PlanungsPraxis Lüftung in Wohngebäuden - Planung und Umsetzung nach DIN 1946-6. Ehrenfried Heinz
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ISBN 978-3-96314-291-8
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Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und Einfachheit wird in den folgenden Texten meist die männliche Form verwendet. Die verwendeten Bezeichnungen sind als geschlechtsneutral bzw. als Oberbegriffe zu interpretieren und gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Vorwort
Nach den aktuellen Bauvorschriften müssen neue und umfassend zu modernisierende Gebäude energieeffizient und aus diesem Grunde auch luftdicht entsprechend dem Stand der Technik ausgeführt werden. Das hat zur Folge, dass in vielen Wohnungen der für die Einhaltung der Anforderungen an Bautenschutz und Hygiene notwendige Luftaustausch nicht mehr wie früher über vorhandene Undichtheiten weitestgehend im Selbstlauf gewährleistet ist. Die bekannten Folgen können unerwünschte Feuchte- und Schimmelpilzschäden und u. U. sogar ein gesundheitsschädlicher Raumluftzustand sein!
In diesem Planungshandbuch werden auf der Basis der einschlägigen technischen Regeln, in der Hauptsache aber der DIN 1946-6:2019-12 sowie ergänzend für fensterlose Bad-/WC-Räume der DIN 18017-3:2020, umfangreiche Hinweise für die Planung präventiver lüftungstechnischer Maßnahmen gegeben. Sie richten sich nicht nur an Architekten und Lüftungsplaner. Auch potenzielle Bauherren und spätere Nutzer werden in die Lage versetzt, sich einen umfassenden Überblick über die Probleme der Wohnungslüftung einschließlich ihrer Lösungsmöglichkeiten zu verschaffen.
Im einführenden Abschnitt 1 werden die grundlegenden Anforderungen an die Wohnungslüftung beschrieben. Neben der Qualität der Raumluft in Abhängigkeit von der Geruchs- und Schadstoffbelastung wird gezeigt, wie groß die täglich in Abhängigkeit von der Haushaltsgröße frei werdende Feuchtemenge ist und welche Auswirkungen lüftungstechnische Maßnahmen auf das thermische Raumklima als Maß für die Behaglichkeit in allen Aufenthaltsräumen haben können.
Welche (Außen-)Luftmengen in Abhängigkeit aller relevanten Einflussfaktoren für die Erfüllung der Anforderungen benötigt werden, ist Gegenstand des Abschnitts 2. Dabei wird vornehmlich die Einhaltung der zur Vermeidung von Feuchteschäden zulässigen Raumluftfeuchte und die Minderung erhöhter Schadstoffkonzentrationen thematisiert. Die Berechnung der anrechenbaren Infiltrations-(Außen-)Luftvolumenströme beschließt den Abschnitt.
Wie die geplanten Luftmengen in die Räume der Wohnungen gelangen können, wird im Abschnitt 3 erläutert. Die dafür erforderlichen, auszugsweise beschriebenen und schematisch dargestellten Lüftungssysteme werden in solche mit freien (natürlichen) und mit ventilatorgestützten (mit Motorkraft erzeugten) Antriebskräften unterschieden.
Die planerische Umsetzung der Lüftungssysteme in lüftungstechnische Maßnahmen mithilfe entsprechender Einrichtungen bzw. Anlagen oder Geräte ist Thema des Abschnitts 4. Eingangs wird mithilfe des Lüftungskonzepts auf Basis der DIN 1946-6:2019-12 gezeigt, wie festgestellt werden kann, ob überhaupt lüftungstechnische Maßnahmen zu ergreifen sind. Anhand eines Beispielgebäudes werden im Weiteren unterschiedliche lüftungstechnische Maßnahmen sowohl für die freie als auch für die ventilatorgestützte Lüftung beschrieben, schematisch dargestellt und ausgelegt.
Der Abschnitt 5 bietet einen Überblick über die Auslegung lüftungstechnischer Maßnahmen einschließlich der dafür erforderlichen Komponenten. Dabei wird auf die unterschiedliche Bewertung von Abluftanlagen, Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sowie zentrale und dezentrale Gerätetypen eingegangen. Es werden verschiedene Luftleitungen, Luftleitungsnetze, Luftdurchlässe, Wärmeübertragertypen und Frostschutzmaßnahmen sowie Filter und Schalldämpfer erläutert und bewertet. Zum Abschluss werden Hinweise zur Vermeidung nicht selten auftretender Probleme bei der Planung, Ausführung und beim Betrieb gegeben.
Thomas Hartmann im Namen der Autoren,
Dresden im April 2020
Autoren
Dipl.-Ing. Eberhard Paul
(ehem. Autor Kapitel 5)
Jahrgang 1951, studierte an der Ingenieurhochschule Köthen Systemverfahrenstechnik, u. a. Thermodynamik und Strömungslehre. Nach dem Studium war er viele Jahre als Projektleiter in der chemischen Industrie und beim renommierten Ingenieurbüro Fichtner (Stuttgart) tätig sowie als Technischer Leiter in der Pappenindustrie. 1994 gründete Eberhard Paul die Fa. Paul Wärmerückgewinnung, Wärmetauscher. Seitdem hat er maßgeblichen Anteil an der Gestaltung innovativer Wohnungslüftungstechniken in Deutschland und ist Erfinder zahlreicher wärmetechnischer Produkte zur Wärmerückgewinnung.