Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland страница 12
Carlos Augen wurden schmal.
"Was willst du?"
"Ich brauche neue Papiere... Und du warst doch immer der Spezialist für sowas."
"Tut mir leid, Allan!"
"Was?"
Harkers Gesicht verzog sich. Er schnellte überraschend vor, langte über den Tresen und packte Carlo am Kragen. Er zog ihn halb über den Tisch und setzte ihm die SIG an die Stirn.
Carlo zitterte.
"Du wirst doch einen alten Freund nicht hängen lassen, oder?"
"Allan, nimm die Waffe weg, ich..."
Harker versetzte Carlo einen brutalen Stoß. Carlo wurde zurückgeschleudert, krachte gegen eine Regalwand und rutschte zu Boden. Er blutete aus der Nase.
"Überleg dir sehr gut, was du sagst, du Bastard!"
"Allan, es ist nicht so, dass ich dir keine Papiere besorgen will..."
"Ach, nein? Freut mich zu hören."
"Allan, ich bin aus dem Geschäft!"
"Aber du kennst die, die jetzt das Geschäft machen, oder?"
"Schon, aber!"
"Also, sieh zu, dass du alles Nötige veranlasst!"
Carlo erhob sich.
Harker griff in die Manteltasche und holte ein Kuvert hervor. "Hier", sagte er. "Das sind Passfotos und was du sonst noch brauchst..."
"Es gibt ein paar mächtige Leute, denen es nicht gefällt, dass du wieder aus dem Verlies herausgekrochen kommst, Harker!", zischte Carlo. "Diese Leute haben Schwierigkeiten genug, die brauchen nicht noch Probleme mit einem, der schon lebendig begraben war..."
Harker lachte rau.
"Diese Leute können mich mal. Und wenn du mir nicht hilfst, bist du ein toter Mann, Carlo! Und du weißt, dass ich jeden gekriegt habe. Jeden!"
8
Das HEAVENLY lag in der 86. Straße. Wir hofften dort Lester Rodrigez zu finden, Hernandez' Mann fürs Grobe.
Der Rausschmeißer am Eingang ließ uns anstandslos durch.
Offenbar waren wir seinem Geschmack nach gut genug angezogen, um im HEAVENLY unser Geld ausgeben zu dürfen.
Laserblitze zuckten durch den Raum.
Die Musik stampfte.
Auf der Tanzfläche wiegten sich schöne Körper zum Takt der Musik. Manche der Tänzer wirkten wie in Trance.
Wir wandten uns an die Bar.
Der Mixer wollte uns seine neueste Spezialität andrehen und redete wie ein Wasserfall. Das meiste konnte man wegen der lauten Musik ohnehin nicht verstehen.
"Wir suchen Mister Rodrigez", brachte ich schließlich vor.
Der Mixer wurde plötzlich sehr zugeknöpft.
"Lester Rodrigez. Der arbeitet doch hier", ergänzte Milo.
"Was wollen Sie denn von Lester?"
Ich lächelte dünn. "Das würden wir ihm schon gerne selbst sagen."
"Fragt sich nur, ob Lester auch mit Ihnen reden will!"
"Ich glaube schon", erwiderte ich und legte den FBI-Dienstausweis auf den Tisch.
"Ich habe keine Ahnung, wo Lester ist."
"Dann möchten wir gerne mit Mister Hernandez sprechen."
"Einen Moment..."
Der Mixer griff zum Telefon.
Ich ließ den Blick schweifen.
An einem der Nebeneingänge sah ich einen Mann mit dunklen, fast schulterlangen Haaren. Er war groß und sehr breitschultrig.
Ich erkannte ihn von den Fotos wieder, die ich von ihm gesehen hatte.
"Da ist er!", rief ich.
Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum.
Milo folgte mir.
Eine sonnengebräunte Dunkelhaarige tanzte mir entgegen.
"Hi, Lust auf einen Drink?"
"Ein andernmal."
Ich schob sie zur Seite. Rodrigez schien gemerkt zu haben, dass wir zu ihm wollen. Leute wie er hatten oft einen sechsten Sinn, um Cops zu erkennen. Vielleicht hatte er auch beobachtet, wie ich dem Mixer meinen Ausweis gezeigt hatte.
Jedenfalls war er plötzlich nicht mehr da.
Ich setzte zu einem Spurt an, stieß gegen einen der Tänzer.
Die unfreundlichen Bemerkungen überhörte ich.
Ein Raunen ging durch die Menge.
"Machen Sie Platz! FBI!", rief ich.
Wir erreichten den Nebeneingang, an dem wir Rodrigez gerade noch gesehen hatten.
Ein Vorhang aus Perlenketten verdeckte ihn.
Ich teilte ihn mit der Hand, ging hindurch und blickte einen langen, mit Teppichboden ausgelegten Flur entlang.
Rodriguez befand sich am Ende des Flurs. Er ging mit schnellen Schritten davon, drehte sich dabei halb herum.
"Mister Rodrigez! Bleiben Sie stehen! FBI!", rief ich.
Rodrigez riss eine Automatik unter seiner Lederjacke hervor.
Einen Sekundenbruchteil später wummerte die Waffe los.
Zweimal kurz hintereinander peitschten Schüsse durch den Flur und pfiffen dicht über uns hinweg. Die Projektile zerfetzten einige Meter hinter uns die Deckenverkleidung. Eine Neonröhre zersprang. Es wurde etwas dunkler.
Ich riss meine SIG heraus und gab einen Warnschuss ab.
Rodrigez verschwand hinter einer Biegung.
Ich spurtete los. Milo folgte mir.
Wir erreichten die Biegung. Mit der SIG in beiden Händen tauchte ich aus der Deckung. Milo gab mir Feuerschutz.
Von Rodrigez war nichts mehr zu sehen.
Links befanden sich die Aufzüge. An den Leuchtanzeigen war zu sehen, dass einer davon gerade