Sammelband 7 Krimis: Tuch und Tod und sechs andere Thriller auf 1000 Seiten. Alfred Bekker

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Sammelband 7 Krimis: Tuch und Tod und sechs andere Thriller auf 1000 Seiten - Alfred Bekker

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sorgt, dass ich reich werde!“

      Berringer überlegte einen Augenblick, ob er den Verdacht, dass Severin eine Affäre mit Frau Gerath hatte, bereits äußern sollte, um Geraths Reaktion zu beobachten.

      Aber es war wohl besser, auch in dieser Hinsicht erst einmal die Fakten zu sammeln.

      Schließlich wollte er den guten Mann nicht völlig unnötig auf die Palme bringen.

      Seine geliebte Laura war ihm unterm Hintern weggeschossen worden, und seine Frau betrog ihn möglicherweise mit dem eigenen Geschäftsführer – das war dann vielleicht doch etwas viel.

      Die andere Sache, die Severin betraf, musste allerdings angesprochen werden.

      „Severin scheint Kontakt zu einem Mann namens Ferdinand Commaneci zu haben“, eröffnete er dem Geschäftsmann.

      Gerath runzelte die Stirn. „Wer soll das sein?“

      „Commaneci ist Chef der Firma Garol ImEx, Bukarest und Düsseldorf. Diese Firma ...“ Berringer senkte den Tonfall und beugte sich etwas vor. „Diese Firma steht in Verdacht, in mafiöse Geschäft verwickelt zu sein.“ Er hob wie mahnend den Zeigefinger. „Die Betonung liegt auf ›steht in Verdacht‹.“ Er hatte gelernt, in seinem Job vorsichtig zu sein mit dem, was er sagte.

      „Und?“, fragte Gerath schroff. „Glauben Sie, dass es so ist?“

      „Die Polizei glaubt es“, wich Berringer aus. Er war der Ansicht, dass das genug sagte.

      „Das ist ja ein Ding“, murmelte Gerath.

      „Damit habe ich nicht gesagt, dass Commaneci hinter den bekannt gewordenen Schutzgelderpressungen steckt“, schränkte Berringer ein.

      Gerath überlegte, dann straffte er sich. „Ich vertraue Frank Severin voll und ganz“, sagte er mit einer Überzeugung, die keinen Raum für den geringsten Zweifel ließ. „Er ist einer der innovativsten Mitarbeiter der gesamten Unternehmensgruppe. Er gehörte schon seit einigen Jahren zu meinen besten Mitarbeitern. Er ist ein grandioser Textilchemiker, auf dessen Konto einige wichtige Patente gehen.“ Er nickte, als wolle er seine Worte damit unterstreichen, und fügte hinzu: „Aber andererseits auch ein Geschäftsmann, was in dieser Kombination ziemlich einzigartig ist.“

      „Ich habe erfahren, dass Severin vor kurzem bedroht und zusammengeschlagen wurde“, erklärte Berringer, „aber hinterher hat er behauptet, alles wäre in Ordnung.“

      „Woher wissen Sie das?“

      „Heißt das, Sie wussten davon?“

      „Meine Güte“, murmelte Gerath und wandte den Kopf, um in eine Ecke des Wintergartens zu starren, „wie soll ich mich da ausdrücken?“

      „Ein einfaches Ja oder Nein würde mir zunächst mal genügen“, antwortete Berringer.

      „Bei einem Ja stelle ich die weiterreichenden Fragen schon ganz von allein.“ Gerath schnaubte und richtete seinen Blick wieder auf den Detektiv. „Es ist mir zugetragen worden. Aber wäre es um Schutzgelder gegangen, hätte mir Severin davon erzählt.“

      „Nun, vielleicht auch nicht“, murmelte Berringer sinnierend.

      „Wie meinen Sie das?“, fragte Gerath mit scharfer Stimme.

