Life-Dog-Balance. Kristina Ziemer-Falke

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Life-Dog-Balance - Kristina Ziemer-Falke

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jedoch jeweils sowohl von der Genetik als auch von der Persönlichkeit des Hundes abhängig. Es gibt aber Tage, da ist man nicht in der Lage, mit dem Hund zu trainieren. Sie fühlen sich nicht gut, der Chef nervt, die Zeit sitzt im Nacken, die Kinder haben die Hausaufgaben noch nicht gemacht, oder die Katze muss spontan zum Tierarzt – bevorzugt am Wochenende in den Notdienst … Dennoch möchten Sie alles richtig machen, gehen das Training an und – nichts klappt. Besser: Lassen Sie an, einem solchen Tag das Training sein! Sie dürfen das! Geben Sie sich die Erlaubnis!

      Wenn Sie ein Training anstrengt, merkt das auch der Hund. Der wundert sich, warum Sie nicht bei der Sache sind, und wenn Sie das nicht sind, warum sollte er das sein? Ein Teufelskreis beginnt – lassen Sie den gar nicht zu! Heute gibt es eben kein Training. Ausruhen ist angesagt. Nur, wenn Sie und Ihr Hund gesund sind und Spaß haben, etwas zu machen, wird es erfolgreich sein.

      Gut gemeinte Ratschläge

      Sie brauchen höchstens zwei Menschen, von denen Sie sich gern, freiwillig und wertschätzend anhören, wie Sie die Beziehung zu Ihrem Hund verbessern können. Alle anderen »gut gemeinten« Ratschläge, ungewollte Kommentare von Hundehaltern auf der Hundewiese usw. lassen Sie ab jetzt an sich abprallen! Weg damit! Das verwirrt nämlich mehr, als es hilft. Haben Sie keine vertraute Person gefunden, müssen Sie nicht danach suchen. Verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl – das betrügt Sie nicht.

      Tipp

      Welche Ziele haben Sie mit Ihrem Hund für die Zukunft?

      Führen Sie eine Liste, auf der Sie festhalten, welche Ziele Sie mit Ihrem Hund demnächst erreichen möchten. Beachten Sie zudem die Ziele, die Sie in den nächsten zwei bis drei Jahren mit Ihrem Hund angehen wollen. Achten Sie darauf, dass die Ziele positiv formuliert sind, andernfalls haben Sie den Fokus auf dem Negativen, und Ihr Gehirn weiß dann nicht, wie das gewünschte Ziel aussehen soll.

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       Hundetypen unter der Lupe

      Hunde sind ebenso individuell wie wir Menschen. Schauen wir uns an, welche Hund-Mensch-Konstellationen passen und was beide brauchen, um sich rundum wohlzufühlen.

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      Sind Beagle nicht erziehbar und Labradore immer verfressen?

      Warum zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten? Dies hat oft mit äußeren Umweltreizen und situativen Ablenkungen zu tun, aber es steht auch in einem Zusammenhang mit seiner Persönlichkeit.

      Schauen wir uns die Persönlichkeit des Hundes genau an, stellen wir fest, dass dies eine komplexe Sache ist. Lange schon weiß man, dass das Verhalten eines Hundes nicht nur vererbt, sondern zudem auch erlernt wird. Mit jedem neuen Reiz lernt der Hund wieder eine neue Erfahrung dazu und kann sein Verhalten anpassen und optimieren. Das macht ihn fit fürs Leben. Lassen Sie Revue passieren, was Ihr Hund schon alles an verändertem Verhalten gezeigt hat und wie er sich entwickelt hat. Was davon war individuell aufgrund der Lebenserfahrung, was wurde ihm in die Wiege gelegt?.

      Zucht hat einen Grund

      Die Hundezucht ist ein breites und spannendes Feld. Hunde erfüllen einen Gebrauchszweck. Dieser hat sich in einigen Bereichen im Laufe der Zeit verändert, aber Sinn und Zweck war es, Hunde zur Unterstützung des Menschen einzusetzen. Sie dienten als Jagdhelfer, als Zughunde und konnten auch mal eben 200 Schafe zusammenhalten. Natürlich mussten Spezialisierungen her. Der beste Dackel nützt nichts, wenn er zwar von seiner Anatomie her in den Fuchsbau passt, dort aber Furcht vor dem Fuchs selbst hat. Ein Dackel muss mutig sein, was übrigens gern mal mit stur verwechselt wird.

