Commerzbank hundertfünfzig Jahre. Detlef Krause
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die benötigten Kreditsummen, sodass die Banken vermehrt Kon- aaa
sortialkredite vergeben. Die Commerz- und Disconto-Bank bleibt aaa
vor allem in ihren bisherigen Branchen engagiert: Zentral-Ein- aaa
kaufs- Gesellschaft der deutschen Genossenschaften (ZEG); aaa
Reichskartoffelstelle; Kriegsausschuss für Kaffee, Tee und deren aaa
Ersatzmittel GmbH; Reichszuckerstelle; Kriegs-Leder AG; aaa
Reichslederhandels GmbH; Reichsstelle für Gemüse und Obst aaa
GmbH; Zigarettentabakfabrik Einkaufsgesellschaft GmbH (ge- aaa
meinsam mit der Dresdner Bank); Deutsche Holzvertriebs AG.
Ungeachtet der zunehmenden staatlichen Lenkungsmaßnahmen aaa
hält die Commerz- und Disconto-Bank an liberalen Marktprin- aaa
zipien fest: „Es ist sehr zu wünschen, daß der Handelsstand, der aaa
sich um den Aufbau unseres Wirtschaftslebens und um die Schaf- aaa
fung unserer angesehenen Stellung im Weltverkehr so große Ver- aaa
dienste erworben hat, bald wieder in seine alten Rechte eingesetzt aaa
werden kann.“ (Geschäftsbericht, 1916)
1917
Beginn einer stürmischen Expansionsphase: Zwischen 1917 und aaa
1923 übernimmt die Commerz- und Disconto-Bank rund aaa
40 Bankinstitute. Dabei hat die Bank stets das Ziel, „ein sehr gutes aaa
Effekten- und Kontokorrentgeschäft“ zu erwerben. Zunächst aaa
Commerzbank 1870–2020
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konzentriert sie sich auf Privatbanken wie Joël Hirschberg in aaa
Stettin und W. Loewenstein & Co. in Cottbus und Forst.
Darüber hinaus erwirbt die Commerz- und Disconto-Bank eine aaa
Beteiligung von 2,5 Mio. Mark Aktien am Chemnitzer Bank-Verein aaa
in Chemnitz.
1918
Übernahme des Bankhauses Eugen Köhler & Co. in Guben, des aaa
Bankhauses Hirschmann & Kitzinger in Nürnberg und Fürth aaa
sowie der Recklinghäuser Bank Franz Limper.
Zunehmend erstreckte sich die Expansion auch auf größere aaa
Regionalbanken. So werden der Bankverein Gelsenkirchen und aaa
die Mülheimer Bank mitsamt ihren Filialen angegliedert, um im aaa
rheinisch-westfälischen Industriegebiet Fuß zu fassen.
Dr. August Weber wird neues Mitglied des Aufsichtsrats.
Mit der Übernahme des Bankvereins Gelsenkirchen im Jahr 1918 baute die
Commerzbank ihre Präsenz in Westdeutschland aus.
Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg · 1870–1919
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Gründung der Deutschen Schiffsbeleihungs-Bank Aktien-Gesell- aaa
schaft, der ersten deutschen Schiffshypothekenbank. Die Geschäfts- aaa
räume befinden sich im Gebäude der Commerz- und Disconto- aaa
Bank in Hamburg, die auch zwei der drei Vorstandsmitglieder aaa
stellt. Ihr Anteil am Kapital der Schiffsbeleihungs-Bank beträgt aaa
16,5 Prozent.
Dr. August Weber (1871–1957)
Dr. August Weber war ein erfahrener Banker, der u. a. bei der Dresdner aaa
Bank, der Löbauer Bank und der Mitteldeutschen Creditbank gearbeitet aaa
hatte. Als ehemaliges Mitglied des Reichstags – von 1907 bis 1912 – ver- aaa
fügte er über vielfältige politische Kontakte. Darüber hinaus übte Weber aaa
leitende Positionen bei Wirtschaftsverbänden aus. In den Jahren 1930 bis aaa
1932 war er Fraktionsvorsitzender der Deutschen Staatspartei im Reichs- aaa
tag. 1932/33 gehörte Weber zu den drei stellvertretenden Vorsitzenden des aaa
Aufsichtsrats der Commerz- und Privat-Bank.
1919
Am ersten Streik im deutschen Bankwesen im April beteiligen sich aaa
auch Mitarbeiter der Commerz- und Disconto-Bank in Berlin und aaa
Hamburg.
Der „Hamburger Sülzeaufstand“ im Juni 1919, der sich ursprüng- aaa
lich gegen einen vermuteten Lebensmittelskandal richtet, weitet aaa
sich zu politischen Unruhen aus. Dabei wird auch die Hamburger aaa
Niederlassung der Bank vorübergehend besetzt.
Die Commerz- und Disconto-Bank errichtet eigene Filialen in aaa
Dortmund, Essen, Köln und München. In den nächsten drei aaa
Jahren folgen 25 weitere Filialgründungen, u. a. in Bochum, aaa
Braunschweig, Bremen, Danzig, Düsseldorf, Frankfurt am Main aaa
und Königsberg.
Scheck der
Commerz- und
Disconto-Bank,
um 1919
Commerzbank 1870–2020
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Neue Filialen
entstehen