Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sie ihn wenigstens noch in einer Stadt in eine Posthalterei gesteckt hätten.

      Aber dazu war ihnen der einstige Driver wohl nicht fein genug. Das mußten ja jetzt schon alle junge Burschen sein, die gut schreiben, lesen, rechnen und obendrein noch Telegraphen bedienen konnten.

      Plötzlich zog der Alte die silbergrauen Brauen zusammen.

      Eines der beiden Pferde hatte die Ohren hochgestellt.

      Jetzt auch das andere.

      Abe Carruther wandte sich um.

      Es war weit und breit nichts zu sehen.

      Er schüttelte den Kopf und murmelte: »He, ihr müßt euch etwas anderes überlegen, ihr beiden Halunken, wenn ihr mich unterhalten wollt. Diese Kiste ist schon alt.«

      Aber die beiden Tiere ließen die Ohren steil nach oben stehen, und die Stute neben dem Wallach schnaubte jetzt sogar leise.

      Da ging der Alte auf das Haus zu, um zu sehen, ob vielleicht ausgerechnet in dem kleinen Winkel, der außerhalb seines Blickfeldes lag, irgend etwas auf die Station zukam.

      Er hatte kaum die äußere Hauskante erreicht, als er auch schon stehenblieb.

      Drei Reiter preschten in rasendem Galopp von hinten auf die Station zu.

      Carruther war steif vor Verwunderung und Schreck.

      Banditen! hämmerte es in seinem Schädel, das mußten Banditen sein!

      Er lief, so schnell ihn seine gichtigen alten Beine noch tragen konnten ins Haus und holte seine alte Kentucky Rifle aus dem Ständer, lud sie durch und blieb hinter der kleinen schießschartenähnlichen Fensterluke stehen.

      Das Hufgetrappel war bald zu hören.

      Und dann schossen zwei Reiter um das Haus in den Hof.

      Zwei!

      Ein Glück, dachte der Alte, daß ich die Halunken noch frühzeitig genug gesehen habe. Er verließ seinen Posten und trat an ein offenstehen-

      des Fenster auf der Rückseite das Station.

      Direkt neben dem Fensterladen stand einer der Männer, mit dem Colt in der Hand.

      Der alte Driver handelte schnell, riß den Gewehrlauf hoch und zog ihn dem Mann über den Schädel.

      Dann trat er wieder vorn an die Luke.

      Draußen konnte er jetzt nur einen der beiden anderen entdecken.

      Aha, der zweite mußte also schon irgendwo am Hauseingang sein.

      Carruther, erfahren im Umgang mit Tramps, wartete.

      Da öffnete sich neben ihm die Tür – und gleich darauf sackte auch der zweite Tramp, von dem schweren Gewehrlauf getroffen, in sich zusammen.

      Jetzt trat der Alte an die Tür. Das Gewehr im Anschlag.

      »Hallo, Mister – was gibt’s denn Gutes?«

      Der Mann wandte sich um. Er ahnte noch nicht, daß seine beiden Kumpane bereits einen Klaps mitbekommen hatten und augenblicklich aktionsunfähig waren.

      Carruther spannte den Hahn.

      »Hände hoch!«

      Der Tramp nahm langsam die Hände in Schulterhöhe.

      Carruther ging auf ihn zu, um ihm den Revolver aus dem Halfter zu nehmen.

      Da, als der Alte bis auf anderthalb Yards heran war, riß der Bandit den Fuß hoch.

      Der Tritt traf den Alten empfindlich und ließ ihn zu Boden gehen.

      Noch im Fall feuerte er los.

      Der Bandit bekam den Schuß in die Hüfte und torkelte gegen den Corral. Ehe er den Colt hochhatte, feuerte Carruther wieder.

      Keuchend richtete sich der Alte auf und schwankte zum Haus.

      Da lag der zweite Bandit noch. Carruther schlang ihm rasch mit geübten Griffen eine Handfessel und eine Fußfessel um und rollte ihn in eine düstere Ecke.

      Dann sah er hinten zum Fenster hinaus. Damned – der Bandit, den er zuerst niedergeschlagen hatte, war verschwunden.

      Carruther hatte jetzt den Revolver, den er dem Mann im Haus abgenommen hatte, schußbereit in der Rechten.

      Die Schuhe hatte er abgestreift. Beinahe lautlos schlich er durch das Haus.

      Da huschte vorn ein Schatten an einem der Küchenfenster vorbei.

      Ah – jetzt war der Mann also im Bild. Er mußte seinen angeschossenen Kameraden am Corral entdeckt haben.

      Carruther blieb lauschend neben der Tür zur Schlafstube stehen.

      Die Minuten rannen dahin.

      Draußen stieg die Sonne langsam dem Zenit entgegen und schleuderte eine wahre Höllenglut auf das Land.

      Durch die Gardine konnte der alte Driver den Mann am Corral hocken sehen. Schweratmend hing er da, mit glasigen Augen.

      Den anderen, den er in die Ecke gepackt hatte, konnte er ebenfalls von seinem Platz aus sehen.

      Wo war der dritte Mann?

      Wie nun, wenn sich der Bandit in den Corral stahl, den Carruther keineswegs ganz überblicken konnte, die beiden Braunen mitgehen ließ und drüben an der anderen Hausseite entlang verschwand?

      Kaum hatte der Alte diese Gedanken zu Ende gedacht, als er auch schon die Stute ängstlich aufwiehern hörte.

      Er rannte zum Fenster und sah, wie der Mann, gedeckt durch die beiden Tierleiber, zur Rückseite des Hauses eilte.

      Carruther schob einen der Fensterläden halb auf.

      Da klatschten in wildem Stakkato drei Kugeln auf das Holz und rissen fingerdicke Stücke aus der Faserung.

      Gleich darauf donnerten fünf Pferde in westlicher Richtung davon.

      Der Pferdedieb lag so tief auf dem Rücken des vordersten Tieres, daß er unmöglich zu treffen war.

      Und einfach auf die Tiere feuern – nein, das hätte der alte Driver, dessen beste Freunde zeitlebens nur die Pferde gewesen waren, nicht über sich gebracht.

      Was jetzt?

      Die Station war ohne Pferde.

      Und zwei Banditen befanden sich hier. In seiner Gewalt! Ganz sicher nur für ein paar Stunden, für einen halben Tag. Denn bei Einbruch der Dunkelheit würde der andere kommen, um sie abzuholen.

      Das war so sicher wie die Tatsache, daß die Nacht kam.

      *

      Sie kam, die Nacht.

      Carruther

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