Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland

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Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis - A. F. Morland

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deswegen nicht verschwunden. Er war vielfach nur nicht mehr so offensichtlich.

      Ich parkte den Sportwagen direkt vor dem Apartmenthaus, in dem Jennings gemeldet war. Einmal in der Woche musste er sich noch zwei Jahre lang bei seinem Bewährungshelfer melden.

      In dem Mietshaus gab es keinerlei Sicherheitselektronik, dafür Graffiti an den Korridorwänden.

      Jennings Wohnung lag im dritten Stock und trug die Nummer A 211. Es stand kein Name an der Tür, dafür in großen verschnörkelten Buchstaben FUCK OFF auf der frisch gestrichenen Wand daneben. Für den Sprayer war die weiße Fläche wohl einfach eine zu große Versuchung gewesen.

      Ich drückte auf die Klingel.

      „Wer ist da?“, rief jemand durch die Tür.

      „Mister Dustin Jennings?“

      „Kommt drauf an, wer fragt!“

      Milo und ich traten zur Seite. Wir hatten die Hände an den Dienstpistolen.

      „FBI! Bitte machen Sie die Tür auf!“

      Ein ratschender Laut, als ob eine Pump Gun durchgeladen wurde, warnte uns.

      Zwei Schüsse krachten kurz hintereinander.

      Der Kerl auf der anderen Seite der Tür hatte aus nächster Nähe das dünne Holz durchschossen. Zwei Löcher waren im Holz entstanden. Ich schnellte vor, trat die Tür ein. Sie flog zur Seite.

      Ein Mann Anfang dreißig stand dort. Er trug einen dünnen Oberlippenbart und gelocktes, leicht welliges Haar, das er im Nacken zu einem Zopf zusammengefasst hatte.

      In dem Moment, als ich ihm gegenübertrat, lud er gerade die Pump Gun zu dritten Mal durch.

      „Waffe weg!“, rief ich.

      Er feuerte.

      Aber mein Schuss traf ihn zuerst, erwischte ihn am Arm, sodass er zur Seite gerissen wurde und sein Schuss daneben ging. Der Oberarm färbte sich blutrot.

      Ich trat auf ihn zu und richtete dabei die Dienstpistole vom Typ SIG Sauer P 226 auf seinen Kopf.

      Er lehnte gegen die Wand. Seine Hände krallten sich um die Pump Gun. Außerdem trug er noch eine Automatik hinter dem Hosenbund.

      Er ließ die Pump Gun sinken und sah offensichtlich ein, dass er keine Chance hatte. Ich nahm ihm nacheinander die Pump Gun und die Automatik ab. Beide Waffen warf ich zur Seite. Milo trat hinzu. Wir durchsuchten den Zopfträger und fanden außerdem noch ein Messer in einem Futteral, das er um den Unterschenkel geschnallt trug. Der Griff ragte dabei nach unten, sodass man es bequem unter dem Hosenbein hervorziehen konnte.

      In den Taschen der Jeans steckten ein paar Briefchen mit einem weißen Pulver.

      Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich um Kokain. Die geschätzte Menge betrug etwa das Doppelte von dem was die Gerichte als Rauschgiftbesitz für den Eigenbedarf durchgehen ließen.

      Ich klärte ihn über seine Rechte auf, damit alles seine Ordnung hatte.

      Er kannte die entsprechenden Sätze bei seiner zu vermutenden Vergangenheit sicher in- und auswendig. Jedenfalls hörte er mir nicht zu, sondern fluchte die ganze Zeit leise vor sich hin. Es war wohl einfach nicht sein Tag gewesen.

      In der Gesäßtasche steckte ein Motorradführerschein.

      Ausgestellt auf den Namen Lucas J. Fielding.

      „Wo finden wir Dustin Jennings?“, fragte ich.

      „Keine Ahnung! Ich brauche einen Arzt!“, rief Fielding.