      „Mir kam da gerade ein Gedanke“, sagte Berringer. „Wenn diese Bande nämlich glaubt, Sie wüssten, dass es um Schutzgelderpressung geht, macht es plötzlich Sinn, dass bislang keine Geldforderung bei Ihnen eingegangen ist, obwohl man versucht, Sie einzuschüchtern.“

      „Was?“, schnappte Gerath. „Ich ... ich verstehe nicht ganz.“

      „Severin wird zusammengeschlagen, um Schutzgelder von ihm und Ihrer Firma zu erpressen“, erklärte Berringer. „Weil weder er noch Sie zahlen, setzt man Sie mit diesen Anschlägen unter Druck. Die Bande glaubt, Sie wüssten, worum es geht.“

      „Aber welchen Grund könnte Severin haben, mir das zu verheimlichen? Das ist doch Wahnsinn!“ Gerath schüttelte energisch den Kopf. „Ich meine, dass er gegenüber der Polizei schweigt, ist nachvollziehbar, aber ...“ Wieder straffte er sich, dann stach sein Zeigefinger wie eine Waffe in Berringers Richtung. „Ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr, Berringer. Aber Sie kümmern sich darum, ja?“

      „Wenn Sie es wünschen ...“

      „Auf Wiedersehen, Herr Berringer!“ Gerath erhob sich. „Kontaktieren Sie mich so bald wie möglich wieder!“ Mit diesen Worten ging er davon.

      Berringer blieb am Tisch sitzen. Dann entschied er sich, doch eines von den Brötchen zu nehmen. Er schnitt es in zwei Hälften, bestrich sie mit Erdbeermarmelade und biss hinein ...

      Als Berringer gesättigt das Haus verließ, setzte Gerath gerade mit seinem Sportcoupé aus der Garage zurück. Er nickte Berringer noch einmal zu und brauste dann mit völlig überhöhtem Tempo auf das gusseiserne Tor zu, das sich automatisch öffnete.

      Ein bulliger Typ in dunklem Anzug und mit Sonnenbrille im Gesicht saß neben Gerath auf dem Beifahrersitz. Offenbar sein Personenschützer.

      In dem Moment, als das Sportcoupé das inzwischen offen stehende Tor erreichte, wollte von der anderen Seite ein Austin Mini durchs Tor und auf das Grundstück rollen, musste aber hart abbremsen und zunächst Gerath durchlassen, der seinen Flitzer mit einem Affenzahn und quietschenden Reifen auf die Straße lenkte.

      Schließlich hielt der Austin neben Berringers Mitsubishi.

      Eine Frau saß am Steuer. Sie wirkte wie eine wenig ältere Ausgabe von Maja Gerath.

      Selbst die Vorliebe für helle Kleidung schienen die beiden Frauen zu teilen. Man hätte sie für Schwestern halten können, die nur wenige Jahre auseinander lagen. Frau Gerath schien sich wirklich gut gehalten.

      Jedenfalls auf dem ersten Blick. Auf dem zweiten sah man allerdings, dass das Instrument eines Chirurgen nachgeholfen hatte. Und die Sonnenstudiobräune ihres OP-gestrafften Gesichts erinnerte Berringer an den Teint eines Indianers.

      Berringer schritt die Stufen hinab. „Guten Morgen, Frau Gerath. Mein Name ist Berringer.“

      Sie verzog das Gesicht zu einem wie gefroren wirkendem Lächeln. Das konnte Ablehnung bedeuten, konnte aber auch an den durchstandenen Schönheits-OPs liegen. „Ah, Sie sind also der Sherlock Holmes, den mein Mann angeheuert hat.“

      „Und Sie sind die Ehefrau, die offenbar keinerlei Angst davor hat, dass der Täter, der Ihrem Mann das Pferd unter dem Gesäß weggeschossen hat, vielleicht noch mal daneben schießen und Frau Gemahlin erwischen könnte.“ Ihr Lächeln wurde daraufhin etwas charmanter. „Das Leben ist zu kurz, um dauernd ängstlich zu sein, Herr Berringer.“

      „Und Ihr Mann hat zumindest auf seinem Grund und Boden ziemlich umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen.“

      „Und? Haben sie ihm genützt? Nein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich würde es mir auch nicht helfen, würde ich mit schusssicherer Weste herumlaufen und mich von einem Bodyguard bewachen lassen.“

      „Ich kann Sie sehr gut verstehen.“

      Sie

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