Krone der Drachen. Морган Райс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Krone der Drachen - Морган Райс страница 4
Sie wagte es, aufzuschauen, und sah Ravins Augen immer noch auf sie gerichtet, hart und intelligent, als könnten sie jeden Gedanken erraten.
„Wie ich sagte“, sagte sie, „Mein Haus ist da, um Euch zu dienen.“
Er lächelte breit und legte sein Schwert beiseite. „Ich glaube Euch. Wenn ich nicht wäre, wärt Ihr schon tot.“
Meredith vermutete, dass dies genauso viel mit all den Geheimnissen zu tun hatte, die sie kannte, wie mit dem, was Ravin über ihre Loyalität dachte. Es war ein heikler Balanceakt: Er musste wissen, dass sie gehorchen würde, solange es die beste Option für das Königreich zu sein schien, aber dass sie auch daran arbeiten würde, den Menschen so viel wie möglich zu helfen. Er hatte es offensichtlich gemacht, dass er sie demütigen und ihr den Platz zeigen wollte, den sie in dieser neuen Rangfolge innehatte, aber gleichzeitig war sie zu wertvoll, um sie zu töten.
Es war schwierig und gefährlich und bedeutete, dass alles, was Meredith tat, unauffällig geschehen musste. Sie hatte Ideen, die nichts mit einem Messer im Dunkeln zu tun hatten, Ideen, die ausreichen könnten, um Dinge zu ändern und sogar Leute wie den Imperator zu Fall zu bringen, aber es wäre eine heikle Arbeit und gefährlich.
„Jetzt“, sagte Ravin, „denke ich, ist es Zeit für Euch, mir noch einmal zu zeigen, warum Euer Haus so viel Anerkennung bekommt.“
Als er sich dem Bett näherte, zwang Meredith ihr schönstes Lächeln auf ihre Lippen. „Selbstverständlich, mein Imperator. Ich existiere, um Euch zu dienen.“
Zumindest tat sie das, bis sie einen Weg finden konnte, ihn zu töten, ohne dass das Königreich um sie herum einstürzte.
Als er schließlich mit ihr fertig war, starrte Ravin amüsiert auf Merediths schlafende Gestalt hinunter. Er musste zugeben, dass sie reizvoll war, aber natürlich waren viele Frauen reizvoll. Sogar in diesem Moment würden seine Männer einige der besten Pflanzen für ihn pflücken, um ihn zu unterhalten, wenn er nicht mit der Herrin des Hauses der Seufzer zusammen war.
Was diese Sache interessant machte, war, dass beide wussten, was sie war und was ihr Haus wirklich bedeutete. Sie war eine Frau, die aus Gerüchten etwas Scharfes, Gefährliches machen konnte. Leute, die so gut ausgebildet waren wie jeder Stille Mann, erledigten für sie die Aufträge. Diese Frau in der Hand zu haben, bedeutete einen großen Teil der Spannung für Ravin.
Vielleicht würde er mit der Zeit mehr tun, als sie in regelmäßigen Abständen zu holen, um sie in sein Bett zu befehlen. Vorher wollte er jedoch sicherstellen, dass an ihrem Verständnis ihrer Position kein Zweifel bestand und dass sie mit Haut und Haaren ihm gehörte und niemand anderem.
Nicht, dass es jetzt noch irgendjemanden gab. Das hatte alles an dem Tag ein Ende genommen, an dem Königin Aethe hingerichtet worden war. Die Möchtegernrebellen unter den Adligen waren ausgedünnt worden und abgesehen davon hatten sie jetzt so oder so keinen Anführer mehr. Oh, der Feigling Vars war zwar geflohen, aber wer würde so einem Mann folgen? Die Töchter der Königin wurden ebenfalls vermisst, aber das bedeutete einfach, dass seine Stillen Männer ihre Arbeit mit der üblichen Perfektion erledigt hatten.
So würde Lady Meredith schließlich erkennen, dass Ravin die einzige Hoffnung war, die dieses Königreich auf Stärke und Einheit hatte. Vielleicht hatte sie es schon getan, denn sie war alles andere als dumm. Dann würde ihm die beste Spionin der drei Königreiche zur Verfügung stehen, um alles zu erfahren, was er über seine Feinde und seine Untertanen wissen wollte. Wo er bis jetzt durch offenkundige Angst regiert hatte, konnte er das Haus nutzen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, weil er im Voraus wusste, welche Schritte die Leute machen könnten.
