Gottes Feuer. E.D.M. Völkel

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Gottes Feuer - E.D.M. Völkel

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      Ein dickes Dankeschön an meine Familie für die großartige Unterstützung, den unermüdlichen Kaffeenachschub und die Geduld fürs Probe-Lesen.

      Zudem meiner lieben Freundin Silvia mein Dank ich für die unabhängige Meinung und an Alle, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

      E.D.M. Völkel

      Gottes Feuer

      © 2020 E.D.M. Völkel

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359

      Hamburg

      ISBN

Paperback:978-3-347-06959-6
Hardcover:978-3-347-06960-2
e-Book:978-3-347-06961-9

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

       Gottes Feuer

       April 2017

      Die Beständigkeit dieser abgelegenen und doch so nahen Nepomukquelle im Wald wirkten, beruhigend und ausgleichend auf die harten und grausamen Erlebnisse der vergangenen sechs Monate. Eva stieg aus ihrem grünen, leicht verbeulten, siebzehn Jahre alten Kleinwagen, den sie liebevoll Frosch nannte und sah sich um. ›Keine Wasserholer‹, dachte sie und lief kurzentschlossen mit langsam leichtem Schritt den Pionierweg bergauf, in Richtung Naturfreundehaus. ›Ob es jetzt geöffnet hat oder soll ich doch lieber ein anderes Mal dort einkehren? Ein heißer Äppler schwemmt so manches Ungemach fort.‹ Sie folgte dem Weg ein Stück und sah über den Billtalwasserfall in die Ferne. ›Nein, heute werde ich nur das Wasser holen.‹ Eva kehrte zu ihrem Auto zurück. Dort angekommen öffnete sie die Beifahrertür und trank den letzten Schluck Tee aus der mitgebrachten Thermoskanne.

      Die bernsteinfarbene Flüssigkeit füllte ihren Magen und breitete sich wie Sonnenschein in ihrem Körper aus. Der noch kalte Wind hatte ihre langen, kastanienfarbenen Haare wild zerzaust, ein Lächeln huschte über ihr hübsches, rundes, freundliches Gesicht und die leuchtend blauen Augen strahlten wie Saphire, die das Sonnenlicht widerspiegeln.

      So gestärkt öffnete sie den Kofferraum, entnahm ihm 3 große, leere, Wasserkanister und brachte sie zur nahen Quelle. Das Wasser sprudelte eiskalt und glasklar aus dem, mit groben Steinen ummauerten Rohr. Eva füllte geduldig einen Kanister nach dem anderen. Der glucksende immer höher steigende Ton konkurrierte mit dem Vogelgesang aus dem nahen Wald. Penibel drehte sie die Verschlüsse der Behälter zu und belud ihr Auto. Zufrieden schmunzelte sie, ›Das nächste Mal laufe ich zum Naturfreundehaus und vielleicht begleitet mich Moritz schon.‹ Sie lenkte den Frosch zurück nach Königstein, in den Kreisel und die kurvenreiche Strecke durch den Wald Richtung Mammolshain. Rasch erreichte sie Kronberg und fuhr auf die Umgehungsstraße nach Eschborn. Hier hatte sie durch den plötzlichen Tod der Eltern das kleine Haus in der Bergstraße geerbt. Das vertraute Heim, in dem sie den größten Teil ihre Jugend verbracht hatte. Der große Garten mit dem uralten Walnussbaum waren ihr sehr ans Herz gewachsen, fast das ganze Jahr über blühten die unterschiedlichsten Blumenstauden, Sträucher und Bäume. Sie konnte es sich nicht vorstellen, wieder nach Hamburg zurückzukehren, ›Nein, das war undenkbar.‹

      Die Entscheidung war ihr relativ leichtgefallen und das kleine monatliche Entgelt aus den Lebensversicherungen reichte zur Renovierung und Umgestaltung ihrer neuen Heimat. Wochenlang hatte sie tapeziert und gestrichen, bis die Räume ihren Ideen entsprachen.

      Die an der Quelle gefüllten Wasserbehälter schleppte Eva einen nach dem anderen die immer noch zu schwach beleuchtete Kellertreppe hinunter. Ein Frösteln lief ihr über den Rücken, als die Erinnerung der vergangenen Monate mit den niederträchtigen Anschlägen in ihren Gedanken aufstiegen. Wozu waren einige Personen alles fähig?! Unbegreiflich diese eiskalte Berechnung der geschmiedeten und umgesetzten Pläne, in denen so viele Menschen verletzt und getötet wurden. Eva schüttelte die furchteinflößenden Gedanken ab.

