Blutige Verlockung. Victory Storm
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Blutige Verlockung - Victory Storm страница 12
„ Weil sie es dir befohlen hatten, richtig?"
„ Nein, Dummerchen. Weil ich dich wahnsinnig liebe. Auch wenn es eigentlich gar nicht stimmt, in Wirklichkeit bist du mein kleines Mädchen. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich hatte gehofft, dir das in all den gemeinsamen Jahren vermitteln zu können".
Ja, ich wusste, dass sie mich liebte. Sie hatte mir in schwierigen Zeiten immer geholfen, sie war immer bereit, mir zu helfen und trotz der finanziellen Schwierigkeiten hatte es mir nie an irgendetwas gefehlt. In allem, was sie tat, war immer ihre Liebe zu spüren, und ich hatte sie immer mit wahrgenommen und offenen Armen willkommen geheißen.
Sie war eine Mutter, aber auch eine Freundin gewesen, da ich wegen meiner Gesundheit nie Freunde gefunden hatte. Alle meine Schulkameraden hatten mir gegenüber immer ein gewisses Misstrauen gezeigt, weil ich bei einer Tante lebte und oft krank war, abgesehen davon, dass ich Patty Shue's stärkste Feindin war, die bei allen anderen total beliebt war.
„ Ich weiß, dass du mich liebst, und ich liebe dich auch, aber all diese Nachrichten haben mich einfach umgehauen. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin, wer du bist...", seufzte ich.
„ Du hast Recht. Ich hätte dir viele Male die Wahrheit sagen wollen, aber der Orden hatte es mir absolut verboten".
„ Du hättest es mir heimlich sagen können. Bei Pater August und Dominick hätte ich so getan, als wüsste ich es nicht".
Meine Tante brach in Gelächter aus.
Ich lächelte auch und merkte, dass alles beim alten geblieben war.
Cecilia war immer noch meine liebe Tante, hörte sich meinen Unsinn an und lachte darüber.
„ Hör zu, Vera. Es tut mir so leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, aber das geschah zu deinem eigenen Wohl. Wenn wir Kardinal Siringer treffen verspreche ich dir, ihn um Erlaubnis zu bitten, dir alles zu erzählen zu dürfen. Jetzt ist es nur fair, dass du die ganze Geschichte kennst", sagte meine Tante, die wieder ernst geworden war.
„ Eben, ich muss schließlich wissen, wer mich tot sehen will", versuchte ich, es herunterzuspielen.
„ Ich lasse nicht zu, dass dir jemand wehtut", sagte meine Tante resolut.
An diesem Abend war nicht mehr aus meiner Tante herauszubringen.
Wir plauderten die ganze Nacht lang, aber nur über unser nun schon altes Leben auf dem Bauernhof und suchten zumindest in unseren Erinnerungen Trost.
DAS TREFFEN
Am nächsten Morgen erwachten meine Tante und ich mit einem Bärenhunger und wie gerädert, aber trotzdem waren alle Sinne hellwach.
Während wir uns anzogen, um zum Frühstück ins Hotelrestaurant hinunterzugehen, warfen wir immer wieder Blicke zur Tür, aus Angst, dass Pater Dominick mit einer weiteren Schreckensnachricht oder einer neuen plötzlichen Fluchtanweisung hereinstürzen würde.
Als wir fertig waren, um hinunterzugehen, öffnete meine Tante die Tür und stand sofort vor einem der beiden schwarz gekleideten Männer, die uns nach Dublin gebracht hatten.
Als wir zum Frühstück in den Speisesaal des Hotels kamen, erklärte mir meine Tante, dass diese beiden Männer ausgewählt worden waren, um über mich zu wachen und mich vor Angriffen zu verteidigen.
„ Wer sind „Sie“?
„ Menschen, die sich dem Bösen und der Dunkelheit verschrieben haben und bereit sind, das Leben anderer für ihr eigenes zu opfern", erklärte meine Tante schnell und biss in den Speck.
„ Aber das ist doch der Instinkt zum Überleben?" fragte ich desorientiert.
„ Nicht in ihrem Fall... aber iss jetzt", befahl mir meine Tante. Ich nahm ein ausgiebiges Frühstück zu mir, aber bevor ich fertig war, kam Pater Dominick, der ein angespanntes und erschöpftes Gesicht hatte.
Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan.
„ Guten Morgen“, begrüßten wir ihn.
"Guten Morgen. Wie geht es euch?"
"Müde" flüsterte meine Tante.
„ Ich auch. Ich bin ganz kaputt. Außerdem habe ich gerade einen Anruf von Kardinal Siringer erhalten. Wir haben in drei Stunden einen Termin mit ihm in der alten Abtei von St-George außerhalb Dublins.
Es waren die längsten drei Stunden meines Lebens.
Meine Tante, Pater Dominick und ich waren bis zur festgelegten Zeit in unserem Zimmer eingesperrt, mit den beiden großen Männern vor der Tür.
Es gab nicht einmal einen Fernseher im Raum, mit dem man sich ablenken konnte, und meine Tante und Dominick sprachen nur über Leute, von denen ich noch nie etwas gehört hatten und die vielleicht an diesem Treffen teilnehmen würden.
Schließlich legte ich mich auf das Bett und dachte nach, aber mein Geist war zu müde und erschüttert von all diesen Ereignissen, um ruhig nachdenken zu können.
Ich döste ein wenig ein, und als ich die Augen wieder öffnete, regnete es draußen in Strömen. Ich liebte den Regen, aber in diesem Moment machte er den Gedanken an das Treffen, das ich kurz danach haben würde und das mein Schicksal sicherlich für immer verändern würde, nur noch düsterer.
Ich schleppte mich widerwillig zur Tür, wo die beiden Männer auf uns warteten. Sie begleiteten uns zu dem schwarzen BMW, der uns zur St.-George-Abtei bringen sollte.
Die Luft war feucht, und ich spürte, wie mich die Kälte bis auf die Knochen durchdrang.
Das Zittern ließ noch nicht einmal in der beheizten Kabine des Wagens nach.
Eine halbe Stunde später standen wir vor einem sehr alten Steingebäude. Ich wurde zu einer Seitentür gebracht, die zu einer Treppe führte. Die untere Etage, die in Dunkelheit getaucht war und aus der das Geräusch des fließenden Wassers kam, erregte meine Neugier. Ich versuchte, näher heranzukommen, aber Pater Dominick zog mich weg, um mich nach oben zu bringen.
Ich schaute ihn misstrauisch an, und er erklärte kurz: „Eine alte stillgelegte Krypta".
Wir gingen einen langen Korridor entlang, bevor wir zu einer Tür kamen.
Die beiden Männer blieben stehen.
„ Dies ist das Büro von Abt Kirk, einem Mitglied des Ordens. Treten Sie ein. Wir werden hier Wache halten", sagte der Größere und legte seine Hand auf das Holster seiner Waffe, die mir vorher gar nicht aufgefallen war.
Anstatt mich zu beruhigen, versetzte mich diese Geste in Panik.
Bis dahin war mir nicht wirklich klar geworden, in welcher Gefahr ich mich befand.
Ich betrat den engen Raum mit klopfendem Herzen.
Es waren fünf Männer drinnen.