Erneuerung von innen nach außen. René Christen

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Erneuerung von innen nach außen - René Christen

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wir verstehen müssen, ist dies: Der Mensch, der wir waren, als wir noch ohne Christus lebten, ist mit ihm gekreuzigt worden, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir nicht länger der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit.”

      Verse 12 und 13 zum Thema andauernde Heiligung:

       "Euer vergängliches Leben darf also nicht mehr von der Sünde beherrscht werden, die euch dazu bringen will, euren Begierden zu gehorchen. Stellt euch nicht mehr der Sünde zur Verfügung, und laßt euch in keinem Bereich eures Lebens mehr zu Werkzeugen des Unrechts machen. Denkt vielmehr daran, daß ihr ohne Christus tot wart und daß Gott euch lebendig gemacht hat, und stellt euch ihm als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung, ohne ihm irgendeinen Bereich eures Lebens vorzuenthalten."

       2) "Das klingt irgendwie vielversprechend, aber ich verstehe es nicht!"

      So reagierte Peter, als ich ihm aus Römer 6 vorlas. Aber dann entwickelte sich ein offenes, ehrliches Gespräch:

      Peter: "Was du mir über Römer 6 sagst, klingt ja irgendwie vielversprechend, aber ich verstehe es nicht. Was hat das alles mit mir zu tun? Mir fehlt der Bezug zum Alltag. Ich sei der Sünde gestorben, mit Christus gekreuzigt und auferstanden - was soll das?"

      René: "Der folgende Vergleich kann helfen: Wenn ein Sklave einen neuen Meister bekommt, so hat die Vergangenheit dieses Meisters einen Einfluß auf den neuen Sklaven: Hat der Meister in der Vergangenheit zum Beispiel gelernt, seine Sklaven gut zu behandeln, ist die Chance groß, daß er auch den neuen Sklaven gut behandeln wird. Ist er von den Sklaven angegriffen worden, so wird er auch gegenüber dem neuen Sklaven mißtrauisch und hart sein. Hat der Sklavenmeister vor Jahren ein Grundstück am Meer gekauft, dann arbeitet der neue Sklave nun auf einer Plantage am Meer.

      So haben gewisse Entscheidungen und Ereignisse im Leben des Sklavenhalters einen direkten Einfluß auf den neuen Sklaven.

      Übertragen auf uns: Was in der Kreuzigung und Auferstehung mit Jesus Christus geschah, hat sofort einen direkten Einfluß auf jeden, der sich Jesus Christus anschließt: Er ist ein Gekreuzigter und Auferstandener, weil er zum gekreuzigten und auferstandenen Christus gehört (Römer 6,5 / 1. Kor. 12,27)."

      Peter: "Also gut, weil ich durch die Erlösung eins wurde mit Jesus Christus, d.h. ein Teil an seinem Leib wurde, gilt nun das, was sich am Kreuz und in der Auferstehung an Ihm vollzog, auch mir. So verstanden bin ich tatsächlich mit Ihm gekreuzigt, begraben und auferstanden. Aber was kann ich konkret damit anfangen?"

      René: "Angenommen, ein Sklave gehört über Jahre einem bösen, brutalen Sklavenhalter. Eines Tages kommt ein gutmütiger und reicher Mann, der diesen Sklaven freikauft und damit aus seinem Elend befreit. Jetzt gehört dieser freigekaufte Sklave einem neuen Besitzer und wird diesem aus Dankbarkeit dienen. In Römer 6 sagt uns Gott, daß sich durch die Erlösung auch an dir ein solcher Besitzerwechsel vollzogen hat. Das Besitzerrecht des Sklavenhalters Satan dir gegenüber ist vorbei. Deine alte Stellung und Beziehung zum Reich der Sünde ist aufgelöst. Satans rechtlicher Anspruch auf dich ist veraltet. In diesem Sinne bist du 'vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit' (Röm. 6,7). Diesem alten Verhältnis zur Sünde bist du gestorben und lebst in einem völlig neuen Verhältnis, in dem du Gott gehörst (Röm. 6,17.18 / Kol. 1,13 / Kol. 3,3). Anthony A. Hökema sagt zu Römer 6 treffend: 'Die Hauptaussage dieses ganzen Kapitels ist: Der Gläubige ist in eine neue Beziehung hineingestellt worden' (Saved by Grace / S. 203).

      Epheser 2,5.6 ergänzt dazu: Gott hat 'auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht … und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus'. Deshalb ruft uns Gott eindringlich zu, daß wir nun 'einem andern angehören': Jesus Christus (Röm. 7,4 / Gal. 5,24). Weil das so ist, bist du der Sünde und damit Satan nicht mehr verpflichtet. Du bist ihm nichts mehr schuldig:

      • 'So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch (= alte, sündige Natur) schuldig, daß wir nach dem Fleisch leben.' Röm. 8,12

      Weil du dem ehemaligen Besitzer (Satan) nichts mehr schuldig bist, diene doch deinem neuen Besitzer: Gott und Jesus Christus (Röm. 6,6.19)."

