Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Und Sie?«

      »Keine Ahnung.«

      Sie sprachen es nicht aus, dachten aber beide das gleiche: John Holliday war dem Marshal nachgereist. Weshalb? Vielleicht wußte er es selbst nicht genau. Ganz gewiß ahnte er in diesem Augenblick nicht, daß er ihm noch oft nachreisen würde, bis zu jenem Morgen, wo er zusammen mit ihm unten in der Silberstadt Tombstone in den Revolverkampf steigen würde, der ein besonderes Blatt in der amerikanischen Geschichte einnehmen sollte.

      Stumm rauchten die beiden vor sich hin. Sie waren Freunde, ohne je darüber gesprochen zu haben. Dieser Doc John Holliday sollte der einzige echte Freund sein und bleiben, den der große Wyatt Earp in seinem ganzen Leben hatte. Es war ein Kuriosum: Ausgerechnet ein Abenteurer, ein gefährlicher Spieler, ein Mann, der haarscharf an der Grenze des Gesetzes entlangritt, war sein Freund.

      Plötzlich sagte Holliday: »Es war verdammt langweilig in Dodge. Dann kam der kleine dicke Wells-Fargo-Agent und sprach von Ihnen. Da dachte ich mir, da oben in den Black Hills geht es bestimmt heißer zu.«

      In der Ferne kam das Geräusch von dumpfem Hufschlag auf.

      Holliday rutschte von dem Gatter und schlug seine Rockschöße auseinander.

      Der Reiter hielt genau auf das Gatter zu.

      »Es ist Dave Collins.«

      »Der Mestize?«

      »Yeah.«

      Der Reiter war jetzt dicht am Corral. Als er die beiden Männer sah, hielt er an.

      »Komm näher, Dave, es ist... Doc Holliday!«

      Der Cowboy ritt an das Gatter heran und rutschte aus dem Sattel.

      »Was Neues?«

      »Eine ganze Menge, Marshal. Ich habe vier Pferde in dem Hees-Corral gesehen, die Feller gehören. Sie sind jämmerlich abgetrieben. Wahrscheinlich haben die Hunde sie im Eilritt zu den Black Hills gebracht!«

      »Hees?« fragte der Gambler. »Also doch ein Bandit.«

      »Daran hatte ich nie gezweifelt«, versetzte der Marshal.

      Dave blickte den Spieler an. Im schwachen Sternenlicht konnte er die Gestalt und das Gesicht des Mannes gut erkennen. Das war also der berühmt-berüchtigte Doctor Holliday, von dem in allen Spielsaloons und auch an den Lagerfeuern gesprochen wurde. Wie mochte er so plötzlich hierhergekommen sein?

      Da hörten die beiden den Marshal sagen: »Wir werden gleich handeln. Wartet hier!« Er stieg auf Daves Pferd und ritt zur Stadt hinunter.

      Kaum eine halbe Stunde später war er zurück. Er saß auf dem Falben und hatte zwei Pferde an der Leine. Daves Braunen und einen Fuchs.

      »Steigt auf«, sagte er nur.

      Dann ritten die drei Männer bergan, auf die Hees-Ranch zu.

      Das Tor stand offen. Anscheinend fühlten sich die Leute hier so sicher, daß sie es nicht nötig zu haben glaubten, das Tor nachts zu schließen.

      Wyatt betrat den Hof.

      Doc Holliday glitt wie ein Schatten hinter ihm durch das Tor.

      Dave blieb auf Wyatts Anordnung am Tor.

      Drüben in einem flachgestreckten Blockhaus brannte noch Licht.

      Wyatt ging aufrecht auf das Tor zu und blieb vor dem Fenster stehen.

      Durch das unsaubere, halbblinde Glas sah er Ed Hees vor einem Tisch sitzen und in Papieren herumwühlen.

      Der Marshal klopfte an die Scheibe.

      Der Mann drinnen schreckte hoch. Augenblicklich hatte er einen Revolver in seiner Hand. Mit dem Lauf stieß er die Lampe um und sprang zur Seite.

      Wyatt stellte sich neben das Fenster.

      Da hörte er drinnen im Haus tastende Schritte. Fast lautlos öffnete sich die Tür.

      Gegen den klaren Nachthimmel erkannte der Missourier die Silhouette des Ranchers.

      »Hees, ich habe mit dir zu sprechen!«

      Ein hartes, metallisches Klicken; Hees hatte den Hahn gespannt. »Earp?« fragte er rauh. »Was hast du hier auf meiner Ranch zu suchen?«

      »Ich sagte es ja: Ich habe mit dir zu sprechen.«

      Der Rancher stieß ein hämisches Gelächter aus. »Diesmal liegst du schief, fellow.«

      Er stieß einen schrillen Pfiff aus, und nur Sekunden später flog drüben auf der anderen Seite des Hofes in einem Blockhaus die Tür auf.

      »Mac!« bellte der Rancher. »Wir haben Besuch! Wyatt Earp ist hier! Los, zwei Mann ans Tor! Macht alles dicht!«

      Zwei Männer rannten zum Tor hinüber.

      »Stop!« scholl es ihnen scharf entgegen.

      Es war Doc Holliday. Er stand sechs Yards vor der Tür, ungedeckt. Er hatte nicht einmal einen Revolver in der Hand.

      »Schießt doch!« schrie der Rancher mit überschnappender Stimme.

      Da hechtete der Missourier heran und hieb ihm den Colt aus der Faust.

      Hees war ein zäher Mann. Er rammte seine Rechte nach vorn, verfehlte aber den Marshal, der eine halbe Körperdrehung gemacht hatte. Auch sein nächster Schlag zischte ins Leere.

      Dann sauste ein Handkantenschlag auf seine rechte Schulter und lähmte seinen Arm.

      Wyatt riß den Mann an den Boden.

      »Hört zu, Leute, ich habe mit Hees zu sprechen. Ihr seid heute schon einmal für seinen Größenwahn ins Feuer gelaufen. Bleibt drüben am Bunkhaus. Ihr könnt euch denken, daß ich nicht allein hier bin…«

      »Lüge, alles Bluff«, schrie der Rancher heiser.

      Mac Gibbons stand vor den Männern und blickte zur Tür hinüber. Deutlich konnte er die hochaufgerichtete Gestalt des Marshals sehen. Plötzlich wandte er sich um. »Zurück!« rief er und drängte seine Leute ins Bunkhaus.

      Gleich darauf knarrten Fensterflügel laut.

      Doc Holliday, der seitlich stand, sah, wie ein Gewehrlauf nach draußen geschoben wurde.

      Er sprang vorwärts, duckte sich, war an der Bunkhauswand und federte plötzlich kaltblütig hoch, packte den Gewehrlauf mit beiden Händen und riß ihn nach unten.

      Ein Schuß löste sich – aber Doc Holliday hatte das Gewehr draußen. Mit vier weiteren Sätzen hatte er die Bunkhausecke erreicht.

      Ein Fluch scholl über den Hof. Mac Gibbons hatte ihn ausgestoßen. »Holliday, dieses Gespenst! Warte, Bursche, ich stampfe dich in den Boden!« Der Vormann stürmte blindwütig in den Hof. »Wo bist du?« brüllte er heiser.

      »Hier.« Der Spieler stieß sich von der Hausecke ab.

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