Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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haben gelauscht, nicht wahr?« erkundigte sich Neal.

      »In der Tat«, gab der Butler sofort zu, »und ich muß einräumen, daß dies nicht besonders taktvoll ist.«

      »Warum haben Sie das getan?«

      »Um deinen Vater zu beschützen«, erwiderte Parker sehr offen. Er nahm den Jungen für voll und dachte nicht im Traum daran, ihn wie ein kleines Kind zu behandeln.

      »Vor Malone?« fragte Neal auch prompt.

      »Richtig, vor Mister John Malone«, bestätigte Parker.

      »Sind Sie Detektive?«

      »Im übertragenen Sinn kann man Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit durchaus so bezeichnen«, antwortete Parker freundlich.

      »Sie wollen Malone aufs Kreuz legen?«

      »Auch dies trifft in etwa zu«, sagte Parker.

      »Dann müssen Sie aber sehr auf Draht sein«, stellte Neal Jenkins sachlich fest, »Sie kennen ihn nicht.«

      »Irgendwann lernt man sich immer kennen. Hattest du einen Unfall?«

      »Weil ich im Rollstuhl sitze?«

      »In der Tat, Neal.«

      »Ich bin angefahren worden«, erklärte Neal, »es war schon dunkel. Seitdem sind meine Beine gelähmt.«

      »Wann ist das passiert, wenn ich fragen darf?«

      »Vor anderthalb Jahren.«

      »Und wer war der Fahrer des betreffenden Wagens?«

      »Keine Ahnung! Das ist niemals ’rausgekommen. Fahrerflucht!«

      »Dein Rollstuhl sieht sehr neu aus, Neal.«

      »Ist auch neu. Den habe ich vor ein paar Wochen bekommen.«

      »Wir werden uns bestimmt noch sehen, Neal«, versprach Parker, »übrigens, kennst du Miß Judy Malone?«

      Neal Jenkins nickte. In seinen Augen war plötzlich ein freundlicher Schein festzustellen. Dann nahm er den Kopf zur Seite und rollte los. Was wohl, wie Parker schnell feststellte, mit seinem Vater zusammenhing, der auf der Porch erschienen war.

      Jenkins passierte seinen Jungen und kam direkt auf Rander und Parker zu.

      »Lassen Sie Neal in Ruhe«, sagte Jenkins scharf und aufgeregt. Auf seinen hageren Wangen hatten sich bereits kleine, rote Flecke gebildet. »Der Junge hat es schwer genug. Was wollten Sie von ihm?«

      »Wir unterhielten uns über seinen bedauerlichen Unfall«, erwiderte Parker gemessen, »der Fahrer scheint seinerzeit Fahrerflucht begangen zu haben, nicht wahr?«

      »Was geht Sie das an, he?«

      »Allgemeines, menschliches Interesse, wenn ich es so ausdrücken darf.«

      »Wir brauchen kein Mitleid«, sagte Roy Jenkins aufgebracht und scharf. »Scheren Sie sich zum Teufel, oder ich werde den Sheriff auf Sie hetzen!«

      *

      Sheriff Banding hatte schreckliche Kopfschmerzen.

      Er hing in seinem Sessel und starrte trübselig vor sich hin. Er hatte die Drohung Malones noch in den Ohren. Voller Wut dachte er an den Mann, dem Lemmon Bay gehörte. Und voller Wut dachte er auch an zwei Männer, die Rander und Parker hießen. Seit deren Auftauchen hier in Lemmon Bay hatten die Schwierigkeiten sich gehäuft.

      Er sah träge hoch, als die Tür zu seinem Office geöffnet wurde.

      Eine Frau von etwa vierzig Jahren trat ein, untersetzt, schwammig und aufgetakelt. Sie war viel zu grell geschminkt und wirkte ordinär.

      »Hallo, Sheriff«, sagte sie, »ich sollte kommen. Haben Sie die beiden Strolche erwischt, die meinen Jungen fast überfahren hätten?«

      »Scheren Sie sich zum Teufel«, schnarrte Banding böse, »die Vorstellung fällt aus.«

      »Was soll das heißen?« Ihre Stimme klang grell, »ist mein Jerry nun fast angefahren worden oder nicht?«

      »Nein! Es war ein Irrtum.«

      »Aber ich hab’s mit eigenen Augen gesehen.«

      »Hau ab, Rosy«, sagte Banding gereizt, »ich sagte schon, die Vorstellung fällt aus!«

      »Und wie sieht’s mit meinem Schmerzensgeld aus?«

      »Gestrichen! Verschwinde endlich, oder willst du wegen Diebstahl eingesperrt werden?«

      »Moment mal, Sheriff! Mit mir aber nicht! Ich sollte hierher kommen und gegen diese beiden Strolche aussagen. Dafür sollte ich Schmerzensgeld bekommen. Und die Moneten will ich jetzt sehen!«

      »Hau ab!«

      »Die hätten meinen kleinen Jerry um ein Haar überfahren.«

      »Verschwinde, bevor ich restlos sauer werde! Hier!« Banding griff in seine Tasche und warf ihr eine Münze zu, »hier, sauf dich voll!«

      Sie fing das Geldstück geschickt auf, ließ es dann aber zu Boden fallen, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Office. Banding starrte ihr nach, schloß die Augen und gab sich seinem Kopfschmerz hin.

      *

      »Missis Hynes?« erkundigte sich Parker, als sie auf das schäbige, kleine Haus zuging, das einen verfallenen Eindruck machte.

      »Ja …?« Sie lächelte kokett und wirkte dadurch noch ordinärer.

      »Mein Name ist Parker, Josuah Parker«, stellte der Butler sich vor, »Sie kennen meine bescheidene Wenigkeit?«

      »Noch nie gesehen!« sagte Mrs. Hynes und lächelte einladend, »woher kennen Sie mich?«

      »Ich war so frei, mich nach Ihnen zu erkundigen.«

      »Warum? Sie sind aber bestimmt nicht aus Lemmon Bay, oder?«

      »Auf der Durchreise«, erklärte der Butler, »wie ich erfahren haben, Missis Hynes, soll ich Ihren Jungen um ein Haar angefahren haben.«

      »Sie sind das?« Sie hatte plötzlich schmale, gierige Katzenaugen.

      »Ich soll es gewesen sein«, verbesserte Parker höflich, »aber sollte man sich über diese Einzelheiten nicht im Haus unterhalten? Falls ich Ihnen Schlimmes getan haben sollte, bin ich selbstverständlich bereit, einen gewissen Schadenersatz zu leisten.«

      »Kommen Sie rein in die gute Stube«, lud sie den Butler ein, »ich habe zwar noch nicht aufgeräumt, aber das wird Sie ja kaum stören.«

      Mrs. Hynes hatte stark untertrieben. Sie schien nicht nur seit einigen Wochen nicht mehr aufgeräumt zu haben, sondern ihre kleine Zweizimmerwohnung glich einem einzigen Chaos. Es roch nach abgestandenem Bier und saurem Essen.

      »Sie

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