Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker Staffel

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Mister Parker.«

      »Sie kennen ihn persönlich, wie man unterstellen darf?«

      »Der alte Harry«, redete der Gastwirt weiter. »Harry Caterling, um genau zu sein. Der schreibt Strafanzeigen am laufenden Band und will Cudlam Hill auf Vordermann bringen.«

      »Sie sprachen von einem alten Harry«, erinnerte der Butler. »Demnach muß es sich, also um eine bereits betagte Person handeln, oder sollte man sich irren?«

      »Wie alt mag Harry sein?« Der Gastwirt dachte sichtlich nach. »Na ja, so um die fünfundfünfzig Jahre, denke ich. Der ist aus dem Polizeidienst entlassen worden. Verkehrsunfall und so. Er hat ein steifes Bein und ’ne kleine Pension, aber innerlich ist er der scharfe Hund geblieben, der er mal war, Mister Parker. Jetzt nimmt ihn natürlich keiner mehr ernst, ist ja klar. Aber er schreibt seine Strafanträge.«

      »Sollte man sicherheitshalber davon ausgehen, daß sein Geist ein wenig verwirrt ist?«

      »Manche glauben das, manche nicht. Er ist ein Querulant, wenn Sie verstehen, was ich meine. Bleiben Sie nur für einen einzigen Tag in Cudlam Hill, dann werden Sie bestimmt mitbekommen, wer er ist.«

      »Ein Vorschlag, den man nur als reizvoll bezeichnen kann«, antwortete der Butler und beobachtete einen Geländewagen, der über die rechte Landstraße kam und sich dem Gasthof näherte.

      *

      »Noch ein wenig Kaffee, Mylady?« fragte Parker, der zu Lady Agatha zurückgekommen war.

      »Natürlich«, erwiderte sie umgehend. »Ich muß frisch sein für diesen Tag. Auf mich warten Dinge, die getan werden müssen.«

      »Mylady brauchen möglicherweise nicht sehr lange auf ein erstes Ereignis zu warten«, meinte der Butler.

      »Nun, Mister Parker, überraschen Sie mich«, forderte sie den Butler auf.

      »Es nähern sich Besucher, Mylady, die einen Geländewagen benutzen.«

      »Und was sagt mir das, Mister Parker?« Sie ließ sich in ihrer Ruhe überhaupt nicht stören.

      »In der vergangenen Nacht ergriffen Streifengardisten des sogenannten Saubermannes die Flucht in solch einem Wagen, Mylady.«

      »Sie glauben, man habe mich aufgespürt?«

      »Man sollte sicherheitshalber davon ausgehen, Mylady.«

      »Nun gut, ich bin mit dem Frühstück gleich fertig«, sagte sie und blickte dann fast gelangweilt zu einem der kleinen Fenster hinaus. Auch Parker sah jetzt den hochbeinigen Geländewagen, der gerade hielt. Zwei kräftige junge Männer stiegen aus, die einen handfesten Eindruck machten. Sie trugen Jeans, Lederjacken und hatten schottisch gemusterte Baskenmützen auf dem Kopf.

      In arrogant-aufdringlicher Art betraten sie den vorderen Raum und bauten sich vor dem kleinen Tresen auf. Einer von ihnen fragte nach zwei Fremden.

      »Warum?« reagierte der Gastwirt kurz angebunden.

      »Weil wir’s wissen wollen, Mann«, gab der Fragende zurück und fegte mit einer schnellen Handbewegung einige Gläser und Flaschen vom Tresen.

      »Und weil wir’s ganz schnell wissen wollen«, fügte der zweite Mann hinzu und nahm eine Flasche in die Hand. Er zerschlug sie an der Kante des Tresens und bedrohte den Wirt mit dem gezackten, scharfkantigen Rest.

      »Mylady läßt um Ruhe bitten«, sagte Josuah Parker in diesem Moment und verließ den kleinen Frühstücksraum. Er lüftete höflich die schwarze Melone und nahm den altväterlich gebundenen Regenschirm vom linken, angewinkelten Unterarm.

