G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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sechs Jahren am Cochetopa Paß nach zwei Wochen Jagd gefangen und dann in drei Monaten gezähmt hatte, bewegte sich im Schritt aus den Büschen.

      »Bleib stehen!« zischte Logan. »Arrow – zurück!«

      Der Hengst schnob verärgert. Manchmal gehorchte der mächtige Hengst nicht, dann wollte er seinen Kopf durchsetzen. Und das tat er nie ohne Grund. Das Tier hatte irgend etwas, kein Zweifel. Es witterte, aber was? Menschen – die Dillons?

      Logan beobachtete nur den Hengst. Der schob sich aus den Büschen, senkte den Hals, seine Nüstern glitten über den Boden. Eine Spur?

      Jetzt warf er den Kopf hoch und schnob erregt. Dreimal dieses Kopfhochwerfen, das wie so vieles bei diesem unheimlich klugen Tier seine Bedeutung hatte.

      »Ich soll kommen?« murmelte Logan, der genau verstand, was dieses Zeichen sagen sollte. »Du scharrst mit dem Huf? Warte, ich komme!«

      Gleich darauf kauerte er neben dem Kopf des Pferdes. Der Hengst prustete die kahle Felsstelle vor den Büschen an.

      »Was ist da?« fragte Logan. »Hierhier? Du gehst weiter, du zeigst mir etwas? Was denn?«

      Logan legte sich hin. Im gleichen Moment sah er das schwache Glitzern und daneben winzige Kratzer, ein paar zerriebene Felsteilchen – eine Spur! Jetzt begriff er, was der Hengst gewittert hatte. Hier hatte eine Stute uriniert. Das war das ganze Geheimnis, das sich hinter Arrows Verhalten verbarg. Eine Stute hatte uriniert, eine rossige Stute.

      »Du verrückter Kerl!« schimpfte Logan. »Mir einen solchen Schreck in die Knochen zu jagen! Ich dachte schon, hier lauert jemand. He – he. Wohin? Du bist wohl wahnsinnig, du kannst eine Frau haben, wenn du willst, aber nicht jetzt!«

      Der Hengst war mit einem Satz auf dem ansteigenden Felsband, trabte oben zwischen zwei Felsblöcken durch und schnob erregt.

      »Der schafft mich noch mal«, sagte Logan kopfschüttelnd. »Ich soll nachkommen, ich! Das ist ein Witz! Du blöder Kerl, du kommst zurück, los, komm schon!«

      Der Hengst dachte nicht daran, er scharrte oben mit den Vorderhufen. Was Stuten anging, war er wirklich verrückt, dieser Bursche. Als Leithengst eines Rudels von elf Stuten hatte er einmal eine Menge Arbeit gehabt, wahrscheinlich auch genausoviel Vergnügen. Leithengste machten oft, wenn ihre Stuten an einem sicheren Platz standen, Ausflüge, regelrechte Neugierigkeitsritte in das Revier eines anderen Hengstes. Dann kam es zu Hengstkämpfen, bis ein Hengst aufgab und floh. Bei einem dieser Hengstkämpfe, aber an der eigenen Herde, hatte Logan Arrow damals überraschen können. Wenn Hengste kämpften, sahen und hörten sie nichts anderes.

      Arrow trug, wahrscheinlich voller Stolz, etliche Biß- und Hufnarben. Er mußte sich oft an fremder Hengste Stuten gemacht haben – und Logan war sicher, daß er sie besiegt hatte.

      »Du bist ein Mistvieh!« sagte Logan grimmig. »Einen Tag keinen Braunzucker als Strafe, weil du mich erpressen willst, verstanden? Ich werde dir helfen, mein Freund – das Frühlingssehnen treibe ich dir jetzt aus.«

      Er ging ihm nach und griff in die Tasche. Der Hengst nahm sofort den Kopf herum und zog die Oberlippe über die Zähne. Logan zeigte ihm das Stück Zucker, dann steckte er es blitzschnell wieder ein. Arrow blickte ihn aus seinen großen braunen Augen zuerst richtig beleidigt, dann jedoch traurig an.

      »Kein Zucker!« sagte Logan und schüttelte langsam den Kopf. »Keinen Zucker für den Erpresser, ist das klar?«

      Eine Hand kam und griff um seinen Hals, die zweite packte nach und würgte. Genau das fühlte Logan jetzt, denn er sah etwas: Zuviel Steinstaub und lange Furchen im Fels. Logan ging in die Knie, lag dann, schob sich herum, bis er die abgedeckten Spuren deutlich sah, obgleich sie tagealt waren. Eins – zwei – und hinter der zweiten die dritte.

