Meeting Bibel. Daniel Hoch
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Fehler: Das übliche Larifari-Getue und Waschlappen-Geschwätz. Um Veränderung zu schaffen, ist Durchhaltevermögen und eiserne Disziplin vonnöten. Die meisten stolpern schon beim ersten Schritt und fallen einige Male vom Sattel.
So gehts: Sobald ein Meeting unproduktiv, langweilig, schleppend, stumpf, nutzlos oder erfolglos ist – hocken Sie sich endlich hin und ändern etwas! Genauso, wenn das Meeting produktiver, lustiger, abwechslungsreicher, spannender und erfolgreicher sein soll. Machen Sie etwas! Nicht abwarten, nicht auf die Teilnehmer schieben, sondern Hintern bewegen! Machen Sie als Meetingleiter den ersten Schritt und dann folgen die restlichen Teilnehmer von allein. Binden Sie die anderen ein, teilen Sie Verantwortung und erteilen Sie Aufträge. Besprechen Sie gemeinsam, wie Sie die Meetings verändern werden, nicht wollen, sondern werden. Findet sich eine einzelne Person mit Verbesserungswillen und Visionen für erfolgreichere Meetings, machen Sie diese zum Meetingbeauftragten! Geben Sie ihr Autorität und Zeit, die anderen zu nerven und sich auf die Entwicklung der Meetings zu konzentrieren. Programmieren Sie die Köpfe Ihrer Teilnehmer mit neuen Meetingmethoden auf positive und ehrgeizige Gedanken um! Das Ziel ist es, miteinander das Miteinander zu optimieren, zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Effektivität des Miteinanders und die Produktivität sind der gemeinsame Vorsatz. Das ist besser, als sich den Gegebenheiten, die sich eingeschlichen haben, hinzugeben, wie der Käfer, der auf dem Rücken liegt und wie wild strampelt und doch nicht vorwärts kommt. Bilden und entwickeln Sie sich weiter! Finden Sie heraus, wie diszipliniert und hart Sie wirklich sind. Wenn Sie Veränderung wollen, tun Sie etwas dafür! Und falls es überhaupt nicht geht, holen Sie sich einen Profi. Ein objektiver Beobachter ist immer eine gute Möglichkeit, Probleme und Schwierigkeiten zu analysieren und zu verändern.
KLARTEXT-TIPP
Wenn Sie Veränderung wollen, dann setzen Sie sich endlich hin und erarbeiten einen Master Plan!
Rezept Nr. 2
Rollenspiele
Schon in der Schule oder auch im Studium, habe ich die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Menschen beobachtet. Jeder Mensch hat eine persönliche Arbeitsweise, wie in der Einleitung Typen von Meetingteilnehmern zugespitzt aufgezeigt wird. Letztlich bestreitet jedoch sicher niemand, dass es aktive und passive, laute und leise, schnelle und langsame Arbeitsweisen bei allen Menschen gibt. Jeder Mensch geht anders in sozialen Gruppen und mit sozialen Situationen um. Gerade bei Meetings treffen viele verschiedene Charaktere mit verschiedenen Arbeitsweisen in einen Raum aufeinander. Wie bekommen Sie diese am besten aller unter einen Hut?
Fehler: Ignoranz. Unterschätzen Sie niemals Ihre Meetingteilnehmer, nur weil Sie sich vielleicht nicht auf Ihre oder die gewohnte Art beteiligen. Nur weil jemand nichts sagt, heißt es nicht, dass er nichts zu sagen hat. Und Sie erinnern sich bestimmt an einige Menschen, die viel reden, bei denen jedoch nur heiße Luft rauskommt.
So gehts: Sehen Sie das Ganze als eine Art Rollenspiel. Erkennen und fördern Sie dabei die verschiedenen Charaktereigenschaften. Fragen Sie sich: Wer bringt was in das Meeting? Wer ist der Optimist? Wer ist der Pessimist? Wer macht gute Stimmung und wer sorgt eher für die kritische Hinterfragung? Welche Persönlichkeit bringt welche Eigenschaften mit ins Meeting hinein? Wie verhalten sich die Rollen hinsichtlich des Themas? Wenn Sie das wissen, haben Sie die Grundlage, um die verschiedenen Teilnehmer anzuleiten und ihre Stärken wahrhaftig zu nutzen. Ein Optimist hält höchstwahrscheinlich eine spannendere Präsentation, ein Pessimist ist notwendig für kritisches Feedback. Natürlich gibts nicht nur Optimisten und Pessimisten. Es gibt viele verschiedene Rollen: die Analytiker, die Statistiker, die Erklärer, die Humorvollen, die Kreativen, die Realisten, die Anführer und, und, und. Versuchen Sie, auf die Teilnehmer individuell einzugehen und fördern Sie deren spezifische Charaktereigenschaften! Nutzen Sie das Potenzial, das schon in den Menschen steckt: Wer kann was besonders gut? Fördern Sie die individuellen Charaktereigenschaften und nutzen Sie diese für ein erfolgreiches Meeting.