Das war allerdings für später. Im Moment langweilte sich Ravin mit ihr.
„Wacht auf und geht“, befahl er ihr und schüttelte sie wach. „Jetzt.“
Sie drückte ihr Kleid an sich, als sie aus dem Raum floh, zurück zu dem Ort, von dem sie gekommen war. Als sie ging, trat einer von Ravins Stillen Männern ein und wartete nicht einmal auf Erlaubnis, bevor er nach vorne kam und sich verbeugte. Der Mann war bis auf eine Narbe unter seinem linken Auge absolut unscheinbar. Er trug einfache Höflingskleidung in Rot und seine Gesichtszüge waren langweilig und nicht erinnernswert. Ravin stand auf und warf seine Robe um seine Schultern.
„Es sollte einen guten Grund für diese Unterbrechung geben“, sagte er.
„Den gibt es, Imperator Ravin“, sagte der Mann.
„Das werde ich beurteilen“, sagte Ravin. „Wie ist Euer Name?“
„Quail, mein Imperator.“ Der Mann verneigte sich erneut. „Es wurden drei Körper gefunden, die mehrere Tage schon tot sind.“
„Leichen …“ Ravin zuckte die Achseln. „Prinzessin Lenore und die anderen? Wenn dies ein Bericht über den Erfolg Eurer Truppe sein soll, ist dies nicht der richtige Weg.“
Der Stille Mann schüttelte den Kopf. „Bedauerlicherweise sind die Leichen … diejenigen, die geschickt wurden, um die Prinzessin auf Euren Befehl zu töten.“
„Was?“ Ravin brüllte. „Und niemand hat es bemerkt? Niemand hat gesehen, dass die Stillen Männer nicht dort waren, wo sie sein sollten?“
„Letztendlich“, sagte Quail, „haben wir die Männer gesucht und gefunden. Aber als die Prinzessinnen an der Hinrichtung teilnahmen, wurde angenommen, dass sie abwarten und danach zuschlagen wollten. Es wurde angenommen, dass sie sich … Zeit nehmen.“
„Selbstverständlich habt Ihr das“, sagte Ravin.
„Vergebt uns, Imperator“, sagte Quail und fiel diesmal auf die Knie. „Wir sprechen selten offen über unsere Aufgaben, auch nicht miteinander.“
Ravin unterdrückte seinen Zorn. Selbstverständlich taten sie das nicht, denn so bevorzugte er die Dinge. Die Stillen Männer operierten in kleinen Gruppen, damit sie nicht zu mächtig wurden oder seine Anweisungen ignorierten. In diesem Fall bedeutete dies jedoch, dass die Prinzessinnen überlebt hatten, und der Ärger darüber brachte ihn dazu, dem Narren vor ihm den Kopf abschneiden zu wollen. Das würde aber nichts nützen. Im Moment war der Stille Mann lebend nützlicher.
„Ihr glaubt, dass ich Euch töten werde, nicht wahr?“, fragte Ravin.
„Die … Möglichkeit wurde angesprochen“, sagte Quail. In seiner Stimme lag ein Zögern, aber keine echte Angst. Den Stillen Männern wurden solche Dinge in ihrer Ausbildung auf eine Weise abgewöhnt, die selbst Ravin als grausam betrachtete.
„Und Ihr wart derjenige, den sie geschickt haben, obwohl es ein anderer hätte sein können“, vermutete Ravin.
Quail nickte nur.
„Dann werdet Ihr derjenige sein, der die Chance auf Wiedergutmachung für den Misserfolg anführt“, sagte Ravin.
Jetzt sah der Stille Mann verwirrt aus. „Mein Imperator?“
„Die Prinzessin muss gefunden werden. Sie muss sterben“, sagte Ravin. Er dachte einen Moment nach. „Beide Prinzessinnen und der Ritter, der an ihrer Seite steht. Sie sind alle zu gefährlich, um leben zu dürfen.“
Der Stille Mann zögerte eine Sekunde.
„Stimmt Ihr nicht zu?“, fragte Ravin.
„Sie sind zwei unbedeutende Mädchen und ein Verrückter“,