Die Legende vom Hermunduren. G. K. Grasse
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Читать онлайн книгу Die Legende vom Hermunduren - G. K. Grasse страница 26
„Wusstest du von Beginn an, dass du gegen eigene Männer kämpfen würdest, gewannen diese schon in der Ausbildung deine Aufmerksamkeit… Ich hatte viel Zeit, diese Zusammenhänge zu erkennen! Zu lange dauerte es, bis meine Wunde im Bein verheilte und als mein zweiter Kampf begann, war ich ein weit klügerer Mann…“
„Wieso ein Bündnis für den ersten Tod…“ fragte Notker irritiert nach.
Argelastus lächelte. „Du könntest auch Pech haben und die beiden Anderen stehen gegen dich… In dem Fall begann die Jagd! Es musste immer zuerst einer sterben und wolltest du durchkommen, solltest du dabei nicht verletzt werden… Also finde deinen Verbündeten… Ich hatte dies schon einmal sehen können… Drei Gladiatoren begegnen sich in der Arena. Ein Starker, ein guter und ein unerfahrener Mann… Wann hat der Unerfahrene die Möglichkeit, den Kampfplatz lebend zu verlassen?“ Argelastus sah sich um und prüfte die Gesichter der ihn Umlagernden auf eine Antwort.
„Nur dann, wenn er mit dem Guten gemeinsam, den Starken bezwang…“ warf Gerwin ein.
Die Köpfe drehten sich zu ihm um, der sich aus dem Vordergrund in eine hintere Reihe zurückgezogen hatte.
„Richtig! Besiegen Beide den Starken, kämpfen dann sie gegeneinander… Wird der Gute zuvor, gegen den Starken, verletzt, was zumeist möglich ist, denn auch der Starke erkennt den besseren Gegner, überlebt der Unerfahrene!“
„Du kämpftest aber doch gegen Vater und Sohn… Würde diese Regel dann auch gelten?“ wollte Gerwin wissen.
„Nein! Warum sollte sich der Besitzer selbst um ein solches Paar berauben? Bezwangen sie mich, würde er diesen Kampf gegen andere starke Gladiatoren wiederholen können… Dies brachte ihm Gewinn! Später erfuhr ich, dass das Publikum von dieser Konstellation wusste. Mich hatten sie bei dieser Kenntnis ausgeschlossen…“
„Was ist so anders?“ fragte einer der Rojer.
„Ich hätte schon verloren, suchte ich nach meinem Bündnis… So begann der Kampf auch.“
„Was meinst du?“ fragte der Rojer erneut.
„Sie stürmten beide vorwärts, als ich bereit war. Nur suchte der Sohn meinen Rücken… Ohne die Warnung hätte ich ihn kommen lassen und wäre erst dann ausgewichen, wenn ihn der Speer des Hoplomachus erwischt hätte… Ohne die Warnung fehlte mir das Wissen, dass der Vater den Sohn niemals getötet hätte… Also verdanke ich dem Lanista mein Leben… “
„Trotzdem, warum gaben sie dir schon nach dem dritten Sieg den Rudis?“ meldete sich erneut Sexinius.
„Sie mussten dies tun, wollten sie vermeiden, dass mein Wissen andere Gladiatoren erreichte… In dieser Schule gab es ein weiteres Paar mit Vater und Sohn. Darüber hinaus kämpften auch zwei Brüder gemeinsam. Ich war ein gefährlicher Sieger…“
„Ja, das ist möglich!“ unterbrach Boiuvario das Gespräch.
„Du solltest dich etwas ausruhen und die Anderen zum Ruder streben… Ablösung! Genug geschwatzt!“ Der Befehl des Trierarch beendete die Geschichte des Rudermeister. Die Rojer wechselten. Auch Paratus und Viator übernahmen eines der Ruder.
„Glaubst du dessen Geschichte?“ fragte Wimmo, der junge Chatte, seinen Bruder.
Sexinius, der die Frage hörte, mischte sich ein. „Ich selbst sah einst in Rom einen solchen Kampf. Zwei Brüder kämpften gegen einen sehr bekannten Gladiator. Damals verstand ich nicht, worin der Vorteil eines solchen Kampfes lag, sah aber die Begeisterung der Zuschauer. Die Brüder siegten. Sie schlachteten den Stärkeren regelrecht und der zuvor Berühmte verlor nicht nur sein Leben, sondern auch noch seinen Ruhm und wurde noch dazu geschmäht, beleidigt und verachtet… Der Kampf in der Arena besitzt keine Ehre, er ist nur ein schmutziges Geschäft…“
„Ich hörte, dass Römer solche Kämpfe lieben…“ warf Werno ein.
„Ja, das stimmt! Doch was glaubst du, welche Art Römer, auf den Rängen sitzend, solchem Kampf folgen?“ belehrte ihn der frühere Centurio. Werno zuckte mit der Schulter.
„Ich will es dir sagen, junger Chatte! Senatoren, alte Männer, Weiber, Jünglinge und Dummköpfe, die selbst am gleichen Ort kläglich versagen würden… Ich war ein solcher Jüngling und Dummkopf… Dann ging ich zur Legion und erfuhr, was ein wirklicher Kampf bedeutet, lernte den Schmerz der Wunden kennen… Ich spürte auch die Angst und die Verzweiflung … “
„Hast auch du eine solche Geschichte zu erzählen, Sexinius?“ fragte Wimmo.
„Vielleicht einmal, wenn ich euch besser kenne…“
Irvin mischte sich ein. „Hört, es ist nicht gut, wenn Boiuvarios Männer unsere Geschichten kennen… Geben Gerwin und Notker Dinge preis, so gibt es einen Grund. Notker verletzte einen Stammesbruder, weil der ihn herausforderte… Er musste sprechen, um den Frieden zu erhalten… Einige der Rojer waren bereit, ihre Dolche zu fassen… Ohne Gerwins Preisgabe wären wir wohl nicht an einer Auseinandersetzung vorbei gekommen… Deshalb vergesst nicht, was einzelne Männer verbindet oder auch trennt…“ Sie hockten im Heck des Schiffes, zu Füßen von Boiuvario, der die Worte vernehmen konnte.
Irvin setzte ungeachtet dieses Wissens fort. „Viator, Paratus, Gerwin und Boiuvario verbindet etwas, was von fast keinem der Männer gekannt wird! Auch wir sollten nicht darüber sprechen… Die Mannschaft gehört zwar Boiuvario, aber jeder der Männer ist gefährlich und kommen sie in Wut, weiß auch er nicht, ob er diese lenken oder gar bezwingen kann… Im Normalfall gehorcht ihm jeder Mann, doch schlägt er sich auf unsere Seite, was ohne Zweifel geschehen würde, verlor er die Macht über seine Besatzung. Das herauszufordern, wäre unklug!“
„Ich stimme dir vorbehaltlos zu, Freund Sexinius!“ hörten sie des hinter ihnen Stehenden Worte.
„Notker, du wirst nicht mehr rudern!“ bestimmte Irvin.
„Aber Gerwin…“ warf der Angesprochene ein und wurde vom älteren Freund unterbrochen. „… hat verstanden, dass sein Befehl falsch war, würde dies aber nur ungern zugeben… Es ist besser, wir übergehen die Sache einfach… Was denkst du, Trierarch?“
„Ich stimme erneut zu! Ich denke, dass du im Bug hocken und dich um unseren unbeschädigten Rumpf kümmern könntest… Das wirst du doch sicher können…“ forderte er Notker auf.
„Einverstanden!“ Notker stand auf und drängte sich zum Bug durch.
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