Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014. R. S. Stone
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Billy Coburn ritt auf einem pfeilschnellen Rappen und war dem Rest des Trupps immer ein Stück voraus. Die anderen hatten Mühe, ihm zu folgen.
Dann kamen sie schließlich an den Ort des Schreckens.
Ein heftiger, aber sehr ungleicher Kampf hatte hier getobt.
Die Banditen hatten sämtliches Gepäck durchwühlt und nach Wertvollem durchsucht. Auch die Pferde hatten sie mitgenommen.
Coburn sprang aus dem Sattel und lief zur Kutsche. Als er hineinblickte erstarrte er vor Entsetzen.
"Diese Hunde!", flüsterte er düster vor sich hin. "Diese verfluchten Hunde! Dafür sollen sie bezahlen!"
"Das werden sie!", versicherte Read, der ebenfalls vom Gaul heruntergestiegen war, um sich etwas umzusehen.
"Sollen wir die Toten hier so liegenlassen?", meinte einer der Männer des Suchtrupps. Er hieß McKay, hatte einen buschigen Schnurrbart und war der Besitzer des Drugstores von Jefferson.
"Uns bleibt jetzt keine Zeit, uns um sie zu kümmern", bestimmte Read. "Ein paar Stunden noch, dann wird es dunkel."
McKay zuckte die Achseln, aber es war unübersehbar, dass ihm diese Entscheidung nicht gefiel.
"Wie Sie meinen, Sheriff", knurrte er.
Read sah sich etwas um.
Er wandte sich einem der toten Banditen zu, drehte ihn herum und holte aus seinen Taschen einige mexikanische Pesos. Dann nickte er leicht.
"Scheint, als wäre dieser Kerl hier noch vor kurzem auf der anderen Seite der Grenze gewesen", meinte er dazu.
Indessen deutete McKay auf eine aufgebrochene Kiste mit dem Firmenschild einer Minengesellschaft, die in der Nähe eine Silbermine betrieb. "Ob die gewusst haben, dass heute die Lohngelder dabei waren?", fragte er düster.
"Ihre Spur führt nach Süden!", meldete sich Slater, der Vormann zu Wort.
Er verstand sich ausgezeichnet auf die Spurensuche. Es hieß, dass er irgendwann einmal als Scout in der Army gedient hatte, bevor er schließlich erkannte, dass es angenehmer war, sich mit verhältnismäßig zahmen Rindern anstatt mit aufständischen Indianern herumzuschlagen.
"Kein Wunder!", zischte Read. "Sie wollen sich wieder hinter die Grenze verkriechen, wo der lange Arm des Gesetzes sie nicht erwischen kann!"
Die Männer schwangen sich wieder in die Sättel. Nur Billy Coburn blieb noch einen Augenblick stehen. Er konnte den Blick einfach nicht aus dem Inneren der Kutsche lösen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, sein Gesicht eine Maske aus Schmerz und Hass.
"Wir müssen los, Billy", sagte Read ruhig.
Coburn nickte stumm, ging zu seinem Pferd und schwang sich hinauf in den Sattel.
Slater deutete indessen auf den Boden. "Hier ist ihre Spur...", meinte er. "Solange es einigermaßen hell ist, werden wir ihr folgen können!"
"Was schätzt du, wie viele Banditen waren es?", fragte Read den Vormann.
Slater zuckte die Achseln.
"Mindestens ein Dutzend, würde ich sagen. "Vielleicht auch mehr..."
Read pfiff durch die Zähne.
"Das Zahlenverhältnis spricht nicht gerade für uns, was?"
"Aber sie haben einen Verletzten bei sich. Da ist Blut auf dem Boden..." Slater deutete mit der Rechten nach unten. "Das wird sie hoffentlich etwas aufhalten, so dass wir sie einholen können, bevor sie über die Grenze gehen!"
Sie ritten schweigend.
Alle standen noch unter dem Eindruck der schrecklichen Bilder, die sie so eben gesehen hatten. Diese Banditen waren ohne Zweifel mit einer Brutalität vorgegangen, die außergewöhnlich war.
In der letzten Zeit war es ruhig in der Gegend gewesen.
Selbst die Apachen, die in früheren Jahren zu gelegentlichen Raubzügen aufgebrochen waren, wenn sie nichts zu essen hatten, waren nicht gesehen worden. Aber diese ruhige Zeit schien nun wohl vorbei zu sein.
Die Spur führte nach Süden. Das Land war karg, steinig und menschenleer.
Die Stunden gingen dahin.
Die brütende Hitze ließ die Luft flimmern und wirkte auf gefährliche Art und Weise einschläfernd.
Als sie an einen fast versiegten Creek kamen, der im Augenblick kaum mehr als ein Rinnsal war, machten sie eine kurze Pause, um die Pferde zu tränken und die Feldflaschen wieder aufzufüllen.
McKay, der Drugstorebesitzer befeuchtete sich Nacken und Gesicht und meinte dann: "Die Kerle sind doch längst über alle Berge! Meinen Sie nicht auch, Sheriff?"
"Abwarten", brummte Read.
"Ich glaube nicht, dass wir sie noch rechtzeitig einholen. Der Vorsprung, den sie haben, ist einfach zu groß!"
John Reads Augen wurden schmal.
"Es zwingt Sie niemand, weiter mit uns zu reiten, McKay!", versetzte er scharf.
McKay schluckte.
"So war das nicht gemeint!"
Read wandte sich auch an die anderen: "Das gilt für alle! Wem die Sache zu heiß wird, der soll umkehren! Das sind schlimme Teufel, mit denen wir es hier zu tun haben! Und außerdem sind sie in der Überzahl!"
Keiner der Männer sagte etwas.
Read schwang sich wieder in den Sattel und ritt voran. Die anderen folgten ihm.
"Hier ist wieder Blut!", unterbrach Slater nach einer Weile die Stille und deutete dabei mit der Rechten auf den Boden.
"Sie haben wirklich einen Verletzten bei sich. Es muss den Kerl ganz schön erwischt haben..."
Eine weitere Stunde verging, ohne das irgend etwas geschah.
Die Männer folgten stumm der Spur. Unterdessen wurde es langsam kühler.
Die Sonne wurde milchig.
Nicht mehr lange und die Dämmerung würde sich grau über das Land legen.
Wenn es erst einmal richtig dunkel war, hatte diese Suche ein vorläufiges Ende, das war allen klar. Und wenn die Banditen die Nacht durchritten, dann war ihr Vorsprung am nächsten Tag so groß, dass der Suchtrupp sie kaum noch vor der Grenze würde abfangen können.
Aber Read wollte nicht aufgeben.
Er hatte gelernt, dass man hartnäckig und ausdauernd sein musste, selbst, wenn es hoffnungslos schien. Außerdem konnte er es nicht übers Herz bringen, den