wird analysiert, Emotionen werden rationalisiert. Da wird gestrebt und geirrt, sich ständig im Kreis gedreht. Was einst eine eher spielerische Suche war, wird zur krankhaften Nabelschau.
Dabei ist es jedem Menschen gegeben, zu sich selbst zu finden und das innere Licht erstrahlen zu lassen. Dabei gibt es nicht viel zu tun. Es geht um das Gegenteil von Tun: das reine Sein! Du bist! Das ist alles. Jedes weitere Wort ist Identifikation mit etwas jenseits deines Seins. Das Schöne daran ist, dass die Erfahrung deiner selbst tatsächlich kostenfrei ist. Es sei denn, du möchtest ein teures Gruppenseminar in irgendeinem Kloster buchen, um Ruhe erfahren zu können. Die Stille ist jedoch überall zu finden, in jedem Moment. Stille gibt es gratis. Nimm sie einfach an!
Nimm, was dir guttut
Was tut mir gut? Dieser Frage gehe ich letzthin auch für mich persönlich gezielt nach. Das Schreiben ist immer auch für den Autor persönlich eine schöne Möglichkeit der Reflexion über diese Frage.
Was tut dir gut? Was kannst du für dich, für dein Wohlgefühl tun? Stellst du dir diese Frage manchmal? Nimmst du dir Zeit dafür? Der eine Leser wird vielleicht eine Weile für die entsprechende Antwort brauchen, weil er sich selbst in der Hektik des Arbeits- und Familienlebens aus den Augen verloren hat. Ein anderer Leser wird vielleicht „Eine Fahrt im Porsche!“ rufen, während es nicht unwahrscheinlich ist, dass es Leserinnen gibt, die glauben, ein Shopping-Bummel würde ihnen guttun. Gehen wir also tiefer und präzisieren die Frage: Was tut deiner Seele gut, deinem Wesenskern? Zu diesem gilt es, Kontakt aufzunehmen, um deine wahre Sehnsucht zu spüren. Und wo spürt man sich intensiver als in der Stille? Wo erlebt man die Schönheit und die Großzügigkeit der Schöpfung besser als in der Natur? Waldspaziergänge sind sogar wieder „in“. Sie nennen sich jetzt „Waldbaden“. Dann kosten sie allerdings Geld.
Sprich mit Menschen, die dich weiterbringen, sprich mit Menschen, die dir guttun in jeder Hinsicht! Geh in deine Freude, in deine Liebe, nimm dich und das Leben mit allen Sinnen wahr. Entdecke deine Kreativität. Kennst du deine Träume, kannst du den Ruf deines Herzens hören? Was hindert dich daran, ihm zu folgen? Lebe deine Träume, lebe sie realistisch, setze sie um. Halte an deinen Träumen fest – und sie werden wahr. Zweifle nicht, wenn du sie klar sehen kannst! Damit möchte ich dir auch sagen, dass alles, was du gerade jetzt und hier tust, gut ist und genau richtig. Es gibt nichts „Falsches“, es gibt nichts, das nicht richtig sein könnte. Nimm den Weg, der in deine eigene Kraft und in das Feuer deines Herzens führt, dann kannst du alle deine Visionen umsetzen. Tue es, jetzt! Das tut dir gut!
Du brauchst auch nicht großartig an dich zu glauben, denn du bist jetzt. In jeder Sekunde bist du das, was du immer warst. Dein Wesen trägt von Geburt an deine Bestimmung, die du in deinem Leben zu erfüllen hast. Lasse sie zu und lebe sie ganz, denn deine Bestimmung gehört auch ganz zu dir.
Sicher hast du schon öfter diesen Rat gehört: „Lass dich nicht von Ängsten leiten.“ Das klingt zwar logisch, aber es bringt dich auf eine falsche Fährte. Es gibt keine Ängste, denn wo Liebe ist, hat Angst gar keinen Platz. In der heutigen Zeit wird jedoch einiges getan, um uns von der Liebe zu trennen und dadurch Platz für Angst zu schaffen. Menschen, die Angst haben, lassen sich bestens kontrollieren. Menschen, die in der Liebe leben, in ihrer wirklichen inneren Schönheit, sind selbst fähig und können nicht fremdbestimmt werden. Daher werden dir auch nur freie und selbstständig denkende und handelnde Menschen wirklich zur Seite stehen können und dich mit Wort und Tat darin unterstützen, deinen eigenen Seelenweg zu gehen. Deren Zuwendung nimmst du vielleicht wie ein Licht in dir war oder auf andere Weise. Du spürst, dass sie die richtigen Begleiter auf dem Weg zu deiner Heilung sind. Heil zu sein, das heißt innerlich befreit zu sein, verbunden mit der inneren wie kosmischen Liebe. Das ist Leben in Fülle, das ist das, wonach sich der Mensch auf dieser Erde sehnt.
