Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett. Bruce Fife

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Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett - Bruce  Fife

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eine wichtige strukturelle Komponente jeder Zelle unseres Körpers dar. Fett ist ein wichtiger Baustein der Zellmembran (– das ist die Haut, die die Zelle zusammenhält). Ohne Fett würden unsere Zellen sich in Wasserpfützen, gemischt mit verschiedenen Zelltrümmern, auflösen. Die Zellen in unserem Herzen, unseren Lungen, Nieren und in jedem anderen Organ sind von Fett abhängig, das sie zusammenhält. Unser Gehirn besteht zu 60 Prozent aus Fett und Cholesterin. Um es deutlich zu sagen: Ein gesundes, intelligentes Gehirn ist voller Fett.

      Nahrungsfette werden nicht nur für den Aufbau struktureller Komponenten von Zellen verwendet, sondern auch, um Hormone und Prostaglandine zu bilden, die Körperfunktionen kontrollieren und regulieren. Vitamin D, Östrogen, Progesteron, Testosteron, DHEA und viele andere Hormone werden aus Cholesterin hergestellt.

      Hormone sind die Hauptregulatoren des Stoffwechsels, des Wachstums, der Entwicklung, der Fortpflanzung und vieler anderer Prozesse. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des chemischen Gleichgewichts im Körper. Fett und Cholesterin werden als Bausteine für viele Hormone verwendet. Ohne Cholesterin hätten wir keine Geschlechtshormone und wären folglich geschlechtslos. Das heißt, es gäbe nicht den Unterschied zwischen Männern und Frauen und Fortpflanzung wäre unmöglich.

      Ähnlich beeinflussen Prostaglandine, jene hormonähnlichen Substanzen, die aus Fett hergestellt werden, die Blutlipidkonzentrationen, die Blutgerinnselbildung, den Blutdruck, die Immunreaktion und die Entzündungsreaktion auf Verletzungen und Infektionen.

      Eine Ernährungsweise, der es an Fett mangelt, kann die Effizienz unseres Immunsystems gravierend mindern und uns damit anfälliger für Krankheiten machen. Das Immunsystem schützt uns nicht nur vor Infektionskrankheiten, sondern auch vor vielen degenerativen Krankheiten. Krebs wird zum Beispiel durch das Immunsystem kontrolliert. Jeder von uns hat krebsartige Zellen in seinem Körper – ja, auch Sie, ich, jeder. Sie sind einfach ein Teil des Lebens. Aber wir entwickeln nicht alle Krebs, weil unser Immunsystem uns schützt. Weiße Blutkörperchen, die unentwegt in unserem Körper unterwegs sind, attackieren und zerstören Krebszellen, zumindest solange das Immunsystem ordnungsgemäß funktioniert. Wenn das Immunsystem wegen eines Mangels an Nahrungsfett oder eines anderen Nährstoffmangels geschwächt ist, kann der Krebs sich entwickeln.

      Ohne Fett und Cholesterin wären wir nicht nur eine formlose Masse und absolut fortpflanzungsunfähig, wir wären auch anfällig für Krebs und alle Arten von Krankheiten. Ja, wir wären tot, denn Leben wäre ohne Fett unmöglich.

      Fett ist eine unverzichtbare Energiequelle

      Fett ist Brennstoff. Benzin ist bekanntlich der Treibstoff für Autos – so ist Fett der Treibstoff für unseren Körper. Es ist einer der drei Energie erzeugenden Nährstoffe. Die anderen beiden sind Eiweiß und Kohlenhydrate. Unser Körper nutzt Fett als Energiequelle, um Stoffwechselprozesse in Gang zu halten und uns am Leben zu erhalten. Mindestens 60 Prozent des Energiebedarfs des Körpers werden durch Fett gedeckt.

      Jede Zelle in unserem Körper muss eine konstante Energiequelle haben, um ordnungsgemäß zu funktionieren und am Leben zu bleiben. Als erste Wahl greift der Körper auf Kohlenhydrate als Treibstoff zurück. Werden über die Nahrung ausreichend Kohlenhydrate zugeführt, um den Energiebedarf zu decken, so wird das Fett zunächst in Fettzellen auf Vorrat gespeichert. Überschüssige Kohlenhydrate und Proteine werden in Fett umgewandelt und ebenfalls für den späteren Gebrauch in Fettzellen gelagert. Zwischen den Mahlzeiten oder in Zeiten geringer Nahrungsaufnahme wird das Fett aus diesem Vorratslager herausgezogen und genutzt, um den fortlaufenden Energiebedarf des Körpers zu decken.

