Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019. Pete Hackett
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019 - Pete Hackett страница 36
»Über das Aufhören habe ich noch nicht nachgedacht, Toby«, versetzte der Kopfgeldjäger.
»Auf wessen Fährte reitest du denn dieses Mal?«
»Es sind vier Kerle. Ein fünfter dürfte heute hinzugekommen sein. Wir trennten uns – wenn man so sagen will -, zwei Tagesritte von hier. Vielleicht ist er auch noch gar nicht aufgetaucht. Dann dürfte er aber innerhalb der nächsten Stunde aufkreuzen. - Einer heißt Tex Foster. Ein Raubmörder. Bei den anderen handelt es sich um Viehdiebe und um einen Sheriffmörder. Er hat Sam Buster in Bisbee den Schädel eingeschlagen, als die Halunken einen ihrer Kumpane aus dem Gefängnis holten.«
»Fünf gewiss ausgekochte und hart gesottene Banditen, denen nichts heilig zu sein scheint. Übernimmst du dich nicht ein wenig, McQuade?«
»Ich weiß mit wem ich es zu tun habe, und ich werde Ort und Zeitpunkt bestimmen. Außerdem habe ich Gray Wolf. Er ist so gut wie drei Männer. Also sind die Vorteile auf meiner Seite. Hast du die vier Kerle gesehen? Sie dürften vor einigen Stunden in Nogales eingetroffen sein.«
»In der Stadt gibt es zwei Hotels, und jedes besitzt einen eigenen Stall«, erwiderte der Stallmann. »Bei mir haben sie ihre Pferde jedenfalls nicht untergestellt. Auch von dem fünften Kerl habe ich nichts gesehen. Tut mir leid, McQuade.«
Toby holte eine Stange Kautabak aus der Hosentasche und biss ein Stück davon ab.
»Es muss dir nicht leid tun«, knurrte McQuade und zog das Gewehr aus dem Scabbard. »Ich weiß nicht, wie lange ich bleibe, Toby. Gib dem Pferd viel Hafer zu fressen. Es hat eine Sonderration verdient. – Komm, Partner.«
McQuade stapfte über den Hof. Gray Wolf lief neben ihm her. Auf der Straße wandte sich der Kopfgeldjäger nach rechts. Er schritt am Fahrbahnrand entlang in Richtung eines der Hotels, in dem er schon einige Male genächtigt hatte.
Zwischen den Häusern war die Dunkelheit ziemlich fortgeschritten. Aus einigen Fenstern fiel schon Licht. McQuade verspürte ein nagendes Hungergefühl. Gray Wolf hatte sich in der Wildnis noch eine Abendmahlzeit in Form eines Präriehundes besorgt. Der Kopfgeldjäger sollte sich ein Zimmer mieten und dann sofort in einen Saloon gehen, um etwas zwischen die Zähne zu bekommen.
Er kam nicht weit. Aus einer Passage zwischen zwei Gebäuden trat eine Gestalt. Sie trug den Hut weit in der Stirn und die beginnende Dunkelheit hüllte den Rest seines Gesichts ein, so dass McQuade nicht erkennen konnte, um wen es sich handelte. Doch die Alarmglocken läuteten in ihm Sturm, ansatzlos aktivierte er jeden seiner Sinne, der Hauch der tödlichen Gefahr berührte ihn geradezu körperlich.
Der Mann blieb stehen und wandte sich ihm zu. Er hielt mit beiden Händen ein Gewehr schräg vor der Brust. »Ed Parker war vor dir in Nogales, McQuade. Und Brent hat am östlichen Stadtrand darauf gewartet, dass du auftauchst. Wenn du Nogales wieder verlässt, dann auf der Karre des Undertakers, wenn er deinen Kadaver auf den Boothill schafft.«
McQuade hatte angehalten. Gray Wolf ließ sich auf die Hinterbeine nieder. Das Gewehr hielt der Kopfgeldjäger in der linken Hand. Seine Rechte berührte den Knauf des Sechsschüssers. »Wo sind denn deine neuen Freunde, Foster? Du hast sie doch sicher so verteilt, dass ihr mich zwischen euch habt.«
McQuades Stimme klang ruhig. Er verspürte keine Furcht. Aber er war angespannt. Unauffällig ließ er seinen Blick über die Ränder der Fassaden halblinks und halbrechts vor sich gleiten. Auch in die Dunkelheit in den Passagen zwischen den Häusern versuchte sein Blick einzudringen.
