Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis. A. F. Morland

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Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis - A. F. Morland

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sind leichtsinnig, Boss!", meinte einer der Leibwächter, nachdem Kingsroad sich mit der rothaarigen Schönen auf der breiten Rückbank seines Rolls Royce niedergelassen hatte.

      "Denken Sie an den armen Pitaschwili!"

      Kingsroad lachte schallend.

      "Der arme Pitaschwili war ein Narr, Cal! Merken Sie sich das."

      Cal zuckte die Schultern und überprüfte den Sitz seines Revolvers. Aus einem Fach, das sich unter seiner Sitzbank befand, holte er dann eine kurzläufige Maschinenpistole heraus und lud die Waffe durch.

      Jetzt meldete sich die Rotgefärbte zu Wort.

      "Cal hat recht, Marvin! Das eben war leichtsinnig!"

      "Baby, davon verstehst du nichts!"

      "Ach!"

      "Niemand würde so dreist sein, mich auf den Stufen des Gerichtsgebäudes abzuknallen - vor den Augen der Kameras!"

      Sie zog einen Schmollmund.

      Den musste sie oft geübt haben. Sie machte das perfekt.

      Und dann sagte sie schneidend: "Es hätte auch niemand geglaubt, dass jemand so dreist sein könnte, Big Vlad Shokolev über den Jordan zu schicken!"

      Er sah sie an.

      Da war leider etwas dran, obwohl der Mann mit der Rasta-Mähne ihr ungern recht gab.

      Ein Schatten fiel über über sein triumphierendes, siegessicheres Gesicht.

      Dann blickte er seitwärts.

      Er sah eine gute Bekannte auf den Rolls zugehen. Jelena Shokolev in Begleitung ihrer Leibwächter. Kingsroad hatte sie bereits im Gerichtssaal bemerkt.

      "Nanu!", meinte er. "Die Lady scheint was von mir zu wollen!"

      Summend ließ er das Fenster heruntergleiten.

      Die Shokolev neigte sich hinunter. Ein verheißungsvolles Lächeln stand in ihrem hübschen Gesicht. Ihre Augen blitzten herausfordernd.

      "Ich möchte Ihnen gratulieren, Marvin!"

      "Danke, danke!"

      "Ich habe Sie immer bewundert!"

      "Ach, ja?"

      "Sie sind einer der Größten Ihrer Branche."

      Er lachte rau. "Zumindest hier im Big Apple!"

      "Wir müssen uns unbedingt treffen, Marvin! Schließlich müssen wir besprechen, auf welche Weise die Geschäfte weiterlaufen sollen... Jetzt, nach Pitaschwilis Hinscheiden!"

      "Okay", nickte Kingsroad. "Ein Treffen wäre nicht schlecht..."

      "Ich habe einen Tisch im Antonio's reserviert. Ein Gourmet-Tempel in Little Italy..."

      "Warum nicht?"

      Sie warf ihm eine Kusshand zu und wirkte dabei wie eine billige Bordsteinschwalbe. Kingsroad schien das nicht zu stören. Im Gegenteil. Sein Gesichtsausdruck hatte in dieser Sekunde beinahe etwas Weiches.

      "Heute Abend um acht?", säuselte sie.

      "In Ordnung!"

      21

      "Die Witwe wird rund um die Uhr beschattet", erklärte Mr. McKee, während er an seinem Kaffeebecher nippte. "Sie kann ihre Festung in Paterson nicht verlassen, ohne dass sich einer unserer Leute an ihre Fersen heftet und sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Selbst wenn uns das in diesem Fall nicht weiterbringen sollte, bringt es doch nebenbei eine Reihe interessanter Erkenntnisse..."

      Ich nickte. Milo und ich hatten unserem Chef einen kleinen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Ermittlungen geliefert.

      "Mit Marvin Kingsroad hätten wir uns auch ganz gerne unterhalten", ergänzte Milo meine Ausführungen. "Aber der ist ja heute morgen wieder auf freien Fuß gekommen. Außerdem lässt sich das ja nachholen..."

      Allerdings war fraglich, in wie weit das etwas bringen würde.

      Mr. McKee sagte dann: "Ich habe übrigens schlechte Nachrichten von der SRD."

      "Geht es um das Kaliber der Waffe, mit dem Pitaschwili erschossen wurde?", fragte ich.

      "Die Kollegen vom Erkennungsdienst haben jede Menge Geschosse einsammeln müssen und einige stammten tatsächlich aus jener Waffe, mit der auch Shokolev umgekommen ist."

      "Und die, die in Pitaschwilis Körper steckte?"

      "Die auch." Mr. McKee schlug die Jacke zur Seite und steckte die Hand in die Hosentasche. "Auf einigen der Patronenhülsen waren Fingerabdrücke. Die Kollegen haben sie uns Online übermittelt."

      "Dann waren sie also doch nicht solche Vollprofis, wie wir bisher geglaubt haben!", mischte sich Milo ein. Es war schon eine Ironie. Da bemühten diese Kerle sich peinlich genau, keinerlei Spuren zu hinterlassen. Und dann hatten sie ihre Waffen mit bloßen Händen geladen und dabei die Hülsen angefasst. Aber vermutlich waren sie auch nicht darauf eingestellt gewesen, sich mit ein paar G-men eine wilde Schießerei zu liefern.

      "Sie sagen das, als ob es ein Problem dabei geben würde, Sir!", sagte ich.

      Mr. McKee nickte.

      "Die Routineabfrage per Computer war ergebnislos."

      "Das bedeutet, dass die Männer, die wir suchen, bislang noch nie kriminell in Erscheinung getreten sind", stellte ich fest. Keine Verhaftung, kein Gerichtsverfahren...

      "Klingt äußerst unwahrscheinlich, nicht wahr, Jesse?", erriet Mr. McKee meine Gedanken.

      Ich nickte.

      "Kann mal wohl sagen."

      Die meisten fingen schließlich irgendwo klein an. Und wenn die Kerle, die sich mit uns eine Schießerei geliefert hatten, irgendwann einmal wegen eines kleineren Deliktes inhaftiert worden waren, wären Fingerabdrücke von ihnen genommen worden.

      Eine halbe Stunde später saßen Milo und ich in unserem gemeinsamen Büro. Der Kaffee, den ich trank, kam nur aus dem Automaten und war mit Mandys Gebräu nicht zu vergleichen. Ich saß da und stierte auf den Computerbildschirm auf meinem Schreibtisch.

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