Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -. Joe Martin

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Buchreihe:Respekt - Wirtschaft - - Joe Martin

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etwas unternehmen will, was er nicht alleine bezahlen kann, dann eignet sich eine Aktiengesellschaft, mit der der Unternehmer weitere Investoren beteiligen kann. Die Investoren erhalten gegen Geld Aktien und mit dem Geld kann der Unternehmer schließlich das Vorhaben finanzieren. Die Aktionäre erhalten im Erfolgsfall dann einen Teil des Gewinns.

       Natürlich tragen sie auch einen Teil des Risikos, denn wenn die Unternehmung scheitert, dann ist ihr Geld auch verloren. Wenn der potentielle Gewinn jedoch hoch genug erscheint, dann finden sich in der Regel auch genügend Anleger.

       Aktienbörsen, Dividenden & Shareholder

       Es gibt viele künstliche, konstruierte Kennzahlen einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, der Gewinn pro Aktie und noch dutzende andere. Keine ist aussagekräftig in Hinblick auf das Gemeinwohl und den Anleger, den Zocker interessiert nur der steigende Kurs seiner Aktien, egal wie und egal warum.

       Gleichzeitig erfindet die Finanzindustrie nach Bedarf weitere Indizes und Kennzahlen, damit der Anleger sich weiterhin täuschen lässt und dadurch den Turbokapitalisten mehr Geld in die Kassen spült. Egal wie und egal warum.

       Der Dow, die Wall Street und das internationale Finanzwesen

       Das Wall-Street-Casino

       Die Finanzwelt besteht im Wesentlichen aus einer unüberschaubaren Anzahl von Finanzinstrumenten, wobei Euro und Dollarscheine die einfachsten dieser Instrumente sind. Diese Finanzinstrumente müssen erfunden, erstellt und verwaltet werden. Sie müssen verkauft, gekauft und bewertet werden. Das macht man in den Casinos und Wettbuden der Finanzindustrie. Die schlauesten und pfiffigsten Menschen überlegen tagtäglich, wie sie dein Geld von deinem Konto auf ihres umlenken können – koste es was es wolle.

       Wie man Al Capone über den Tisch zieht

       Mit Derivaten, also Rechten, die von irgendwelchen anderen Werten oder angeblichen Werten, abgeleitet sind, kann man viel Geld verdienen. Dafür muss man diese Werte, die den Wetten unterliegen, noch nicht einmal besitzen, um damit zu Wetten.

       Wenn man darauf wettet, welcher der beiden Regentropfen früher von der Dachrinne fällt, besitzt man ja auch nicht den Regen.

       Die Mär vom wichtigen Investor

       Nur bei der initialen Ausgabe der Aktien einer Gesellschaft fließt das Geld an die Gesellschaft selbst. Nur mit diesem Geld kann das Unternehmen dann etwas unternehmen. Nur von diesem Geld wird gebaut, produziert und geforscht und nur von diesem Geld werden Gehälter gezahlt.

       Sobald die Aktien von dem ersten Anleger an einen weiteren Investor verkauft werden, fließt das Geld völlig an der Firma vorbei. Die Aktie wird zum Zockerinstrument und weder die Gesellschaft noch die Allgemeinheit haben davon irgendeinen Vorteil.

       Investmentfonds

       Wenn viele zusammenlegen, dann kann man größere Anschaffungen finanzieren. Das ist die Idee hinter den Investmentfonds. Außerdem kann die lästige Auswahl an die Profis delegiert werden und man hat es einfacher. Ein weiterer Vorteil. Der Nachteil: Man tritt auch die Rechte ab.

       Der erste Indexfond der Welt

       Affen sollen eine bessere Aktienauswahl treffen können als die hochgelobten Fondsmanager. Deshalb kam einer auf die Idee nicht einzelne Aktien zu kaufen, die aufgrund von aufwendigen – aber zumeist irreführenden – Berechnungen und Analysen, ausgewählt wurden, sondern einfach alle Aktien eines Index. Das ist dann ein Indexfonds, der stupide alle Aktien eines Index kauft, die diesem Index angehören. Die Zahl der einzelnen Aktien erfolgt analog der Wertung im Index. Diese Methode hat sich als sehr viel erfolgreicher bewährt, als es 99 % der Fondsmanager mit ihren Zauberformeln können.

       In Wirklichkeit wird gezockt, nicht investiert

       Nur die ersten Investoren, die die ersten Aktien eines Unternehmens gleich nach der Emission der Aktien kaufen, sind Investoren. Die anderen sind Zocker. Das heißt nicht, dass die Zocker kein Geld verdienen können. Ganz im Gegenteil. Solange die Wetten laufen, verdient eine Menge Menschen eine Menge Geld. Das gilt auch für die Spielcasinos in Las Vegas, in Macau und sonst wo.

       Durch immer schnellere Computer, spezielle Glasfaserleitungen und andere technische Aufrüstung zockt man schneller und schneller. Man verliert und gewinnt Geld in Milli- und Mikrosekunden. Automatisch und garantiert. Dennoch ist es und bleibt es eine einzige Zockerei in den Finanzcasinos der Welt, denen das Gemeinwohl geradezu scheißegal ist.

       Finanzinnovationen - Die Büchse der Pandora

       Finanzinnovationen sollen etwas tolles sein. Immerhin sind es Innovationen, gleich so, als ob eine leistungsfähigere Batterie entwickelt wurde oder eine Methode Salzwasser zu entsalzen, damit weniger Menschen unter Trinkwassermangel oder kontaminiertem Trinkwasser leiden müssen. Aber nein, es geht darum, wie man mit hoch komplexen und komplizierten Verträgen, Wetten und Spielbedingungen noch mehr Geld akkumulieren kann. Wie man den Doofen mehr Geld aus der Tasche ziehen kann und den Reichen zukommen lassen kann. Und die ganze Welt macht mit.

       Finanzielle Massenvernichtungswaffen

       Warren Buffet, einer der reichsten Männer der Welt bezeichnete verschachtelte Finanzderivate, also Wetten auf Wetten, die durch Wetten abgesichert werden, als finanzielle Massenvernichtungswaffen.

       Möglich sind sie durch einen weiteren PR- und Marketing-Übertrick der Finanzindustrie: die Ratings. Entstanden sind die Ratingagenturen aus einem seriösen Bedürfnis, die Finanzbetrüger zu überwachen. Heute haben die Finanzhaie und die Zockerbanker ihre Zähne tief ins Fleisch der Industrie gebohrt und nutzen Ratings, um die Welt nach ihrem Willen tanzen zu lassen.

       Keiner verstand mehr, was er kaufte

       Je mehr Finanzinstrumente miteinander verschachtelt sind, je mehr eine Wette von einer anderen abhängt, desto leichter verirrt man sich im Dschungel der Derivate, die die Finanzmagier Tag für Tag schaffen. Das ist Absicht, denn wer verstehen würde, in welche absurden Wetten er investiert, der würde lieber sein Geld auf Rot oder Schwarz beim Roulette setzen.

       Dort hat er nämlich immerhin eine fast 50-%-Gewinnchance. Durch frisierte Finanzderivate, die schön verpackt mit einem guten Rating daherkommen, gewinnen nur die Herausgeber. Und wenn diese verlieren, dann lassen sie sich eben vom Staat retten – so oder so, sie gewinnen, wir alle verlieren.

       Finanzströme sind nicht mehr kontrollierbar

       Angeblich ist BlackRock der Experte für die Risikoanalyse. Das ist gut so. Leider bewerten sie das Risiko für sich selbst und schöpfen daraus enormes Wissen, um andere zu übervorteilen. Gleichzeitig

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