»Ja, wir haben dich in der Zange. Während du im Mietstall warst, haben wir uns postiert. - Ed hat uns von den mexikanischen Bravados erzählt. Ich habe dich nie unterschätzt, McQuade. Seit ich dich vor ein paar Tagen kennen gelernt habe, weiß ich, dass du ein verdammter Bluthund bist. Darum gehen wir bei dir kein Risiko ein.«
Rechterhand von McQuade war ein Vorbau. Die vier Rustler ließen sich nicht sehen. Doch der Kopfgeldjäger war sich sicher, dass sie ihn über Kimme und Korn ihrer Gewehre beobachteten. Er verspürte ein seltsames Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Es war Unbehaglichkeit, vielleicht auch Beklemmung. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Jeden Moment konnte der vier- oder fünffache Tod aus den Mündungen der Gewehre der Banditen brechen.
Tex Foster war sich seiner Sache ausgesprochen sicher. Er aalte sich regelrecht im Gefühl seiner Überlegenheit und Stärke. Höhnisch rief er: »Heute sind die Rollen vertauscht, Menschenjäger. Wie fühlst du dich? Kennst du ein Gebet? Dann sprich es schnell.«
McQuade hatte nichts zu verlieren. Wie der zustoßende Kopf einer Klapperschlange zuckte seine Rechte zum Revolver. »Fort mit dir, Partner!«, zischte er und ließ sich fallen, kaum dass der letzte Buchstabe über seine Lippen war. Gewehre peitschten. Die Geschosse bohren sich in die Hauswand. McQuade hatte den Revolver in der Faust und feuerte auf Tex Foster, dann rollte er blitzschnell unter den Vorbau. Er kam auf den Bauch zu liegen und robbte zur Treppe, die vom Gehsteig aus auf den Vorbau führte.
Gray Wolf hatte mit langen, kraftvollen Sätzen die Fahrbahn überquert und war in einer Gasse verschwunden.
McQuade warf sich unter dem Vorbau hervor, wälzte sich zweimal herum und schnellte auf die Beine. Wie von Furien gehetzt rannte er zum Ende des Gebäudes. Die Gewehre der Banditen knallten. Siedendheiß fuhr es über McQuades Rücken. Schließlich wirbelte er um die Ecke des Hauses und lief an der Längswand entlang, bis sie endete. Ein hüfthoher Zaun schloss sich an. Der Kopfgeldjäger stieß den Revolver ins Holster, flankte darüber hinweg und landete in einem Beet mit Rüben.
Die Gewehre der Banditen schwiegen jetzt. Unheilvolle Stille senkte sich in die Stadt. Sie mutete lastend und trügerisch an. Es war wie die Stille des Todes.
McQuade rannte durch den Garten. Wieder musste er einen Zaun überspringen, dann befand er sich am Stadtrand, und er wandte sich bei den Corrals nach links. Plötzlich war Gray Wolf da. Er kam schattenhaft und leise aus der Dunkelheit und drängte sich an das Bein des Kopfgeldjägers. McQuade hatte angehalten und strich mit der flachen Hand über den Rücken des Tieres. »Komm, Partner«, murmelte er dann und pirschte weiter. Bei einer Scheune wandte er sich wieder stadteinwärts. Und plötzlich sah er einen der Kerle.
Der Bursche stand geduckt an einer Hausecke und beobachtete die Main Street. McQuade konnte den Mann nur schemenhaft wahrnehmen. Leise schob er sich näher an den Banditen heran. Zehn Schritte hinter ihm blieb er stehen und nahm das Gewehr an die Hüfte. »He, Hombre!«
Der Bandit warf sich herum, nahm McQuade wahr und riss das Gewehr an die Hüfte. Grell stach es ihm von dem Kopfgeldjäger entgegen. Der Knall stieß durch die Gasse. Die Wucht des Treffers trieb den Burschen nach hinten. Er stolperte rückwärts gehend zwei – drei Schritte in die Hauptstraße, das Gewehr entfiel seinen Händen, plötzlich sank er haltlos zu Boden.
Sekundenlang war es still. Dann brüllte einer: »Verdammt, das ist Brent. Der Bastard hat Brent erschossen. Die Pest an seinen Hals!«
McQuade lief in der Gasse zurück, flankte wieder über einen Zaun, riss ein paar Latten ab, so dass auch Gray Wolf auf das Grundstück gelangen konnte, und stand in einem Hof. Die rückwärtige Wand eines Hauses war zu sehen, ein niedriger Schuppen war angebaut. McQuade lief hin. Vor dem Schuppen stand ein Fuhrwerk mit hohen Bordwänden. »Warte hier, Partner«, sagte McQuade zu dem Wolfshund, stieg auf den Wagen, von dort auf das Dach des Schuppens und kletterte schließlich auf das Hausdach. Die Fassade überragte es um anderthalb Yards. McQuade spähte darüber hinweg und hüllte sich in Geduld.
Zähflüssig verstrich die Zeit. In der Stadt herrschte drückende