Omnipotens. Thorsten Klein
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Wo die Männer versagen, da ruft man nach dem Mann.
Der Faschismus, der überall anders, überall in neuer nationaler Vermummung auftritt, weist in allen Ländern diesen einen gemeinsamen Wesenszug auf: Die Sehnsucht nach dem Diktator.
Die erschlafften Völker suchen nach einem Hirn, das für sie denkt, nach einem Rücken, der für sie trägt.
Carl von Ossietzky (1889 - 1938),
Friedensnobelpreisträger 1935
in: Berliner Volks-Zeitung, Berlin, 13. Mai 1923
Meinen Töchtern Sophie und Vanessa gewidmet
Thorsten Klein
PSYCHE
3. Buch
Omnipotens
Roman
© 2020 Thorsten Klein
Umschlag, Illustration: Thorsten Klein
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback | 978-3-347-09369-0 |
e-Book | 978-3-347-09371-3 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt:
Prolog Unerwarteter Besuch
1. Kapitel … und es bleichen wie Steine
2. Kapitel Von hinten erdolcht
Intermezzo 1
3. Kapitel Feierlich naht der heilige Sieg
4. Kapitel Annäherung
Intermezzo 2
5. Kapitel Wer schmeißt denn da mit Lehm?
6. Kapitel Ein schwarzer Freitag
Intermezzo 3
7. Kapitel Der heimliche Aufmarsch
8. Kapitel Ermächtigung
Intermezzo 4
9. Kapitel … hinter der Trommel her …
10. Kapitel Machtübergabe
Intermezzo 5
Auf der Suche nach einem neuen MindScript
Richard Kummers MindScript endete mit seiner Ermordung. Und mit der von Alexandra Al Kahira.
Aber wie ging es weiter? Waren die beiden tatsächlich bei den Angriffen il caskars gestorben? Hatten die Mitglieder des Hohen Rates ihre echten Leichen für eine Beerdigung auf Psyche vorbereitet?
Das waren berechtigte Fragen. Denn Vater Roberts Tod in dieser Welt war nur vorgetäuscht. Die Ermordung des Mönches in Sankt Petersburg beendete dessen Existenz auf Psyche. Seine „Leiche“ wurde von den Einheimischen gefunden, obduziert und beerdigt.
Trotzdem lebte Robert von Waldenburg immer noch in vielen anderen Welten. Nur nicht auf Psyche.
Wollten Alexandra und Richard auf ähnliche Weise ihre Existenz auf Psyche beenden? Schließlich hatte Richard Kummer sein wichtigstes Ziel erreicht: Seine Frau Alexandra wurde geheilt.
Oder war Michaels schlimmste Befürchtung eingetreten? Hatte Alexandra diese Heilung nicht überlebt und Richard Kummer deshalb ihren Tod geteilt?
Ich suchte nach Antworten.
Thorsten Klein Großenhain, 18.08.2014
Prolog Unerwarteter Besuch
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles was entsteht,
Ist wert, dass es zu Grunde geht
Goethe, „Faust - der Tragödie 1. Teil“, (Erde, 1808)
Ort: Großenhain, Wohnung des Chronisten
Offene Enden mögen ja literarisch sehr interessant sein, befriedigen aber nicht die Neugier meiner Leserinnen und Leser. Und meine schon gar nicht.
So oft ich jedoch versuchte, im Internet ein neues MindScript zu finden, es tauchten immer nur die beiden mir bekannten auf. Ich benötigte eine andere Herangehensweise.
Im Urlaub hat man mehr Zeit für solche Dinge. Also beschloss ich, diesen Sommer nicht in geografische, sondern in mentale Fernen zu verreisen.
Mit einer Vollbürger-Trance sollte es mir gelingen. Ich besaß zwar weder die anatomischen, noch die mentalen Voraussetzungen zum Vollbürger, aber Richard Kummer hatte mir auf meine inständige Bitte gezeigt, wie man das macht. Dieses Wissen setzte ich ein.
An den ersten beiden Tagen bekam ich keinen Kontakt mit einem meiner Buchhelden. Ganz zu schweigen davon, dass ich irgendwelche Fähigkeiten erlangte, Gedanken zu lesen oder durch die RaumZeit zu reisen.
Aber am dritten Tag (wieso eigentlich immer am dritten?) gelang mir dann doch der Kontakt.
Der schwarze Herzog stand grinsend in meinem Wohnzimmer. In Lebensgröße. Richard Kummers holografische Abbilder waren immer viel kleiner.
Außerdem war ich in der Lage, ihn zu berühren. Er fühlte sich sehr echt und sehr menschlich an. Stellen Sie sich meine Überraschung vor. Und meine Skepsis.
Ich fragte ihn, ob er der echte schwarze Herzog sei.
„Einen schönen guten Tag“, antwortete er beleidigt. „Eine Höflichkeit ist das in deiner Zeit. Bei euch begrüßt man Gäste nicht, bevor man sie anspricht, sondern man begrabscht sie erstmal?“
Selbstverständlich begrüßt man zuerst seine Gäste. Auch in meiner Zeit. Ich begrüßte ihn und hoffte, dabei nicht rot zu werden.
„Nimmst du irgendwelche Drogen?“, fragte der Herzog nach meinem Gruß.
„Ist diese Frage vielleicht höflich? Nein, ich nehme keine Drogen. Ich trinke nur ab und zu mal ein Bier.“