Shinobi - Der Weg der Schatten. Danny Seel
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„Schön dich wiederzusehen, Yujiro“, sagte er in einem spöttischen Ton und riss sich das Tuch vom Kopf. „Erkennst du mich denn gar nicht mehr?“
Das Blut gefror in Kiyonoris Adern, als er das verschrammte Gesicht seines Gegners sah. Dessen Schädel war fast kahl, sodass man die kurzen Haare nur wegen ihrer schwarzen Farbe noch bemerken konnte. Sein Gesicht machte wahrhaftig einen furchteinflößenden Eindruck und seine Oberlippe war so leicht beharrt, dass man den Schnurrbart kaum wahrnehmen konnte. Wo es früher mal einen Bart gegeben hatte, konnte man hier und da einzelne Bartstoppeln sehen, die an seinem Kinn ungleichmäßig verteilt waren, da viele der Narben das weitere Wachstum des Barts behinderten.
Wo man immer auch hinblickte, sah man nur Schnitte und Schrammen, sodass er den Anschein einer Leiche erweckte. Ein auffälliges Tattoo war auf seiner Stirn zu sehen; eine Tätowierung, die nur Kriminelle gestochen bekamen, die sich von der Obrigkeit hatten erwischen lassen. Trotz all dem konnte man sehen, dass er früher mal sehr gutaussehend gewesen war.
Yujiro wurde sofort mulmig zumute, als er das vernarbte Gesicht seines Gegenübers sah, denn er hatte das Gefühl, ein Déjà-vu zu haben. Die nackte Angst packte ihn und ein alter Alptraum, der in der Realität bereits geschehen war, trat vor seine Augen.
„D-du … du!“, stammelte Kiyonori mit weit aufgerissenen Augen und trat einige Schritte zurück.
Der geheimnisvolle Mann, der offensichtlich Freude daran hatte, die Furcht in seinen Augen zu sehen, grinste noch bösartiger.
„Lange nicht mehr gesehen.“ Er schien diesen Augenblick aufs Volle zu genießen. „Ziemlich schade, dass unser Treffen nicht unter anderen Umständen ist …“ Er hob die Augenbrauen. „sondern unter denselben wie letztes Mal.“
Ohne Yujiro aus den Augen zu lassen, griff er nach der Saya eines weiteren Kurzschwertes.
„Mit dem einzigen Unterschied, dass ich jetzt der Anführer eines kleinen Clans bin, der euer niederträchtiges Dorf überfallen hat. Mein Clan besteht aus Exilen, Kriminellen und … überlebten Nukenin … wie mir.“
Die letzten zwei Worte betonte er, durch die Zähne zischend. Kiyonoris Augen weiteten sich noch mehr, als ihm die Bedeutung dieses Wortes bewusst wurde. „Nukenin“ war Erklärung genug, um zu wissen, woher all diese Männer gekommen waren. Dieses Wort bedeutete flüchtiger oder verstoßener Shinobi, der meistens wegen Verrat gegen seinen Clan verbannt wurde. Selbst die Tatsache, dass sie mehrere Jahre lang überlebt hatten, ohne von ihren ehemaligen Kameraden erjagt zu werden, war genug, um sagen zu können, dass es keine Schwächlinge waren.
Der Nukenin spuckte auf den Boden, nachdem er seinen Status preisgegeben hatte, und blickte wütend auf.
„Dank deines Vaters bin ich das geworden, was ich jetzt bin, nämlich ein einfacher Söldner, der seine Fertigkeiten dem Meistbietenden verkauft. Meine Rache habe ich schon erfreulicherweise an ihm ausgeübt …“
Mit seiner linken Hand zog er langsam ein zweites Ninjatō aus der Scheide.
„Du bist zwar nicht Teil des Auftrags gewesen …“ Er trat einen Schritt auf Yujiro zu und deutete mit der Klinge auf ihn. „… doch ich habe immer ein wenig Zeit für einen alten Bekannten. Du kannst dir nicht vorstellen, was für eine Genugtuung es ist, dir dieselbe Überlegenheit gegenüber zu haben, die dein Vater mir einst gegenüber gehabt hatte. Mit dem Unterschied, dass er – im Gegensatz zu mir – dafür mit seinem Leben bezahlen musste.“
Er warf den Kopf in den Nacken und lachte noch einmal laut auf, was seinen Stolz über seine Tat deutlich ausdrückte. Plötzlich hörten sie schnell näherkommende Schritte. Der Söldner schaute sich über die Schulter.
„Da ist noch einer! Auf ihn!“
Einige bewaffnete Männer liefen auf ihn zu. Unter ihnen war auch Rintaro, der seine Aufmerksamkeit sofort Suzaku zuwandte, welcher halb bewusstlos am Boden lag und aufzustehen versuchte.
„Unsere Wege werden sich noch kreuzen!“, knurrte der Nukenin frustriert und drehte sich um.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit rannte er davon. Einmal blickte er zurück und warf einen Metsubushi auf seine Verfolger, die ihm dicht auf den Fersen waren, in der Hoffnung sie abzuhängen. Mit einem Aufschrei hielt einer vorläufig an, während die anderen ihre Verfolgungsjagd stur fortsetzten.
Eilig rannten sie und verschwanden um die Ecke und somit aus Kiyonoris Sicht. Der Letztere nahm nicht einmal wahr, wie Rintaro zu Suzaku herüberlief, um nach seinen Verletzungen zu schauen. Von ungläubiger Furcht ergriffen, atmete Yujiro unregelmäßig und starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere, ohne dabei etwas tun zu können, als plötzliche, ungewollte Erinnerungen sein Gedächtnis durchfluteten …
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