Wertschätzende Organisationsentwicklung. David Schneider

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Wertschätzende Organisationsentwicklung - David Schneider

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      Flow erleichtern. Aufgrund der erforschten Eigenschaften hat Csíkszentmihályi für Organisationen eine Liste von Gelingensbedingungen für Flow identifiziert. Diese können als Leitlinien betrachtet werden − für das Erleichtern von Flow-Zuständen in Organisationen.

       Klärung der Unternehmensziele: Mitarbeiter müssen den Sinn ihres Handelns verstehen und Unternehmensziele dienen der Orientierung.

       Klarheit über Leistungsziele: Der Mitarbeiter muss im Klaren darüber sein, welchen Anteil er mit seiner Arbeit am Gesamten hat und welche persönlichen Ziele mit seiner Tätigkeit erfüllt werden.

       Feedback: Die Führung sollte fortlaufend Feedback geben.

       Gleichgewicht der Anforderungen und Fähigkeiten: Führungskräfte bedürfen einer Kenntnis über die Fähigkeiten des Einzelnen und passende Aufgaben in der Organisation.

       Konzentration und Fokus erleichtern: Ablenkungen sollten vermieden und passende Räume zur Verfügung gestellt werden.

       Kontrolle über die eigene Tätigkeit und Zeit: Die Mitarbeiter sollten frei über den Zeiteinsatz und Art der Tätigkeit entscheiden, da sich Flow-Empfinden unter fremden Strukturen schwieriger entwickelt.

       Passende Unternehmenskultur: Um die Angst vor Herausforderungen zu reduzieren, bedarf es einer positiven Fehlerkultur. Ebenso sind flexible Arbeitszeiten und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse der Menschen von Vorteil (Csíkszentmihályi, 2017).

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      Paradox der Arbeit. Die Flow-Befragungen von Csíkszentmihályi haben einen interessanten Widerspruch aufgezeigt. Aus den Antworten der Teilnehmer ging hervor, dass Flow-Zustände während der Arbeit zu ca. 54 Prozent auftraten, während Flow in der Freizeit in nur ca. 18 Prozent der Zeit erreicht wurde. Ebenso interessant: Apathie während der Arbeit wurde zu 16 Prozent und in der Freizeit zu 52 Prozent gemessen (Csíkszentmihályi, 2017).

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      Das Paradox: Trotz dieser deutlichen Werte, wurde die Frage „Wünschten Sie etwas anderes getan zu haben?“ während der Arbeit wesentlich häufiger mit JA beantwortet als während der Freizeit. Csíkszentmihályi begründete diesen Widerspruch mit dem wahrgenommenen Freiheitsentzug. Arbeit ist in unserer Gesellschaft ein „Muss“, wodurch wir uns in unserem freien Willen eingeschränkt fühlen. Dass jedoch mehr Flow auf Arbeit als in der Freizeit gemessen wurde, zeigt ein hohes Potenzial für das Uminterpretieren von Arbeit an sich. Schaffen wir es, Arbeit als etwas Bereicherndes und Selbstbestimmtes anzuerkennen, dann würde das resultierende Freiheitsgefühl zu einem zufriedenstellenden und häufig auftretenden Flow-Zustand führen (Csíkszentmihályi, 2017).

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      Kultur der Stärken. Interventionen im Rahmen der Positiven Psychologie zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens lassen sich leicht abgewandelt auf den Unternehmenskontext übertragen. Beispielsweise das Glückstagebuch: „Schreibe am Tagesende drei Erfolge des Tages auf und jeweils mindestens eine Stärke, welche dich dazu befähigt hat, diesen Erfolg zu erzielen.“ Diese einfache Übung kann unsere Aufmerksamkeit lenken, vom Defizit-Denken zu einer geschärften Wahrnehmung eigener Stärken. Studien haben gezeigt, dass diese Übung bei täglicher Ausführung schon nach einer Woche unser Bewusstsein für das Positive deutlich intensiviert, wodurch wir souveräner den Alltag bewältigen. Auch kann eine wöchentliche Gesprächsrunde über Erfolge der letzten Tage und unseren Anteil daran Früchte tragen. Lassen Sie sich das Passende für ihre Organisation einfallen. Aus den Resultaten kann ein Stärken-Profil der Mitarbeiter erstellt werden.

      Um bei skeptischen Mitarbeitern das Commitment zu erhöhen, kann es sich lohnen, solche Interventionen unter einem anerkannten Grund durchzuführen. Die inhaltliche Neugestaltung oder Einführung eines Team-Bereichs auf der eigenen Homepage kann beispielsweise die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken plausibilisieren. Nachgelagerte Reflexionen können dann als Begründung für die Einführung regelmäßiger positiver Interventionen genutzt werden.

      Flow intensivieren. Flow ist den meisten Mitarbeitern schon ein Begriff, auch ohne bisheriges Wissen über Glücksforschung. Telefon, E-Mail, ständiges Nachfragen vom Chef oder andere Unterbrechungen der Arbeit werden als Ablenkung registriert, aber eventuell nur noch nicht hinterfragt. Es lohnt sich, die Mitarbeiter über Flow aufzuklären, gemeinsam in die Reflexion darüber zu gehen und anschließend Maßnahmen zur Kultivierung von Flow-Erfahrungen in der Organisation zu implementieren. Der folgende Ablauf soll beispielhaft aufzeigen, wie solch eine Implementierung erfolgen kann.

      1 Impulsvortrag mit Verständnisfragen zum Thema Flow und gemeinsame Zielfestlegung, z. B. „Bessere Ergebnisse und mehr innere Ruhe durch das Ermöglichen von Flow-Erfahrungen“.

      2 Beobachtungswoche mit Reflexionsfragen − Jeder Mitarbeiter beobachtet sich eine Woche selbst bei der Arbeit. Folgende Fragen können als Inspiration mitgegeben werden: Wann und unter welchen Bedingungen erreiche ich Flow-Zustände? Woran merke ich, dass ich im Flow war? Was hindert mich daran in den Flow zu kommen? Wie fühle ich mich nach dem Flow?

      3 Gemeinsame Reflexion über Erkenntnisse der Beobachtungswoche.

      4 Falls erwünscht: Festhalten von Regeln, Leitlinien oder ähnlichen strukturgebenden Elementen, welche die Flow-Erfahrung begünstigen − diese können auch individuell unterschiedlich ausfallen.

      5 Regelmäßige Nachreflexion und gegebenenfalls neue Justierung.

       Was bedeutet positive Kraft bezogen auf die „Positive Psychologie“ ?

      Die

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