      Bei Jagdhunden kennen wir hochspezialisierte Rassen. Das Erbe – egal ob Schweißarbeit oder das Apportieren usw. – ist tief in ihnen verankert, und der eine oder andere Hundehalter bekommt das zu spüren. Jagdhunde möchten arbeiten, und das gern mit dem Menschen zusammen.

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      Für Hunde ist das Jagen Nahrungserwerb, aber auch Passion. Für den Halter bedeutet das oft Stress.

      Es gibt noch mehr als Jagdverhalten

      Bei Hütehunden wurde bei der Zucht das Jagdverhalten in Hüteverhalten abgewandelt. Dennoch ist die hohe Bereitschaft, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, geblieben – sicher kennen Sie das typische Umrunden um Tiere oder Menschen. Immer mit einem Blick auf den Halter gerichtet, um bloß keine neue Aufforderung zu verpassen.

      Hingegen ist das einem Schweizer Sennenhund viel zu anstrengend. Der ermüdet bereits beim Zusehen. Sennenhunde sind im Ursprung ruhige, ausgeglichene Hunde, die dahingehend selektiert wurden, schwere Lasten zu ziehen. Sie haben einen kräftigen Körperbau, um diese Aufgabe gut zu meistern. Diese Beispiele verdeutlichen, warum manche Hunde in ihren Grundzügen, sowie in ihrer Anatomie so aussehen, wie sie es tun, und auch entsprechende Charakterzüge fokussiert wurden. Der Sennenhund passt nun mal nicht in den Fuchsbau, und der Dackel zieht keinen Milchkarren …

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      Für einen Hundehalter gibt es kaum schönere Momente: beide zusammen ausgelassen vereint.

      Mit dem Menschen zusammenarbeiten

      Je nach Zuchtziel einer Hunderasse wurde der Fokus auch darauf gelegt, eine große Bereitschaft seitens des Hundes zu zeigen, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Dabei kann es um sehr große Nähe gehen, sodass Halter und Hund überaus glücklich sind, wenn sie zusammen agieren. Umgekehrt kann dies aber auch Verlassensängste auslösen, wenn der Hund zu Hause alleine warten muss und dies nicht gewöhnt ist.

      Letztere Problematik würde bei einem Herdenschutzhund wahrscheinlich eher weniger auftreten. Diese Hunde sind dafür geschaffen, eigenständig zu arbeiten, und das auch ohne den Menschen. Die persönliche Nähe ist dabei nicht ganz so elementar. Es sind nicht zwangsläufig einzelne Eigenschaften, die bevorzugt gezüchtet wurden, sondern auch Kombinationen daraus.

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      Die Etikette darf auch gern mal über Bord geworfen werden, wenn es beiden Spaß macht.

      Dennoch bleibt es individuell

      Schauen Sie sich zum Beispiel einen Wurf mit fünf Deutsch Drahthaarwelpen an. Alle sind verschieden, nicht nur optisch. Sie finden bestimmt einen Helden im Wurf, also einen, der mutig ist und seine Umwelt erkunden will. Vielleicht gibt es auch den unsicheren, der lieber vorsichtiger ist, wenn es darum geht, seine Nase in etwas Unbekanntes hineinzustecken. Außerdem gibt es Hunde, die lethargisch wirken und das ganze Drumherum lieber verschlafen oder den Gegenpart – den Workaholic, der immer auf der Suche nach »Arbeit« ist.

      Stellt sich heraus, dass der Hund später jagdlich geführt werden soll, wird es hier nachvollziehbar, dass alle Hundewelpen – auch, wenn sie alle von Haus aus Jagdhunde sind – andere Trainingstechniken benötigen. Der Workaholic braucht zum Beispiel viel Ruhe, der Lethargische hat vielleicht keine so große Jagdmotivation und wünscht sich einen anderen

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