      Fett hat pro Gramm mehr Kalorien als Kohlenhydrate oder Proteine, weil es eine kompakte Energiequelle ist, die auf Vorrat gespeichert und später genutzt werden kann. Energie wird in Kalorien gemessen. Der Körper kann mehr Kalorien (das heißt Energie) in Form von Fett speichern, als er es in Form von Kohlenhydraten oder Proteinen könnte. Würde der Körper Proteine statt Fett speichern, sähen Sie wie eine aufgedunsene Bratwurst aus, weil sich Ihre Energiespeicherzellen vom Umfang her verdoppeln würden. Seien Sie also dankbar, dass Sie Fett speichern und nicht Eiweiß! [Die Bezeichnungen „Proteine“ und „Eiweiß“ werden in diesem Buch synonym verwendet. Anmerkung des Verlags]

      Wenn Sie kein Fett oder keine ausreichende Menge Fett in Ihren Fettzellen gespeichert hätten, würde Ihr Körper zwischen den Mahlzeiten oder in längeren Fastenzeiten auf Proteine zurückgreifen, etwa auf Muskelgewebe, um seinen Energiebedarf zu decken. Ihr Körper würde sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst verzehren, um die Energie zu bekommen, die er braucht.

      Wenn Sie eine Diät machen, ist es wichtig, Fett in Ihren Speiseplan mit aufzunehmen. Wenn Sie das nicht tun, wird der Körper seine eigenen Proteine aufspalten, um seinen Energiebedarf zu decken. Sie verlieren Muskelmasse. In extremen Fällen, etwa beim Hungern, werden Organe angegriffen und „ausgeschlachtet“, um den Energiebedarf zu decken; das kann zu dauerhaften Schäden führen. Als Ergebnis massiven Hungerns lautet am Ende möglicherweise die Todesursache: Organversagen.

      Fett ist eine notwendige Nährstoffquelle

      Es ist ein Fehler, Fett als „Gift“ zu betrachten. Im Gegenteil, es ist ein lebenswichtiger Nährstoff, genauso wie Eiweiß, Vitamin C oder Calcium. Wir brauchen Fett in unserer Nahrung, um gesund zu bleiben. Ohne Fett würden wir alle wegen Nährstoffmangel krank werden und sterben.

      Fette bestehen aus einzelnen Fettmolekülen, den sogenannten Fettsäuren. Zwei Familien von Fettsäuren, die sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, werden als absolut notwendig für eine gute Gesundheit angesehen. Deshalb werden sie als „essenzielle“ Fettsäuren bezeichnet, die wir in unserer Nahrung haben müssen, weil der Körper sie nicht selbst aus anderen Nährstoffen herstellen kann. Diese essenziellen Fettsäuren sind in allen Nahrungsmitteln in unterschiedlichen Mengen zu finden – in Fleisch, Fisch, Körnern und Gemüse sowie in Pflanzenölen und tierischen Fetten. Wenn wir Fett meiden oder es von Produkten entfernen, reduzieren wir die Menge an essenziellen Fettsäuren in unserer Nahrung.

      Ohne ausreichende Aufnahme dieser Fettsäuren leidet der Körper an Symptomen von Mangelkrankheiten (wie Hautwunden, neurologischen Problemen oder Sehproblemen, Wachstumshemmung, Fortpflanzungsstörungen, Hautanomalien sowie Nieren- und Lebererkrankungen).

      Fett ist auch für die Verdauung und die Absorption vieler anderer lebenswichtiger Nährstoffe notwendig. Mit dem Fettanteil der Nahrungsmittel bekommen wir zum Beispiel unsere fettlöslichen Vitamine (etwa die Vitamine A, D, E und K) sowie andere wichtige Nährstoffe wie Beta-Carotin. Diese Nährstoffe können ohne ausreichenden Fettanteil in der Nahrung nicht aufgenommen werden. Eines der Hauptprobleme bei fettarmen Ernährungsprogrammen ist also, dass sie zu einem Nährstoffmangel führen können. Wenn wir nicht genug Fett essen, werden beispielsweise die fettlöslichen Vitamine durch den Verdauungstrakt gleich wieder ausgeschieden, ohne uns irgendetwas Gutes zu tun. Allein schon aus diesem Grund ist eine fettarme Ernährung gefährlich.

      Viele der fettlöslichen Vitamine wirken als Antioxidanzien, die uns vor Schäden durch freie Radikale schützen. Freie Radikale, jene hochreaktiven Moleküle, die in unserem Körper fortwährend entstehen, werden als Ursache oder zumindest als Faktor angesehen, der zu den meisten bekannten degenerativen Krankheiten beiträgt, darunter Herzerkrankungen, Krebs und Alzheimer. Die chemischen Reaktionen der freien Radikale in unserem Körper verursachen die Zerstörung von Zellen und ihrer DNS. Viele Forscher nehmen an, dass diese Reaktionen die Hauptursache des Alterungsprozesses sind: Je mehr unser Körper durch freie Radikale geschädigt wird, desto schneller altern wir.

      Durch die Reduzierung der Fettmenge in unserer Ernährung schränken wir auch die Menge an schützenden antioxidativen Nährstoffen ein, die uns vor den zerstörerischen Reaktionen der freien Radikalen bewahren können.

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