Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band. Alfred Bekker

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Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band - Alfred Bekker

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      29

      Mit einem halben Dutzend Einsatzfahrzeugen erreichten wir die Zentrale, den sogenannten Tempel der KIRCHE DER WAHREN HEILIGEN in der 73. Straße. Mit Kevlar-Weste und der SIG im Anschlag drangen wir in die untere der beiden Etagen vor, die von der KIRCHE DER WAHREN HEILIGEN angemietet worden waren. Wir trafen auf keinen Widerstand. Die wenigen Sektenmitglieder, die uns begegneten, waren völlig überrascht.

      Raum für Raum arbeiteten wir uns mit etwa zwei Dutzend Kollegen vor.

      Von außen war das gesamte Gebäude abgeriegelt worden.

      Niemand sollte uns entkommen.

      Mister McKee hatte grünes Licht für diesen Einsatz gegeben, obwohl wir uns damit auf ganz dünnem Eis befanden.

      Ich war überzeugt davon, dass Gefahr im Verzug war, aber handfeste Beweise lagen in dieser Hinsicht nicht vor. Und wenn wir bei dieser Aktion am Ende mit leeren Händen dastanden, würde uns die Justiz die Ohren langziehen.

      Aber es ging darum, vielleicht das Leben eines Informanten zu retten.

      In dem großen Versammlungssaal war niemand, ebenso wenig wie in den Garderobenräumen.

      Wir stießen in der oberen Etage am Ende eines Korridors auf einen dunkel gekleideten Wachtposten.

      "Keine Bewegung, FBI!", rief ich.

      Der Mann griff sofort zur Waffe unter dem Jackett, besann sich aber eines Besseren und hob die Hände. Er sah ein, dass er chancenlos war.

      Kollegen nahmen ihn in die Mitte, suchten ihn nach Waffen ab und ließen Handschellen klicken.

      Ich deutete auf die massive Stahltür, vor der er Posten bezogen hatte.

      "Was ist dahinter?", fragte ich den Wächter.

      Der Mann antwortete nicht.

      "Ich hoffe, dass wir das am Ende nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen", meinte Milo und sprengte mit einem gezielten Schuss aus seiner SIG das Schloss auf. Die Tür sprang auf. Sie war mit Dämmmaterial derartig verstärkt, als würde es sich um den Eingang zu einem Tonstudio handeln.

      Ein schmaler, halbdunkler, nur wenige Meter langer Korridor streckte sich vor uns. Milo stürmte voran. Ich folgte ihm. Am Ende befand sich eine weitere Tür. Sie wurde von innen geöffnet.

      Ein grauhaariger Mann stand mit einer Waffe in der Hand da, erstarrte.

      "FBI, keine Bewegung!", rief Milo.

      Eine Sekunde später riss er dem Kerl die Waffe aus der Hand, trieb ihn vor sich her.

      Broxon starrte uns entgeistert an.

      Ein Mann im dunklen Anzug stand etwas dahinter, griff erst unter das Jackett, hob aber doch die Hände.

      Mein Blick viel auf Robert Davis, der auf eine Liege geschnallt dalag. Blut rann ihm aus Mund und Nase. Seine Kleider waren teilweise zerrissen. An den nackten Füßen waren Verbrennungen zu sehen, wie sie durch den Einsatz eines Elektroschockers entstehen konnten.

      Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass dieser Mann schwer misshandelt worden war.

      "Ich protestiere auf das Schärfste!", zeterte Broxon. "Sie haben keinerlei Recht, hier einzudringen..."

      Ich deutete auf Davis.

      "Sie werden mir sicher nicht erzählen wollen, dass dies eine neuartige Meditationsform ist, Mister Broxon!"

      "Ich werde meinen Anwalt..."

      "Den werden Sie jetzt auch sicher brauchen!", schnitt Milo ihm das Wort ab und begann damit, dem selbsternannten Heiligen seine Rechte vorzulesen.

      30

      Die Videovorführung für Jacky Tasso hatte den gewünschten Erfolg gehabt. Tasso nahm nun auch an, dass sein Gefolgsmann Dale Johnson ihn zusammen mit Roy Ortega in eine Falle gelockt hatte. "Da war irgendetwas in den Drinks drin, sonst hätte ich nicht so viel dummes Zeug geredet!", äußerte Tasso. "Und anschließend war ich in der Klemme. Aber ich ahnte natürlich nicht, dass Dale Johnson dahintersteckte! Dieser Bastard! Er hat doch nur darauf gewartet, mich aus dem Weg zu räumen und meine Geschäfte zu übernehmen!"

      Tasso nannte uns daraufhin alle seine Unterschlupf-Möglichkeiten, die Johnson auch kannte und möglicherweise jetzt für sich benutzte.

      Der Reihe nach klapperten wir sie ab.

      In einem Strandhaus am Long Island Sound, das auf unserer Liste stand, fanden wir die Leiche eines Mannes, von dem sich später herausstellen sollte, dass er der Mörder von Isabel Norales war. Der Ohrabdruck, den unsere Kollegen sichergestellt hatten, stimmte exakt überein.

      Aber von Johnson gab es zunächst keine Spur.

      Wir stöberten ihn schließlich in einer Wohnung in Yonkers auf, die ebenfalls zu Jacky Tassos Rückzugsdomizilen gehörte. Tasso berichtete uns, dass er Johnson diese Wohnung schon einmal zur Verfügung gestellt hatte.

      Es war ein Penthouse in bester City-Lage.

      Tasso wusste, was gut und schön war.

      Nur konnte er davon nichts mehr genießen.

      Mit einer kleinen Sprengladung öffneten wir die Penthouse-Tür und stürmten die Wohnung. Johnson war vollkommen überrascht. Er lag mit einer Schönen, die er für ein paar Dollar in Harlem aufgegabelt hatte, im Bett und hatte wohl nicht im Traum damit gerechnet, dass wir ihm so dicht auf den Fersen waren.

      Aus der Waffe, die wir bei ihm fanden, waren jene Schüsse abgegeben worden, die inzwischen im Körper des Toten aus dem Strandhaus gefunden worden waren.

      In den folgenden Tagen begann das juristische Tauziehen.

      Wer zuerst redete, konnte am meisten für sich selbst herausholen. So waren

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