Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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von Orange City.

      Cranacher hatte einen Streifschuß am Hinterkopf mitbekommen. Doc Wilcox reinigte die Wunde mit zitternden Händen und legte dem Verletzten einen Verband an.

      Die Mannschaft des Bandenführers Gordon Break war stark zusammengeschrumpft.

      Wyatt Earp hatte gerade noch einmal nachgesehen, ob die Gefangenen auch gut hinter Schloß und Riegel saßen. Als er zur Tür kam, sah er gegen den hellen Nachthimmel die Silhouette des Spielers.

      »Hallo, Doc.«

      »Hallo, Marshal.«

      »Wie sieht es aus?«

      »Good, Sie haben es wieder mal prächtig getroffen hier. Schöne friedliche Stadt, muß ich schon sagen.«

      »Tut mir leid, Doc, daß Sie vorn im Feuer standen. Als ich Sie vor dem Hotel stehen sah, habe ich mich natürlich hinter das Jail gelegt, da ja auch dort ein Angriff zu befürchten war.«

      Der Spieler winkte ab. »Ich weiß. Wenn einer vorn ist, muß einer hinten sein. Meistens stehen Sie ja vorn. Heute war es mal umgekehrt! Ist mal etwas anderes.«

      Doc Holliday wurde plötzlich von einem starken Hustenanfall geschüttelt. Wyatt sah, wie sich seine Gestalt unter heftigen Zuckungen zusammenkrümmte.

      Das Leben, das der Georgier führte, war Gift für seine Gesundheit. Schon seit Jahren trug er die nagende, unheilbare Krankheit in seiner Brust. Und Nacht für Nacht saß er in den verräucherten Saloons an den Kartentischen.

      »Wenn wir hier wegreiten, Doc, wird es anders. Ich habe einen Brief aus Yampa bekommen. Im nächsten Monat erwarten sie mich dort. Mister Harris hat ein großes neues Lager aufgebaut. Da braucht er einen Boß. Ich habe den Brief noch nicht beantwortet; aber wenn Sie mitkommen, schreibe ich ihm gleich morgen, daß wir kommen.«

      Der Spieler hatte den Hustenkrampf überwunden und lachte leise und verbittert in sich hinein. »Sie – ja. Aber was wollen die mit mir anfangen – mit einem Spieler?«

      »Sie wissen ganz genau, daß Sie Harris willkommen sind, John. Schließlich haben Sie schon zweimal erheblich dazu beigetragen, ihn aus der Patsche zu reißen.«

      Der Gambler winkte ab und holte ein zerknittertes Papier aus der Innentasche seines Jacketts. »Meine Schwester hat geschrieben.«

      »Und?«

      »Sie ist krank.« Er reichte dem Marshal den Brief.

      Der trat ins Office zurück und zündete den Docht einer Petroleumlampe an.

      Als er das schon stark zerknitterte Schreiben überflogen hatte, sagte er vorwurfsvoll: »Der Brief ist ja schon drei Monate alt!«

      »Na und? Ich zähle die Monate nicht. Es reicht mir zu wissen, daß die meinen gezählt sind.«

      Wyatt gab dem Freund den Brief zurück. »Sie werden morgen früh die Overland nehmen, Doc.«

      Holliday lachte leise. »Das werde ich ganz sicher nicht.«

      »Und weshalb nicht?«

      »Weil hier noch nichts entschieden ist. Und weil der lange Break noch längst nicht verspielt hat. Weil ich nicht die mindeste Lust habe, eines Morgens drüben in Valdosta am Kaffeetisch in der Zeitung zu lesen, daß der Marshal Earp in einem lausigen Kaff namens Orange City eine Kugel ins Kreuz bekommen hat. Gute Nacht, Marshal!« Er schob davon.

      *

      Grau und wolkenverhangen hing der Himmel am Morgen über der kleinen Stadt Orange City, in der es so unruhig geworden war.