      Es wurde allerhöchste Zeit, diese Funselbirne zu ersetzten, spätestens, wenn ihr Freund Moritz aus der Reha kam. Er sollte nicht aus Versehen mit den Krücken die Treppe hinunterstürzen. Das alte schwarze Telefon mit seinem breiten ausladenden Hörer auf der Gabel schrillte durchdringend in der Diele. Unbewusste grinste sie. Wie ihr Vater es geschafft hatte, ein solches Modell für die heutigen technischen Bedingungen zu bekommen, war ihr einerlei, sie liebte dieses alte Monstrum schon seit ihren Kindertagen. Schnell rannte Eva die Stufen hinauf.

      »Völkel«, meldete sie sich.«

      »Eva, Chris hier. Gehts Dir gut?«

      »Hi Chris, ja danke, alles bestens«, der etwas kurz und breit geratene, kahlköpfige Chris war Moritz langjähriger Freund und meldet, sich regelmäßig. Er hatte wirkliches Interesse an ihm und seinen Genesungsfortschritten.

      »Was gibt’s Neues von Moritz?«

      »Oh weh, er ist die Ungeduld in Person, das Reha Personal tut mir echt leid. Stell Dir vor, jetzt will er von der Stationären auf die Ambulante wechseln.«

      »Ich glaub, da ist ein Männergespräch fällig und ich muss ihm mal wieder den Kopf zurechtrücken. Alle Kollegen aus der Redaktion fragen nach ihm und lassen Grüße ausrichten.«

      Während Eva mit Chris telefonierte, fischte sie den Briefumschlag aus der Dielenschale und drehte ihn immer wieder in den Händen. Die darin enthaltene Warnung, ›Eva, Sie sind in Sicherheit, meine Aufgabe ist damit erfüllt. Suchen Sie bitte nicht weiter! Ich rate Ihnen dringend davon ab. Das Leben ist zu wertvoll. Wenn Sie eine andere Herausforderung annehmen möchten, recherchieren Sie mal zu dem ›alten Flughafen‹ in Eschborn‹, hatte sich tief und unauslöschbar in ihre Gedanken gebrannt. Eva nahm diese sehr ernst, sie war noch jung und lebte ausgesprochen gerne. Wie urplötzlich manches endete, hatte sie in ihrem Umfeld mehrfach und hautnah erlebt.

      »Chris, was ganz anderes, hattest Du Zeit und Gelegenheit Deine Kontakte zu befragen?«, sie zog die von ihrem Schutzengel geschriebene Botschaft aus dem Kuvert und betrachtete diese mit gemischten Gefühlen. Kurz nachdem sie die Information erhielt, hatte Chris ihr die Nachricht von Moritz verhängnisvollem Unfall, den er nur mit Mühe und Not überlebte, persönlich überbracht. Ein Schauer rieselte ihren Rücken hinunter. Die Erinnerungen der tragischen, vergangenen Monate kehrten unaufhaltsam wieder. Unweigerlich dachte Eva an den jungen, schwarzhaarigen Mann, wie er die Autotür öffnete und seinen trainierten, zwei Meter Körper raubkatzengeschmeidig aus dem Innenraum schälte. Wie die pechschwarzen Augen sie belustigt ansahen und sich kleine Lachfältchen auf seinem schmalen Gesicht gebildet hatten. Der unerwartete Beschützer, sein Auftrag galt nur ihrer Person und nicht für ihren Freund. Chris Antwort holte sie in die Gegenwart zurück,

      »Jop Eva, ich hab Dir alles in eine Mail gepackt und zugeschickt, es ist ein Sammelsurium, da musst Du Dich mal durchkämpfen. Allerdings ist nichts wirklich neues dabei. Bis auf…lies halt selbst. Du ich muss weiter. Ciao und halt die Ohren steif.«

      »Danke Dir, ich richte die Grüße aus, Moritz ruft sicherlich heute Abend wieder an und will das Neuste vom Neuen wissen.« ›Was kann ich ihm erzählen, ohne das er sich gleich aufregt und womöglich noch die Reha abbricht‹, überlegte sie und hängte ihre Jacke an die Garderobe. Neugierig stieg sie in den ersten Stock hinauf und betrat

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