Ein erlesener Mord. Фиона Грейс

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Ein erlesener Mord - Фиона Грейс Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi

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haben Geschmacksprofile erstellt, die sie dann mit den Zusatzstoffen nachstellen. Das ergibt dann den Valley Weiß und den Valley Rot.“

      Matt sah sie zweifelnd an, doch Olivia fuhr fort.

      „Sie benutzen allerhand Sulfite, welche die Haltbarkeit verlängern und sicherstellen, dass alle Chargen gleich schmecken. Ich weiß nicht, ob es die Sulfite sind oder irgendetwas anderes in dem Wein, aber wenn ich den Wein trinke, geht es mir grausam.“

      „Ich verstehe das Problem noch immer nicht. Es ist ein schlechter Wein, na und? Können die Leute nicht selber entscheiden, ob sie ihn mögen, wenn sie ihn trinken?“, fragte Matt.

      Olivia seufzte frustriert.

      „Das Problem ist, dass alle Geschäfte nun diesen Wein auf Lager haben, und das heißt, dass weniger Platz ist für andere Marken. Meine Kampagne schadet den Unternehmen, die ihren Wein wirklich ernst nehmen und ihn vernünftig herstellen. Ich fühle mich, als hätte ich all den guten Weinmachern Schaden zugefügt, die es kein bisschen verdient haben.“

      Der Gedanke an den Erfolg des nun berühmten Slogans, den sie sich ausgedacht hatte, ließ sie erschaudern: „Genieß den Tag, auf die Valley Art.“

      „Ich habe meinen eigenen persönlichen Slogan erstellt“, gestand sie Matt. „Mit Valley Wines die Nacht versaut, und Kopfschmerz wenn der Morgen graut.“

      Sie hatte erwartet, dass er darüber lachen würde, aber das tat er nicht.

      Vielleicht erkannte er endlich die Ernsthaftigkeit ihrer Situation.

      „Matt, ich glaube, ich muss aussteigen“, sagte sie. „Ich kann nicht weiter für eine Firma arbeiten, die eine Marke repräsentiert, an die ich nicht glaube. Die damit beschäftigt ist, andere Marken zu zerstören, an die ich glaube. Ich bin kurz davor, zu kündigen.”

      Sie hob ihre Hand und presste ihren Daumen auf ihren Zeigefinger.

      Das war ein weiterer Running Gag zwischen ihnen, aber sie erntete immer noch keinen Lacher von Matt.

      „Ich fürchte, ich habe auch schlechte Neuigkeiten“, sagte er.

      „Oh, Matt, das tut mir leid. Was ist es denn?“, fragte sie.

      „Das ist jetzt sicher ein Schock für dich.“

      Olivia blinzelte, verwundert, dass Matt genau den gleichen Wortlaut wie sie benutzte. Was in aller Welt war nur los?

      Für einen kurzen, wilden Augenblick fragte sie sich, ob Matt mit seinem Job genauso unglücklich war wie sie mit ihrem. Vielleicht hatte er die Nase voll davon, ein Anlagefonds-Manager zu sein und wollte einen Tapetenwechsel. Ihre Gedanken in ihrem Kopf fuhren Achterbahn. Sie stellte sich vor, wie sie zusammen ein neues Leben anfingen, in eine andere Stadt zogen, oder vielleicht ein ganzes Jahr auf einer exotischen Insel verbrachten. Das wäre ein Abenteuer, und sie könnten zusammen ausspannen und ihre Zweisamkeit genießen.

      Olivia war nie sonderlich enthusiastisch über Heirat und Kinderkriegen gewesen, und sie wusste, dass es Matt genauso ging, aber sie sehnte sich nach dem einfachen Luxus, einfach nur Zeit mit ihm verbringen zu können, ohne all die Termine, Meetings und endlosen Arbeitsstunden, mit denen sie derzeit beide fertigwerden mussten. Auf einer Insel war das möglich.

      Dann holte sie die Realität wieder ein. Matt liebte seinen Job und hatte nie auch nur angedeutet, dass er unglücklich wäre. Außerdem war er ein Stadtmensch, der das Treiben des Großstadtlebens genoss. Das konnte es also nicht sein. Was war es dann?

      „Was wird ein Schock sein?“ Unbehagen überfiel sie.

      „Es funktioniert nicht.“

      „Was meinst du?“ Ihre eigene Stimme klang plötzlich kümmerlich und fremd.

