Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4
„Weil dort in der Regel zentral gemeldet wird, wenn ein Flugzeug irregulär landet oder zu Boden kommt!“
„Rechnen Sie mit einem Absturz?“
„Keineswegs, Sir, das hieße, den Piloten der Sportmaschine erheblich unterschätzen.“
*
Mike Rander wollte zurück in den Wagen steigen. Für ihn war der Zwischenfall bereits vergessen. Seitdem er einen gewissen Josuah Parker in seine Dienste genommen hatte, war sein Leben grundlegend verändert worden. Seit dieser Zeit schlitterte er im wahrsten Sinne des Wortes von einem Abenteuer ins andere. Seit dieser Zeit lebte er kein ruhiges Leben mehr. Seit dieser Zeit hatte er es sich abgewöhnt, sich über aufregende Zwischenfälle Gedanken zu machen.
Parker hatte zwar keineswegs etwas dagegen, daß sein junger Herr in den Wagen stieg und sich bereits sicherheitshalber anschnallte, da er die Fahrkünste seines Butlers nur zu gut kannte, aber Josuah Parker setzte sich nicht ans Steuer.
Er warf einige Papphülsen rechts und links vom Wagen auf den steinigen Boden, um erst dann am Steuer Platz zu nehmen.
„Was war denn das?“ fragte Mike Rander mißtrauisch und zuckte unwillkürlich zusammen, als die Papphülsen mit dumpfem Knall auseinanderbarsten und dunkle Rauchwolken freigaben.
„Ich hoffe die Illusion eines Wagenbrandes erwecken zu können“, erläuterte der Butler ungerührt, „um es mit anderen Worten auszudrücken, ich hoffe sehr, daß der Pilot mit Komplicen zusammenarbeitet, die auf diesen Brand warten.“
„Von einer Verständigung über Funk haben Sie wohl noch nie etwas gehört, wie?“ Randers Stimme klang ironisch.
„Selbst dann, Sir, wenn der Pilot per Funk seinen Mißerfolg durchgegeben hat, werden die Rauchwolken eine gewisse Neugier hervorrufen. Ich baue und vertraue darauf!“
„Hoffentlich haben Sie nicht auf Sand gebaut! Ich muß allerdings zugeben, daß die Rauchwolken verdammt echt wirken! Kaum noch was zu sehen!“
Mike Rander sah durch die Seitenscheiben hinaus auf die wallenden Rauchwolken, die jetzt vom leichten Wind erfaßt wurden und hinüber zur nahen Straße wehten.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis ein kleiner Lastwagen mit Kastenaufbau auf der nahen Straße erschien. Er hielt an. Der Fahrer stieg aus, ließ die Wagentür offen und rannte dann auf den scheinbar brennenden und qualmenden Wagen zu.
„Wie wirkt er auf Sie?“ fragte Rander, der jetzt besser sehen konnte, „scheint ein normaler Lastwagenfahrer zu sein!“
„Ich werde, falls Sie einverstanden sind, das Gesicht dieses Fahrers festhalten!“
Parker hob seine kleine Spezialkamera und wartete, bis der Fahrer nahe genug war. Dann schoß er eine Reihe von Fotos.
„Der zweite Fahrer!“ rief Mike Rander und beugte sich interessiert vor.
Josuah Parker hatte auch dieses Fahrzeug samt aussteigendem Fahrer bereits entdeckt. Der große, teure Wagen sah vertrauenerweckend aus. Wie sein Fahrer übrigens, der einen grauen Einreiher trug und wie ein seriöser Kaufmann aussah.
Auch dieser Fahrer rannte auf den qualmenden Wagen des Butlers zu und wurde gleichfalls fotografiert.