      »Arrow«, sagte er gepreßt. »Arrow, da unten nur etwas zerriebener Fels und die Urinspur. Von unten hätte ich nie gesehen, was hier oben ist. Auch diese Spur ist abgedeckt, so vorsichtig abgedeckt, wie es nur jemand macht, der unsichtbar bleiben will. Hier hat die Stute nochmals uriniert, was? Da war ein feuchter Fleck auf den Felsen, als ein Mann den Steinstaub über den Urin streute. Zwischen den Felsen lag schon Steinstaub, aber nicht so viel, so ist das gewesen. Er hat gedacht, das gibt einen verkrusteten Fleck, darum hat er noch eine Ladung geholt und daraufgestreut. Herrgott, am Tag ist das nicht oder nur sehr schwach zu sehen. Man reitet glatt vorbei, man geht über sie hinweg. Arrow, drei Pferde?«

      Logan blieb wie erschlagen liegen. Der Hengst kam und stieß ihn mit dem Maul an. Dieses Spiel hatten sie geübt – aufwecken! Steh auf, du hast genug geschlafen, wie?

      »Du Himmelhund«, zischte Logan. »Ich entschuldige mich, Arrow, du bekommst zwei Stück Braunzucker, du verdammter Bursche. Drei Pferde, zwei Reiter, oder ich bin nicht bei Verstand. Das sind sie gewesen. Sie haben ihre Spuren so gut verwischt, daß sie nicht mal Pacco Segali finden würde, der ritte hier glatt vorbei, ich auch. Unten am ersten Urinfleck ist glatter Fels, da verdunstet alles und hinterläßt keine Spur. Das Glitzern sieht niemand – Fels glitzert auch an manchen Stellen, ohne daß jemand darauf uriniert hat. Darum brauchen sie sich nicht kümmern, aber hier oben, da haben sie es ganz gründlich gemacht, darin sind sie beide Meister. Charly mag noch so dumm sein…

      Er nahm den Zucker, schob ihn Arrow zwischen die Lippen.

      »Da, du Ungeheuer. Gehen wir mal ein Stück hoch, ob wir noch etwas finden.«

      Er fand nichts, doch der Hengst zeigte ihm den Weg, der trottete mit gesenktem Hals und heftig schnaufend, als wäre er ein Hund, der am Boden schnüffelte, um drei, vier Felsen.

      »Hier sind sie herauf? Was meinst du, haben sie uns schon gesehen? Nein, ich denke nicht. Sie werden hinter der Biegung lauern, nicht hier oben, denn dann müßten sie, wenn ich käme, bis hinter die Biegung oben zurück und hinterließen wieder Spuren. Die liegen da oben ganz ruhig und warten, bis sie den Hufschlag hören. Da sie Nachttiere sind, schlafen sie jetzt nicht, sie sind hellwach. Wollen wir sie von hinten packen, Arrow?«

      Arrow legte den Kopf schief und schien zu überlegen. Die Stute reizte ihn bestimmt, aber Logan dachte an die Gefahr für den Hengst. Die Dillons haßten das Tier mindestens genauso wie ihn. Sahen sie ihn, würden sie ihn sofort erschießen. Noch einmal ließ sich Charly Dillon nicht von den Hufen Arrows traktieren, der hatte für alle Zeit genug von Hufschlägen.

      »Komm!« sagte Logan. »Sollen sie dort oben nur liegen, wir lassen sie in Ruhe. Ich weiß jetzt, daß sie warten, ärgern wir sie lieber, Alter, was? Komm!«

      Er saß auf und nahm den Hengst herum. Dann ritt er zuruck, bis er an den Waldrand unterhalb des Passes kam, schwenkte ab, wich im Bogen nach rechts aus und grinste.

      »Wenn wir drüben sind und den Paß umgangen haben«, lachte Logan leise, »schieße ich in die Luft – dreimal, verstehst du? Dann fahren sie hoch und wissen, daß ich den Trick durchschaut habe und du mich gewarnt hast. Dann ärgern sie sich schwarz, die Halunken.«

      Einen Moment dachte er an Scarlett. Sie hatte ihn, als er mit dem toten Burton aufgebrochen war, am Arm gefaßt und zu ihm hochgeblickt.

      »Bill, gehen Sie den Kerlen aus dem Weg. Ich will nicht, daß Ihnen etwas zustößt.«

      »Na, was wäre dann schon groß?« hatte er sie gefragt. »Sie bekommen schon einen Mann – vielleicht einen mit viel Geld, irgendeinen Viehzüch­tersohn. Geld zu Geld, wie? Wer heiratet denn einen armen State-Marshal, der schlecht bezahlt wird und keine großen Ersparnisse hat?«

      »Du

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