      „Wir.“ Er warf ihr eines seiner ihm so typischen entschuldigenden Lächeln zu, mit angespannten Lippen, Fältchen an den Augenwinkeln und schiefgelegtem Kopf. „Wir funktionieren nicht. Es tut mir so leid. Ich wünschte, es wäre anders verlaufen. Aber so ist es nun mal. Es ist nicht leicht, es auszusprechen, aber es ist aus.“

      KAPITEL DREI

      Olivia starrte Matt ungläubig an.

      Wovon sprach er da? War das ein grausamer Scherz?

      Sie verwarf den Gedanken sofort. Matt war nicht der Typ für solche Scherze. Allerdings hatte sie auch nicht gedacht, dass er der Typ wäre, der sie zum Abendessen in ein nobles Restaurant einlud, um dann mit ihr Schluss zu machen, noch bevor der Wein eintraf.

      „Aber – wieso?”, fragte sie. „Matt, wieso tust du das? Wir waren doch glücklich miteinander. Naja, ich war glücklich. Ich weiß, dass wir uns nicht so oft gesehen haben, wie es eigentlich hätte sein sollen, aber das war doch nur, weil wir so beschäftigt waren.“

      Er nickte anerkennend, als hätte sie gerade den Nagel auf den Kopf getroffen.

      „Genau, Liv. Das ist genau das Problem. Du hast es perfekt zusammengefasst. Wir sind beide so beschäftigt. Wir sehen uns vielleicht gerademal einen oder zwei Abende pro Woche.“ Er beugte sich vor und sprach in einem ruhigeren, vertraulicheren Ton. „Aber es ist mehr als das. Wir sind völlig verschiedene Menschen. Ich bin höchst organisiert. Es ist schwer, mit jemandem zusammenzuleben, der so unorganisiert ist wie du. Du schraubst nie den Deckel wieder auf die Zahnpastatube, und letzte Woche, als ich in einem Meeting meinen Aktenkoffer geöffnet habe, ist ein Höschen von dir herausgefallen. Das war extrem peinlich für mich. Es waren zwanzig internationale Investoren da, und ein pinkes Spitzenhöschen mit der Aufschrift ‚Du fehlst mir‘ auf dem Tisch des Vorstands hat nicht ganz den professionellen Eindruck hinterlassen, den ich eigentlich hinterlassen wollte und den meine Firma von mir erwartet.“

      Olivia meinte, ein unterdrücktes Kichern zu hören. Sie sah sich um, und merkte, dass ihre Unterhaltung die Aufmerksamkeit von drei Frauen am Nachbartisch erregt hatte, die nun aufmerksam mithörten.

      „Und wieso ist das passiert, Olivia?“, fuhr Matt fort. „Es ist passiert, weil du darauf bestehst, sie einfach auf den Boden zu schmeißen, wenn du sie ausziehst, anstatt sie in den Wäschekorb zu werfen. Nur sind sie dieses Mal in meinem Aktenkoffer gelandet. Das hätte verheerend für meine Karriere sein können. Und das ist nur ein Beispiel. Du warst nicht sonderlich unterstützend.“

      Olivias Unterkiefer klappte herunter. Wovon sprach er da? Sie hatte ihn immer unterstützt.

      „Als wir zusammengezogen sind, habe ich das Gästezimmer leergeräumt, damit du ein Arbeitszimmer hast, obwohl du es nie benutzt hast“, sagte sie, mittlerweile äußerst aufgebracht. „Ich habe unser Schlafzimmer weiß gestrichen, weil du mich darum gebeten hast. Ich habe meine Schränke ausgeräumt, damit du Platz für all deine Jacketts, Hemden und Schuhe hast. Ich habe mein geliebtes Bücherregal aufgegeben, damit du deinen riesigen Flachbildfernseher im Wohnzimmer unterbringen konntest.“

      Ihre Möbel und ihr Bett waren geblieben. Matt hatte gesagt, dass er seine verkaufen würde. Aber, Moment! Olivia erinnerte sich, dass er gesagt hatte, dass er sie Leigh geben wollte, nachdem sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte und in ihre eigene Wohnung gezogen war.

      Olivia runzelte wegen eines plötzlichen Verdachts die Stirn. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, redete Matt weiter, als hätte er sie gar nicht gehört.

      „Wie gesagt, ich habe über meine Lebensentscheidungen nachgedacht. Und Liv, ich habe das Gefühl, dass wir völlig unterschiedliche Dinge wollen. Ja, du warst glücklich,

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