Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen. Alfred Bekker

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Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen - Alfred Bekker

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in Deckung.

      Der Innenbereich des Hofs glich durch die Müllcontainer und die parkenden Wagen einem Labyrinth.

      Milo und ich arbeiteten uns in verschiedenen Richtungen systematisch vor. Wir mussten auf der Hut sein. Wenn hinter einem der Müllcontainer noch jemand mit einer Beretta in der Hand lauerte, war das unter Umständen tödlich.

      Den ersten Container hatte ich erreicht.

      Mit der Pistole in beiden Händen umrundete ich ihn.

      Dahinter war alles ruhig. Nirgends eine Spur von den Comic-Gestalten. Ganz in der Nähe befand sich eine Tür, die in eines der Gebäude führte. Ich bewegte mich vorsichtig darauf zu. Einige Augenblicke später erreichte ich sie.

      Behutsam testete ich, ob die Tür verschlossen war. Sie war es. Und zwar mit einem dicken Sicherheitsschloss.

      Selbst Spezialisten brauchten etwas länger, um so etwas zu knacken. In den wenigen Augenblicken, die uns King Kong und Goofy voraushatten, war das nicht anzunehmen. Wenn die anderen Türen auch verschlossen waren, dann saßen die beiden buchstäblich in der Falle.

      Die Fenster befanden sich erst in einer Höhe von ungefähr ein Meter achtzig, da die Gebäude auf Betonsockel aufgesetzt waren. Auch dort konnten die beiden nicht einfach so weiteres eindringen.

      Den nächsten Container brachte ich hinter mich.

      Wieder nichts.

      Ein schabendes Geräusch ließ mich zusammenzucken.

      Dann ein Klirren.

      Ich blickte nach links. Mit zwei, drei weiten Schritten war ich über einem Rost. Darunter befand sich ein Schacht zu einem Kellerfenster. Darin fand ich eine zusammengekauert dasitzende Gestalt. Es war der Goofy-Mann. Er war gerade damit beschäftigt, das Kellerfenster gewaltsam zu öffnen, ohne dabei allzuviel Krach zu machen.

      Ich richtete die P226 auf ihn.

      "Keinen Laut", murmelte ich.

      Goofy erstarrte mitten in der Bewegung.

      Ich hob mit der Linken das Rost und legte es zur Seite.

      Die ausdruckslose Goofy-Maske sah mich an.

      Goofy ließ ich dabei keine Sekunde aus den Augen. Der Lauf meiner Pistole war die ganze Zeit auf ihn gerichtet.

      Ich streckte die Linke aus.

      "Deine Pistole!", forderte ich.

      Goofy zögerte.

      "Na, los!"

      Er gab sie mir, mit dem Griff nach vorne. Ich steckte sie in die Jackentasche.

      "Wo ist dein Komplize?", fragte ich.

      Goofy sagte keinen Ton.

      Die Antwort auf meine Frage bekam ich früher als mir lieb war. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich eine Bewegung.

      Blitzschnell tauchte ein Schatten hinter einem der Container auf. Ich wirbelte herum und ließ mich gleichzeitig seitwärts fallen. Das King Kong-Gesicht fletschte mich mit seinem Gummi-Gebiss an. Die Beretta blitzte auf. Der Knall hallte in dem Innenhof mehrfach wider. Es klang, als ob er mindestens dreimal abgedrückt hätte.

      Der Schuss ging dicht an meiner Schulter vorbei. Ich kam hart auf dem Boden auf und feuerte zurück, noch ehe King Kong den zweiten Schuss abgeben konnte. King Kong schrie auf. Ich hatte ihn am Arm erwischt. Er taumelte zur Seite gegen den Container und fluchte dabei.

      Milo stürmte indessen um die Ecke. Er riss die Pistole herum.

      "Waffe weg!", rief er. King Kong gehorchte. Die Pistole fiel auf den Boden. Der Ärmel seiner Jacke hatte sich bereits rot verfärbt.

      9

      Eine Viertelstunde später waren wir in McCalls Wohnung und konnten mit ihm reden. Er war ziemlich übel zugerichtet worden. Der Notarzt hatte sich um ihn gekümmert.

      McCall hatte Prellungen am ganzen Körper, außerdem eine gebrochene Rippe. Ein Krankenwagen, der ihn in die Klinik bringen würde, war schon unterwegs.

      "Mister McCall, was wollten diese drei Kerle von Ihnen?", fragte ich.

      "Welche drei Kerle?", fragte er und sah mich mit seinen blauen Augen an. Er stöhnte.

      "Sie wollen uns doch wohl nicht weismachen, dass Sie sich selbst das angetan haben", meinte ich.

      Er schüttelte den Kopf.

      "Was wollen Sie eigentlich von mir?", fauchte er.

      "Wir ermitteln im Mordfall Gerratti."

      "Und was hat der mit diesen Straßenräubern zu tun, die am helllichten Tag in ein Mietshaus eindringen?"

      "Mister McCall, ich glaube nicht an Zufälle", sagte ich gelassen. "Hatten Sie auch Meinungsverschiedenheiten mit Sly Jordan? Hat der Ihnen diese Kerle auf den Hals geschickt?"

      "Ich sage nichts mehr", meinte McCall.

      "Warum haben Gerratti und Jordan sich entzweit?"

      "Vergessen Sie es, G-man! Ich werde keinen Ton sagen!"

      Wir wechselten einen Blick. Dieser Mann war ein wahrer Bär von einem Kerl - auch wenn er vielleicht nicht mehr so gut in Form war, wie zu seinen besten Zeiten. Aber er hatte Angst, das unverkennbar. So große Angst, dass er es nicht einmal jetzt wagte, seinen Mund aufzumachen.

      "Lass ihn", raunte Milo mir zu. "Es hat keinen Sinn..."

      Ich legte McCall eine der Visitenkarten auf den Tisch, die das FBI für seine Special Agents im Außendienst drucken lässt.

      "Hier, falls Ihnen noch etwas einfällt..."

      Er sah nicht hin.

      Die Karte schien ihn nicht zu interessieren.

      Bevor wir hinausgingen, drehte ich mich noch einmal um.

      "Ich hoffe, Sie überlegen sich das noch", meinte ich. "Ich habe gehört, dass Sie und Gerratti sich ziemlich nahestanden."

      "Das stimmt", erwiderte er düster. "Ich war schließlich sein Trainer."

      Seine

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