      Der Bandenführer Gordon Jim Break hatte mehr Unheil über Orange City gebracht als sonst irgendein Ereignis während der letzten zehn Jahre. Vier Tote und mehrere Verletzte kamen auf sein Konto.

      Aber all dies schien dem Gelben Jim am wenigsten auszumachen. Er hockte in der Zelle auf der Pritsche, hatte seinen Mitgefangenen und vor allem dem Sheriff den Rücken zugekehrt und stierte mit flimmernden Augen auf ein vergilbtes Stück Papier.

      Es war das ›Vermächtnis‹ des Paters Roover – die Mordbeute aus dem Postkutschenüberfall an der Grenze.

      Es war eine rätselhafte Laune des Schicksals, die dem Verbrecher den alten handgezeichneten Stadtplan von Orange City in die Hand gespielt hatte. Vielleicht hätte der Outlaw Gordon Jim Break sein wildes Leben jenseits der Gesetze noch viele Jahre weiterführen können, wenn ihn nicht eben jenes Geschick ausgerechnet dem Marshal Earp in die Bahn getrieben hätte, jenem Manne, dem er nicht gewachsen war.

      Noch wußte der Gelbe Jim nicht, wer eigentlich hier gegen ihn kämpfte. Er hatte nur einen Gedanken: Ich werde das Gold aus dem Mietstallhof, aus dem Hof des Sheriff-Büros, aus dem Utah Saloon und dem General Store holen. Dieses Gold wird mich reich und unabhängig machen.

      An die anderen dachte er nicht, weder an Hunter, Lupton, Saunders, Seld noch an die anderen. Er dachte nur an sich, wie er immer nur an sich gedacht hatte.

      Der gnomenhafte Seld hockte in sich zusammengesunken auf einem dreibeinigen Schemel und kaute verzweifelt an den Fingernägeln herum.

      Der hartgesichtige Jim Hunter jedoch stand an der Gittertür und blickte zu dem Marshal hinüber.

      »He, Earp!« rief er jetzt. »Was versprichst du dir davon, daß du uns hier eingelocht hast? Ich sage dir, daß du kein Glück haben wirst. Austin Fleet ist Distrikts-Richter hier im County. Vielleicht interessiert es dich, daß er mein Onkel ist.«

      »Dann wird er Sorge tragen müssen, sich solch blamabler Verwandtschaft auf dem schnellsten Wege zu entledigen«, erwiderte der Marshal unbeeindruckt.

      Da stand Break plötzlich auf. »Sheriff, ich möchte mit einem meiner Leute sprechen.«

      Wyatt wandte den Kopf zu den Zellen hinüber. »Aha. Und mit wem?«

      »Mit Cass Saunders.«

      »Das dürfte im Augenblick mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein, denn dieser Gentleman liegt beim Arzt mit einem dicken Kopfverband.«

      Break stieß einen Fluch aus. »Was soll das heißen? Sie wollen mich nur bluffen, Earp.«

      »Wie käme ich dazu, Break? Ich nehme an, daß Sie die Schießerei in der vergangenen Nacht gehört haben. Ihr Freund Saunders hatte dabei das Pech, eine Kugel mit seinem Schädel aufzufangen.«

      »Wie soll ich das verstehen?« fragte Break entgeistert.

      »So, wie ich es gesagt habe. Saunders ist verletzt und wird im Augenblick höchstwahrscheinlich froh sein, daß niemand mit ihm spricht.«

      Break schob den Unterkiefer vor.

      »Sie haben Griffith erschossen, Earp, und…«

      Da trat der Marshal hart an das Gitter. In seinen Augen stand ein dunkles Licht.

      »Ich habe eine Menge Geduld mit Ihnen gehabt, Break! Wenn Sie jetzt auch nur noch ein Wort sagen, das mir nicht gefällt, hole ich Sie aus der Zelle und stutze Sie so zusammen, daß Ihnen vierzehn Tage kein Hut mehr paßt.«

      Das

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