Den Staub der Väter abstreifen. Hermann Grabher

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Den Staub der Väter abstreifen - Hermann Grabher

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sie existierten! Wie sollten die aktuellen kirchlichen Entscheidungsträger – mehrheitlich alte Männer – dazu gebracht werden, umzudenken, das fundamental in den Köpfen Eingebrannte zu verlassen? Wie sollten sie akzeptieren, dass auch Frauen das Recht beanspruchen die Priesterweihe zu empfangen, desgleichen verheiratete Männer!? Dabei kann man sich sogar ohne übermässig grosse Beanspruchung des Heiligen Geistes vorstellen, wie gut, wie heilsam es doch wäre den Einfluss einer weiblichen Komponente im Klerus zu spüren!

      Als einer, dem in der Partnerschaft Glück beschieden ist, wähne ich mich befugt über allem zu stehen, um zum Beispiel ein Wort einlegen zu dürfen für alle diejenigen, welche einst eine weniger glückliche Wahl trafen. Sie sind Menschen, ganz normale Menschen, die nicht verdienen von der Kirche ausgeschlossen zu werden im Fall, dass sie eine neue Partnerschaft eingehen. Ich weiss, dass viele Seelsorger diese meine Meinung teilen und menschlich einfühlsam und tolerant handeln. Für diese persönliche Einstellung stürzen sie sich aber selbst in ein Dilemma, nämlich nicht mehr solidarisch mit der offiziellen Kirche zu handeln. Dies kann in vielerlei Hinsicht belastend sein.

      Kürzlich habe ich mich in eine Diskussion eingemischt – das heisst, ich sah mich genötigt es zu tun! Ein Journalist einer bedeutenden Schweizer Tageszeitung hatte geschrieben, dass die Kluft zwischen der Gesellschaft und der Kirche immer grösser werde. Es wurden die üblichen Vorwürfe und Anklagen, die bekannten Gründe der Zerwürfnisse aufgelistet. Dazu noch einige persönliche Lappalien angefügt. Die Quintessenz lautete: Eine Kirche, die in Fundamentalopposition zum Volk stehe, dürfe sich nicht mehr Volkskirche nennen, sondern müsse sich gefallen lassen als Freikirche betrachtet zu werden, oder vielleicht noch eher als Sekte. Die Konsequenz müsste sein, dass die Kirche mit dem üblicherweise dominanten Turm künftig nicht mehr in der Mitte des Dorfes stehen dürfe, sondern an den Ortsrand verbannt gehöre. Und dies gelte erst recht für die Kathedralen in den Städten, die abgetragen werden müssten, dies wegen des Versagens der Bischöfe.

      Wer so etwas schreibt, tut dies natürlich in erster Linie, um zu provozieren. Aber seriös betrachtet hat dieser Journalist das Wesentliche in der Sache nicht begriffen, nämlich dass eigentlich nur eines wichtig ist, nämlich der Glaube von uns Christen an Gott und seiner Liebe zu uns Menschen. Jesus hat uns erlöst und weist uns die Richtung zum Guten. Wir Menschen haben ein feines Gespür dafür, was gut ist und was nicht gut ist, was uns näher bringt zu ihm und ihn zu uns. Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb ein Teil der vom Vatikan verfügten Leitlinien von einer Mehrzahl der Gläubigen als von reduzierter Bedeutung eingestuft werden. Doch der Zug fährt unbeirrt weiter, auch wenn der Fahrplan Mängel aufweist! Solange noch 37.5 Prozent der Schweizer Bevölkerung sich offiziell als Katholiken registrieren lassen und 24.7 Prozent der Protestanten, dafür den entsprechenden Steuerobolus entrichten, dürfen sich diese Religionen durchaus noch als Volksreligionen bezeichnen. Wenn meine Frau und ich am Wochenende die Messe mitfeiern, sind diese Gottesdienste durchwegs gut besucht. Offensichtlich teilen alle diese vielen Menschen in der Kirche mit uns die Erwartung oder wohl noch eher die Gewissheit, in diesen Gottesdiensten Wertvolles mitnehmen zu können, um die Prüfungen der Woche in Zuversicht und positivem Geist bestehen zu können. Denn wir sind ja keine aktiven Christen, weil wir unserem Pfarrer, dem Bischof oder dem Papst gefallen wollen. Uns sind die zehn Gebote und das Wort Gottes wichtig und wir versuchen nach Möglichkeit Jesus zu folgen. Wenn wir uns mit gewissen kirchlichen Leitlinien nicht abfinden können, sind wir der Überzeugung, dass diese unsere Stimme des Einspruchs legitim ist, sie uns zusteht. Sie sollte nicht ignoriert werden, sie sollte wichtig genommen werden zum Wohle von uns allen.

      N.B. Ich schätze unseren Papst Franziskus hoch, er ist ein guter, weiser Mensch. Ich weiss aber zugleich, dass er nicht derjenige ist, der den Staub der Väter mutig abzustreifen vermag. Leider sind mir persönlich mit meinen bald 80 Jahren nicht mehr viele Jahre der Hoffnung auf eine Wende beschieden.

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