Die Summe