KLARTEXT-TIPP
Erkennen Sie das individuelle Potenzial Ihrer Teilnehmer und fördern Sie ihre Stärken!
Rezept Nr. 3
Fetisch Rollenspiele
Wie überwinden Sie die nie endende Langweile? Und wie kriegen Sie Menschen dazu, ihre eingespielten Rollen ab und an auch zu verlassen? Um etwas Neues auszuprobieren? Und vielleicht trauen Sie sich sogar, ins Extreme zu gehen?! Das hat schon die eine oder andere Beziehung gerettet! In Meetings gilt das gleiche Prinzip wie beim Sex, es darf nie langweilig werden. Sonst erreichen Sie niemals Ihre persönliche Höchstleistung. Gestalten Sie es doch etwas interessanter.
Fehler: So, wie viele Menschen im Alltagstrott und festen Rollen hängen, nehmen sie auch gewohnte Positionen in der Arbeit und in Meetings ein. Überhaupt brechen Max und Lisa Mustermann viel zu selten aus ihrer Komfortzone aus und bleiben in ihren gewohnten Rollen stecken. Was für ein Theater! Wie langweilig. Das Spielen einer anderen Rolle im Leben ist meiner Erfahrung nach sehr hilfreich! Es verdeutlicht uns unsere eigentlichen Charakterzüge und stärkt dadurch das Selbst. Es ist kein Geheimnis, dass Menschen an neuen Aufgaben und unbekannten Situationen wachsen. Ganz nach dem Motto: „I have realized; it is during the times I am far outside my element that I experience myself the most.“ – C. JoyBell C.
So gehts: Ähnlich wie in Rezept Nr. 2 Rollenspiele, geht es auch in diesem Rezept um die Verteilung und das Einnehmen bestimmter Rollen im Meeting. Diese Methode ist zwar etwas unkonventionell, doch ich stehe einfach auf provokante und verrückte Herangehensweisen. Verteilen Sie vor dem Meeting Karten mit Beschreibungen verschiedener Charaktere darauf. Jede Person nimmt (geheim) die entsprechende Rolle ein. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter und Kollegen ruhig kreativ werden und schauen Sie, was passiert! Das Ganze fördert die Teilnahme als auch den Lachfaktor. Logischerweise ist diese Methode nicht für jedes Meeting geeignet, doch Sie profitieren von dieser positiven Erfahrung in allen Meetings. Außerdem nehmen Ihre Meetingteilnehmer automatisch verschiedene Rollen an und sorgen dadurch für verschiedene Meinungen. Meine Rollenvorschläge:
■ Anti (ist immer dagegen)
■ Bonze (will alles mit Geld regeln)
■ Superman (ist immer bereit und dabei)
■ Uralt (ist sehr ängstlich und sieht die negativen Seiten)
■ Rofl (versucht alles mit Humor zu sehen)
■ Verrückter Professor (denkt sich die schrägsten Lösungen aus)
KLARTEXT-TIPP
Verteilen Sie vor Beginn des Meetings Karten mit verschiedenen Rollenbeschreibungen. Die Teilnehmer weisen Sie an, sich den Beschreibungen entsprechend zu verhalten (Rollenvorschläge siehe oben).
Rezept Nr. 4
Verantwortung übertragen
Wie oft kam es schon vor, dass Sie in einem Meeting saßen und sich gefragt haben: „Was mach ich hier eigentlich? Naja, einfach unauffällig sitzen bleiben und hoffen, dass mich niemand anspricht.“? Glauben Sie mir, Sie waren garantiert nicht der Einzige mit solchen Gedanken. In so gut wie jedem Meeting wissen 60 % der Teilnehmer gar nicht, warum sie überhaupt anwesend sind und was sie beitragen können.
Fehler: Wenn sich niemand für etwas verantwortlich fühlt, dann passiert auch nichts. Ohne klare Strukturierungen