Deutsche Geschichten. Группа авторов

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sind leider allein.

      DER ZWEITE

      Das wär’ ein Effekt,

      dem Abonnenten zu zeigen, den Priester direkt

      über den Helden sich neigen!

      DER ERSTE

      Wir sind doch intim, er tät’s mir zu Liebe,

      weil ja schließlich auch ihm eine Reklam dabei bliebe.

      DER ZWEITE

      Wo man ihn ja einmal braucht,

      ist er natürlich beim Teufel.

      Das ist trostlos … Es raucht!

      Nur ein Blindgänger, kein Zweifel!

      DER ERSTE

      Geh’ mr! Hier is stier,

      hier is doch nix los.

      Gehn wir ins Pressequartier

      vor dem Gegenstoß.

      DER ZWEITE

      Der würde mich nicht

      im geringsten tuschieren,

      ich kann bloß bei dem Licht

      nicht photographieren.

      DER ERSTE

      Sie, hier wie mir scheint

      kann noch was geschehn,

      der Punkt ist vom Feind

      zu gut eingesehn!

      DER ZWEITE

      Es lohnt nicht zu bleiben.

      Bin ich ein Held?

      Also was soll man schreiben?

      Ein Erlebnis im Feld!

      Sie fahren ab

      Ein Feldwebel jagt mit dem Revolver einen Zug vor sich her

      FELDWEBEL

      Marsch! Ich wer’ euch lehrn hier herumtachiniern!

      Fürs Vaterland stirbts, oder ich laß euch krepiern!

      Was glaubts denn, i wer’s euch schon einigeignen!

      Jetzt schießts auf den Feind, oder ich schieß auf die Eignen!

      Sie verschwinden.

      EIN ERBLINDETER

      tastet sich kriechend vorwärts

      So, Mutter, Dank! So fühl’ ich deine Hand.

      Oh, sie befreit von Nacht und Vaterland!

      Ich atme Wald und heimatliches Glück.

      Wie führst du mich in deinen Schoß zurück.

      Nun ist der Donner dieser Nacht verrollt.

      Ich weiß es nicht, was sie von mir gewollt.

      O Mutter, wie dein guter Morgen thaut!

      Schon bin ich da, wo Gottes Auge blaut.

      Er stirbt

      DIE KRIEGSBERICHTERSTATTERIN

      erscheint

      Hier ist er, das Suchen hat sich gelohnt,

      hier find’ ich den einfachen Mann an der Front!

      EIN VERWUNDETER

      tastet sich kriechend vorwärts

      Fluch, Kaiser, dir! Ich spüre deine Hand,

      an ihr ist Gift und Nacht und Vaterland!

      Sie riecht nach Pest und allem Untergang.

      Dein Blick ist Galgen und dein Bart der Strang!

      Dein Lachen Lüge und dein Hochmut Haß,

      dein Zorn ist deiner Kleinheit Übermaß,

      der alle Grenze, alles Maß verrückt,

      um groß zu sein, wenn er die Welt zerstückt.

      Vom Rhein erschüttert ward sie bis zum Ganges

      durch einen Heldenspieler zweiten Ranges!

      Der alten Welt warst du doch kein Erhalter,

      gabst du ihr Plunder aus dem Mittelalter.

      Verödet wurde ihre Phantasie

      von einem ritterlichen Weltkommis!

      Nahmst ihr das Blut aus ihren besten Adern

      mit deinen Meer- und Luft- und Wortgeschwadern.

      Nie würde sie aus Dreck und Feuer geboren!

      Mit deinem Gott hast du die Schlacht verloren!

      Die offenbarte Welt, so aufgemacht,

      von deinem Wahn um ihren Sinn gebracht,

      so zugemacht, ist sie nur Fertigware,

      mit der der Teufel zu der Hölle fahre!

      Von Gottes Zorn und nicht von seinen Gnaden,

      regierst du sie zu Rauch und Schwefelschwaden.

      Rüstzeug des Herrn! Wir werden ihn erst preisen,

      wirft er dich endlich zu dem alten Eisen!

      Komm her und sieh, wie sich ein Stern gebiert,

      wenn man die Zeit mit Munition regiert!

      Laß deinen Kanzler, deine Diplomaten

      durch dieses Meer von Blut und Tränen waten!

      Fluch, Kaiser, dir und Fluch auch deiner Brut,

      hinreichend Blut, ertränk sie in der Flut!

      Ich sterbe, einer deutschen Mutter Sohn.

      Doch zeug’ ich gegen dich vor Gottes Thron!

      Er stirbt.

      QUELLE:

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