      Peter: "Weil ich zu Jesus Christus und damit zu Seinem Reich gehöre, bin ich Satan nichts mehr schuldig, sondern allein dem Reich Gottes und Seiner 'Regierung' verpflichtet. - Wenn Gott das über mich sagt, dann muß es ja stimmen, und ich sollte mich endlich so sehen, wie Er mich sieht! - Und du meinst, es hilft, wenn ich im Glauben auf dieser neuen Stellung und Beziehung bestehe, sobald mich Satan zu neuem Sündigen verführen will?

      Andererseits glaube ich, daß es mir auch in Zukunft manchmal leichter fallen wird, der Sünde zu gehorchen als Gott. Dieser Widerspruch bringt mich manchmal fast zur Verzweiflung. Ich fühle mich in solchen Phasen gar nicht 'der Sünde gestorben' und bezweifle dann immer wieder, ob ich überhaupt erlöst bin."

      René: "In der Bibel sagt Gott nirgends, daß die Sünde in dir tot oder ausgerottet ist, sondern daß du der Sünde gegenüber tot bist. Das ist ein großer Unterschied: Nicht die Sünde ist tot, sondern deine alte Verpflichtung, Stellung und Beziehung zu ihr ist gestorben (Röm. 6,2.10.11 / 7,6). Durch die Erlösung wurdest du der Sünde als Besitzerin und Herrscherin entrissen und in das Reich Gottes versetzt, wo die Sünde kein Recht mehr hat, zu herrschen. Aber die Sünde als ein Gegenüber bleibt und will dir ihre verlorengegangene Herrschaft immer wieder aufzwingen (Gal. 5,17 / 1. Petr. 5,8 / Hebr. 12,1).

      Dazu nochmals einen Vergleich: Angenommen, dein Nachbar ist zugleich dein Arbeitgeber, allerdings einer, der dich über Jahre hinweg geplagt, ausgenutzt und in falsche Geschäfte verwickelt hat. Nach reiflicher Überlegung schreibst du deine Kündigung, und es folgt dein letzter Arbeitstag. Dieser letzte Arbeitstag ist sozusagen deine 'Erlösung' von diesem Tyrannen, und seitdem bist du ihm nicht mehr unterstellt. Du bist ihm keine Arbeit und keinen Gehorsam mehr schuldig, denn deine Stellung und Beziehung zu ihm hat sich rechtlich radikal geändert. - Aber als Gegenüber, als Nachbar, wird er dir mit seiner ganzen Falschheit erhalten bleiben. So kann er dich beispielsweise weiterhin plagen und schikanieren. Vielleicht mehr als vorher, da er sich nun rächen will.

      Genauso bleibt für uns als Christen die Macht der Sünde wie ein Nachbar, der uns immer wieder bedroht. Von der Bedrohung sind wir also noch nicht befreit - aber wir sind befreit vom Machtanspruch Satans und der Sünde! In diesem Sinn sind wir tatsächlich 'der Sünde gestorben'.

      Sobald ein Christ anfängt, mit dieser neuen Stellung und Beziehung zur Sünde zu rechnen, bringt das einen enormen Unterschied in sein Erleben hinein: Er kann viel konkreter zur Sünde in all ihren Variationen nein sagen."

      Peter: "All das umschreibt ja im Grunde nur Römer 6,11: 'Haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid', wie Luther übersetzt, oder?"

      René: "Genau darum geht es. Die Formulierung 'Haltet euch dafür' im Luthertext kann von der griechischen Sprache her auch mit 'Rechnet damit' übersetzt werden: 'Rechnet damit, daß ihr der Sünde gegenüber tot seid'. In Römer 6 geht es Gott darum, daß wir unser neues rechtliches Verhältnis zur Sünde kennen (V.3.6). Leider wissen viele Christen nichts von dieser Seite ihrer neuen Identität oder haben sie noch nicht für sich akzeptiert. Neil Anderson sagt dazu treffend: 'Die Verse Römer 6,1-11 sind keine Gebote, die zu befolgen wären, sondern Wahrheiten, die zu glauben sind. Christus ist der Sünde gestorben, und weil Sie in ihm sind, sind auch Sie der Sünde gestorben. Sie können der Sünde nicht mehr sterben, denn Sie sind bereits tot; Sie können es nur im Glauben als Wahrheit annehmen. Mir sind viele Christen begegnet, die sich immer noch bemühen, der Sünde zu sterben. Das machte ihr Leben elend und fruchtlos, weil sie sich bemühten,

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