„Was ist denn hier los?“ rief der Fahrer des kleinen Lastwagens, der sich durch den Qualm bis an den Wagenschlag herangekämpft hatte. Er sah dabei den heftig atmenden, seriös aussehenden Fahrer der Limousine fragend an. „Es brennt nicht, aber es qualmt!“
„Ein bedauerliches Versehen, das ich zu entschuldigen bitte“, antwortete der Butler höflich und zog seine schwarze Melone, „eine kleine Sportmaschine, die Sie sicherlich bemerkt oder gehört haben, verlor diese rätselhaften Gegenstände!“
„Aber bestimmt nicht nur die!“ Der Fahrer des Kleinlasters hatte inzwischen bemerkt, daß auch eine Splitterbombe explodiert war. Die Anzeichen dafür waren deutlich genug.
„Ich verständige sofort die Polizei“, sagte der seriös aussehende Fahrer, „da scheint einer von der Air Force sein Zielgebiet verpaßt zu haben, Schweinerei, daß so etwas überhaupt passieren kann. Man ist ja seines Lebens nicht mehr sicher!“
„Ich pflichte Ihnen vollkommen bei“, erwiderte Parker, „ein Glück, daß dem Wagen nichts passiert ist!“
„Um den wäre es kaum schade gewesen, der ist sowieso reif für den nächsten Schrottplatz.“ Der Fahrer des Kleinlasters grinste abfällig, „Sie hätten sich ’ne Menge Arbeit erspart!“
Rander sah zur Straße hinüber, auf der ein dritter Wagen auf getaucht war. Der Ford hielt jedoch nur kurz an, um dann mit Vollgas sofort wieder weiterzufahren. Weder Rander noch Parker hatten Sicht und Zeit gehabt, sich das Kennzeichen zu merken.
„Dann werde ich mich mal um die Polizei kümmern“, sagte der Fahrer des teuren Wagens, „haben Sie gesehen, welche Maschine Sie bombardiert hat?“
„Dies war in der Kürze der Zeit leider nicht auszumachen“, gab der Butler zurück, „oder sollten Sie vielleicht etwas gesehen haben, Sir?“
„Nichts … es ging alles furchtbar schnell!“ Rander hütete sich ebenfalls, von der bewußten Sportmaschine zu reden, „ich weiß nur, daß es kein Düsenjäger war!“
Er sah dem Mann im Einreiher nach, der es eilig hatte, zurück zu seinem Wagen zu kommen. Der Fahrer des Kleinlasters zündete sich eine Zigarette an und schien Zeit zu haben.
„Ich weiß nicht, ich weiß nicht, nach einem Zufall sieht das aber nicht aus“, meinte er.
„Haben Sie nähere Einzelheiten mitbekommen?“ erkundigte sich Mike Rander sofort.
„Ich habe die Maschine gesehen, als sie wegkurvte!“
„Vielleicht auch die Registriernummer?“
„Natürlich! Die stammt hier vom Midland-Sportflugplatz. Ich bin von dort. Ich gehöre nämlich zum Modellclub. Wissen Sie, ich kann mach ja täuschen, aber ich bin fast sicher, daß das die Cessna von Gus Rittman gewesen ist.“
„Wer ist Gus Rittman?“ fragte Mike Rander prompt und sah den Fahrer des Kleinlasters interessiert an.
„Na, ja … eben Rittman … Hören Sie, ich glaube, ich habe schon zuviel gesagt. Finden Sie selbst ’raus, wer Rittman ist! Ich habe keine Lust, mir meinen Mund zu verbrennen.“
Der Fahrer des Kleinlasters hatte es plötzlich sehr eilig, nickte Parker und Rander zu und ging dann schnell zurück zu seinem Wagen. Wenig später fuhr er los, als säße ihm der Teufel im Nacken.
„Rittman muß ja eine besondere Type sein“, stellte Mike Rander fest, „ich schätze, Parker, wir werden uns mal informieren. Könnte ja sein, daß wir auf eine brandheiße Spur gestoßen sind.“
*
Josuah Parker hielt vor dem um diese Zeit noch geschlossenen Nachtclub und verließ würdevoll sein hochbeiniges Monstrum. Er legte den bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms über den linken Unterarm, straffte sich und hielt auf den Nebeneingang zu, hinter dem die Wohnung eines