Wenn es dir gelingt, heil zu werden und in deine Kraft zu kommen, ist auch dein Erfolg groß. Selbst der finanzielle Erfolg kann erstaunlich sein, falls du das tatsächlich willst. Du wirst erfüllt sein von Licht, Liebe und Zufriedenheit. Kennst du diese Worte von Jesus: „Wer hat, dem wird gegeben werden“? Ist dir bewusst, was du hast? Bist du dankbar dafür? Oder sehnst du dich lediglich nach dem, was du nicht hast? Du hast täglich Hunderte gute Gründe, Wertschätzung für das zu empfinden, was du besitzt. Bereits ein Stromausfall oder Wassermangel führt dir blitzschnell vor Augen, was du normalerweise im Alltag für selbstverständlich hältst. Es fehlt dir sofort schmerzlich, wenn du es nicht mehr „besitzt“.
Erkenne und erspüre den wahren Reichtum, den du bereits besitzt. Ein kleines „Danke“ für jedes Lächeln, das dir geschenkt wird, für die Schuhe, die du anziehen darfst, für jeden Zahn, der nicht schmerzt, bringt dir mehr Licht und Empfinden für die Fülle in deinen Leben – und zieht sogar automatisch noch mehr davon an.
Vielleicht magst du noch etwas über meine Worte nachsinnen. Es sind einfache Worte, die heilen können. Nimm sie einfach an, jetzt! Bleibe in Stille noch etwas sitzen und genieße die Fülle in deinem Leben. Nimm wahr, dass du nichts anderes mehr brauchst, weil du schon alles hast: dich, dein Wirken, deine Impulse im Herzen.
Geduld und Gelassenheit
Geduld? Was ist Geduld? Wann brauchst du Geduld? Gerade finde ich diese Frage persönlich sehr schwierig, da wir mitten im Umzug stecken und zeitgleich mein erstes Buch in Druck geht. Also schreibe ich über die Geduld, lerne die Geduld und nehme sie an. Die Geduld jetzt. Die neue Geduld. Heute, am Montag, sitze ich hier zwischen den Kartons, da wir das sechste Mal in wenigen Jahren umziehen. Das Ziel ist, privat eine gewisse Ruhe zu finden, denn: Unser letzter Vermieter liebte nicht wirkliches HEIL in sich, mochte keine reinste Liebe. Es kam zu Mobbing und gipfelte in der Beschuldigung, wir hätten ihm 150 Euro aus seinem Arbeitszimmer gestohlen. Dabei fühlte ich mich, als sei ich in der Geschichte des Heiligen Franziskus und würde sein Leid und seine Liebe teilen.
Geduld – kombiniert mit sehr, sehr langem Atem. Das ist das, was ich in den letzten Monaten und Jahren „beruflich“ mache. Ausdauer lohnt sich, man muss warten können. Es dauert nur noch wenige Tage, bis ich mein erstes Buch in der Hand halten werde. Das Buch, das ich als Kind bereits fühlte. Bald ist es da, mit wohl seltenen Worten auf den Punkt gebracht. Ja, Geduld darf sein. Diese ist am schönsten, wenn du sie auch mit einer gewissen Gelassenheit lebst. Lebe die Geduld! Lebe die Gelassenheit!
Wie kannst du es schaffen, geduldig und gelassen zu sein? Durch Ruhe in dir selbst, Vertrauen darin, dass sich alles zu deinem Besten fügt, auch wenn es sich in manchen Ereignismomenten nicht unbedingt so anfühlen muss. Lass es einfach geschehen, ohne Druck oder starke Willensenergie. Denn sonst würdest du die Zeit dehnen und damit Ungeduld und Unruhe hervorrufen. Den Fluss des Lebens kannst du nicht beschleunigen. Aber du kannst dafür sorgen, dass sich dein Aufenthalt darin angenehm anfühlt. Das ist Engelsgeduld, die unerschöpflich ist.
Vielleicht hast du Kinder und kannst dich noch an die Zeit der 3-Monatskoliken erinnern? Ständig das Schreien, dein Mitleiden, deine Hilflosigkeit und Minuten, die sich wie Stunden anfühlten und nicht vorübergehen wollten. Und dann kamen die ersten Zähne. Doch ehe du es dich versahst, war schon die Schuleinführung herangerückt. Die Zeit verging wie im Flug. Warum? Weil du nicht darauf gewartet hast, dass etwas geschieht, dass Zeit vergeht, sondern weil du gelebt hast. In der Zeit. Geduld braucht man nicht zu lernen, sie ist einfach da, wenn man im Jetzt ist. Zugegeben, in Momenten großen Schmerzes oder freudiger Erwartung, wenn der Seelengrund Wellen schlägt, ist es beinahe übermenschlich, geduldig oder gar gelassen zu sein.
Geduld bringt Rosen. Ein langer Atem bringt dann wohl einen ganzen Rosenstrauß. Blumen ohne Ende werde ich ernten. Vergeblich war es nicht, mich so weit zurückzuziehen, um zu lernen, auf alles zu verzichten. Damit möchte ich eigentlich nur sagen, dass ich mit dem ersten Buch meinem Wesen die Möglichkeit gegeben habe, einen großen Wandel anzutreten. Der ist passiert! Ja!
Den Wandel, erwachsen zu werden? Das sagen viele Menschen.