      »Ach nee«, staunte der erste Gast und grinste breit. »Hier habt ihr euch also verkrochen?«

      »Mann, das gibt ’ne Prämie«, fügte der zweite hinzu und wandte sich dann fast gelangweilt an den Wirt. »Verschwinde, wir haben hier was ganz Privates zu erledigen.«

      »Sie sollten sich wirklich ein wenig in den hinteren Räumen des Hauses beschäftigen«, riet Parker dem Gastwirt, der dem Hinweis folgte und schleunigst in Richtung Küche verschwand. Die beiden Männer warteten, bis er eine Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann setzten sie sich in Bewegung und hielten auf den Butler zu.

      »Sie handeln im Auftrag jener Person, die sich Saubermann nennt?« fragte Parker.

      »Stimmt haargenau«, erwiderte der Wortführer der beiden Männer. »Und wir haben verdammt genaue Anweisungen erhalten.«

      »Wir sollen euch reif fürs nächste Hospital machen«, erläuterte der zweite Mann und grinste ebenfalls.

      »Und zwar ganz langsam«, fügte der erste Mann hinzu. »Unsere Freunde haben da noch ’ne kleine Rechnung aufzumachen.«

      »Ihren Worten ist zu entnehmen, daß Sie beabsichtigen, rohe Gewalt anzuwenden«, stellte der Butler fest. »Sie sollten mit Myladys Mißbilligung rechnen.«

      Dann lüftete er die schwarze Melone erneut und ... warf sie aus dem Handgelenk wie eine Frisbee-Scheibe auf den Wortführer, der völlig überrascht wurde und keine Chance hatte, diesem Diskus auszuweichen.

      Die harte Kante der Kopfbedeckung knallte auf die Stirn des Mannes dicht über der Nasenwurzel. Daraufhin zeigte der Getroffene Konditionsschwächen und suchte erst mal den sauberen Bretterfußboden auf.

      Sein Partner war irritiert und wollte wohl nach seiner Waffe greifen. Doch Parker setzte seinen Universal-Regenschirm ein und stach nach dem Solarplexus des Verdutzten. Natürlich traf der Butler genau den Punkt, auf den es ankam. Daraufhin folgte der Mann dem Beispiel seines Wortführers und suchte den Fußboden auf. Vorher aber kniete er fast andächtig nieder und bedachte Parker mit einem Blick, den man fast als anklagend bezeichnen konnte.

      *

      »Wo stecken die Wirtsleute, Mister Parker?« fragte Lady Agatha, die die Küche betrat. Sie warf einen kurzen, abfälligen Blick auf die Männer aus dem Geländewagen. Sie saßen auf dem gekachelten Boden und waren von Parker mit Packband verschnürt worden.

      »Die Gastgeber folgten der Aufforderung der beiden Männer und entfernten sich«, erwiderte der Butler. »Mylady brauchen mit keiner Störung zu rechnen.«

      »Haben Sie den Geländewagen weggeschafft?«

      »Er steht in der nahen Scheune und kann nicht gesehen werden, Mylady.«

      »Ausgezeichnet«, freute sich die ältere Dame. »Schreie wird man ja weit und breit kaum hören, oder?«

      »Selbst schrille Töne im Diskant, Mylady, dürfte man nicht zur Kenntnis nehmen«, versicherte Parker seiner Herrin.

      »Was ... Was soll das bedeuten?« fragte der Wortführer, der unruhig geworden war.

      »Mylady wird Sie einem intensiven Verhör unterziehen«, erklärte der Butler. »Mylady wird Sie nach der Person des Saubermanns befragen.«

      Dann wandte der Butler sich ab und beugte sich über zwei große Kochtöpfe aus Aluminium, in denen Wasser brodelte.

      »Kocht es bereits, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Agatha und langte nach einem Schöpflöffel.

      »Der

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