      „Den bekommen Sie auch – keine Sorge!“ Ich hielt die Kokain-Päckchen hoch. „Aber von hier aus wird es wohl geradewegs in die Gefängnisklinik von Rikers Island gehen!“

      Milo hatte schon sein Handy am Ohr, um im Field Office von Fieldings Verhaftung zu berichten, Verstärkung anzufordern und dafür zu sorgen, dass ein Wagen des Emergency Service möglichst bald eintraf.

      Fielding presste die Hand gegen die Wunde an seinem Arm. Sein Hemdsärmel war bereits blutdurchtränkt. Ich leistete Erste Hilfe. Im Bad fand ich Verbandszeug. Milo achtete derweil darauf, dass Fielding keine Dummheiten machte.

      In dem ziemlich unaufgeräumten Wohnzimmer stand der Tisch voller Bierflaschen und Schachteln eines Pizza-Service. Auf der Couch lag eine Lederjacke herum, auf deren Rückseite die Aufschrift BRONX DEVILS WILL GET YOU!!! stand – mit drei Ausrufungszeichen.

      In der Küche fand ich eine Apparatur zur Herstellung von Crack. Kokain wurde mit Backpulver vermengt und aufgekocht. Crack machte sofort süchtig. Da es auf Grund des geringen Kokaingehalts viel billiger war als normales Kokain, war es vor allem die Droge der Armen geworden.

      Ein wahres Teufelszeug, das aus den Süchtigen Zombies machte, die kaum noch einen Gedanken fassen konnten, der sich nicht darum drehte, wie sie an den nächsten „Stein“ gelangen konnten, wie man die braunen Crack-Würfel auf der Straße nannte.

      Als ich zurückkehrte sprach ich Fielding darauf an.

      „Hey, das gehört alles nicht mir!“, behauptete er.

      „Schon klar“, sagte ich. „Das gehört wahrscheinlich alles Dustin Jennings!“

      „Natürlich gehört es ihm! Nehmen Sie doch Fingerabdrücke, machen Sie DNA-Tests oder weiß der Geier was noch! Sie werden sehen, dass ich die Wahrheit sage!“

      „Aber an den Kokain-Päckchen in Ihren Hosentaschen werden wir wohl Ihre Abdrücke finden, oder?“, hielt ich im entgegen.

      Er schluckte.

      „Dazu kommt ein bewaffneter Angriff auf zwei FBI-Agenten“, hielt Milo im entgegen. „Da kommt einiges zusammen. Ich würde sagen, dass Sie diesen Stadtteil so schnell nicht wieder sehen werden. Besser Sie geben Ihr Motorrad schon mal in Zahlung. Sie werden das Geld für einen guten Anwalt brauchen!“

      „Das ist alles nicht so, wie Sie denken!“, zeterte er und machte eine heftige Bewegung, bei der er sich beinahe den provisorischen Verband wieder herunterriss, den wir ihm angelegt hatten.

      „Vorsichtig!“, warnte ich ihn. „Wenn Sie ihre Hände nicht unter Kontrolle haben, müssen wir Ihnen Handschellen anlegen, auf die wir angesichts Ihrer Verletzung verzichtet haben!“

      „Ist ja schon gut!“, knurrte er.

      „Ich würde sagen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, zu kooperieren und uns nicht mit lächerlichen Märchen abzuspeisen. Wir kriegen das, was wir hier herausbekommen wollen, auch ohne Sie raus und es könnte sein, das wir in ein paar Stunden Ihre Hilfe schon gar nicht mehr brauchen! Sie können dann auch logischerweise vor Gericht nicht mehr davon profitieren! Ist Ihnen das klar?“

      Er schwieg jetzt erst einmal. Der dauernde Strom von Flüchen und Gemeinheiten, die über seine Lippen kam, verebbte.

      Ich hielt das für ein gutes Zeichen.

      „Erste Frage: Was machen Sie in der

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