Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen - Alfred Bekker страница 12
"Dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es Ihnen gleichgültig ist, wer THE FURY auf dem Gewissen hat, Mister McCall."
10
Die drei Maskenträger waren längst von unseren Kollegen abgeführt worden. Ein Sergeant der City Police befragte gerade den Security-Posten am Ausgang, der inzwischen wieder zu sich gekommen war.
"McCall hat eine Riesenangst", stellte ich fest, während wir zum Sportwagen gingen und einstiegen.
"Fragt sich nur, vor wem oder was?", meinte Milo.
"Sly Jordan ist für mich der erste Kandidat."
"Und warum schweigt McCall? Ich hatte gedacht, er war selbst ein Kämpfer!"
"Vermutlich will er nicht so enden wie Gerratti!"
"Das, was die drei Comic-Figuren ihm verpasst haben, war eine Warnung."
"Und zwar eine ziemlich deutliche..."
Ich drehte den Zündschlüssel herum, startete den Motor des Sportwagen und fädelte mich in den Verkehr ein.
"Stell dir mal folgendes vor, Milo..."
"Nur zu, ich höre!"
"Gerratti wurde von McCall aufgebaut. In einer Wrestling-Schule, die sich im Wesentlichen wohl mit Sly Jordans Geld finanziert. Er wird sogar Champion in dieser Sportart - wenn man das Theater tatsächlich so bezeichnen will. Er hat die Rolle des Guten, er soll gewinnen."
"Jedenfalls sehen das die Leute so, die schreiend im Madison Square Garden von ihren Sitzen aufspringen!"
"Was, wenn Sly Jordan Gerratti die Order gab, in diesem Kampf zu verlieren. Aus welchen Gründen auch immer. Um sich mit einem Wettbetrug eine goldene Nase zu verdienen, oder weil er den Gegner auch unter Vertrag hatte und ihn durch einen Sieg über den Champion großmachen wollte!"
Milo nickte. "Und Gerratti hat sich geweigert..."
"Wäre das kein Mordmotiv?"
"An sich schon, Jesse. Aber dass Sly Jordan so ein Spektakel organisiert, einen Schützen in den Madison Square Garden bestellt und dort vor den Augen des Fernsehpublikums seinen Star umbringen lässt..." Milo schüttelte den Kopf. "Das passt irgendwie nicht dazu. Warum hat er nicht einfach seine Knochenbrecher vorbeigeschickt, um Gerratti einzuheizen?"
11
Die drei Festgenommenen verweigerten die Aussage. Der Anwalt, den sie anriefen, war in anderen Verfahren auch schon für Sly Jordan tätig gewesen. Ein Umstand, der niemanden von uns verwundern konnte.
Für den Abend verabredeten wir uns mit Jim Jenkins in Gallaghers Bar in der Third Avenue. Jenkins kam mit der Maschine aus Dallas, wo er seine begehrte Unterschrift unter einen Fernsehvertrag gesetzt hatte.
"Das Leben geht weiter", meinte er, während er seinen Whiskey on the Rocks zum Mund führte. Er grinste dabei. "Das mit FURY ist natürlich tragisch, aber wir Lebenden müssen sehen, dass wir auch weiterhin unsere Brötchen verdienen..."
Er trank das Glas in einem Zug leer.
"William Gerratti soll sich kurz vor seinem Tod mit Sly Jordan überworfen haben."
"Wer sagt das?"
"Es hat so die Runde gemacht, Mister Jenkins."
"Ich dachte, Sie sind vom FBI - und nicht von irgendeinem Klatschblatt, das alles druckt, was interessant klingt. Aber ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt."
Jetzt mischte sich Milo ein. "Und wir dachten, Sie wären jemand, dem auch daran liegt, dass der Mord an Gerratti aufgeklärt wird..."
"Und Sie denken, daß Sly Jordan etwas damit zu tun hat?"
"Wir stellen einfach nur klare Fragen", sagte ich. "Und wir erwarten Antworten. Die Schlüsse daraus ziehen wir schon selbst, Mister Jenkins."
"Wissen Sie eigentlich, was Mister Jordan alles für den Wrestling Sport getan hat? Er spendet jährlich einige hunderttausend Dollar an den Verband, er tritt als Sponsor von Wrestling-Veranstaltungen auf und er hat schon einige ganz groß herausgebracht."
"Sie wollen ihn nicht belasten", stellte ich fest.
Er zuckte mit den Schultern. "Ich muss weiter mit ihm auskommen."
"Wir können Sie auch offiziell vorladen, Mister Jenkins", kündigte ich an. "Und es könnte doch sein, dass Mister Jordan davon erfährt..."
"So etwas würden Sie tun?"
"Und Sie würden Gerrattis Mörder decken. Vor Gericht könnte Ihnen das sehr übel ausgelegt werden!"
"Das ist Erpressung!"
Unsere Blicke begegneten sich. Seine Augen wurden sehr schmal. Auf seiner linken Wange zuckte ein Muskel.
"Jetzt hören Sie mir gut zu, Jenkins", sagte ich dann. "Wir sind ausschließlich an Gerrattis Mörder und seinem Auftraggeber interessiert. Es geht uns nicht um irgendwelche kleinen Betrügereien, um abgesprochene Kämpfe und so etwas. Und wir kommen auch nicht vom Finanzamt. Sie wissen, warum Gerratti sich mit Sly Jordan überworfen hat. Also packen Sie aus!"
"Sly wird es nicht erfahren?"
"Nein. Jedenfalls nicht, wenn wir es vermeiden können."
"Vor Gericht werde ich abstreiten, je mit Ihnen gesprochen zu haben!"
"Tun Sie das! Aber falls es soweit kommt, sprechen Sie besser erst mit Ihrem Anwalt darüber!"
Er atmete tief durch, ließ sich vom Barkeeper noch einen Drink geben und sagte dann: "Es gab einen Vertrag zwischen Sly Jordan und