Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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hockte mit buntbepflastertem Gesicht hinter dem Schreibtisch. Er erhob sich sofort, als Wyatt eintrat.

      »Es war hart, aber doch nicht allzuschlimm. Ich war einfach nicht auf diesen Überfall gefaßt, sonst hätte ich sicher mitgemischt.«

      »Die Digger waren angetrunken, es ist ganz gut, daß Sie nicht mitgemischt haben.«

      Cordy kratzte sich am Hinterkopf. »Um so kräftiger haben Sie dafür mitgemischt. Ein Glück, daß Doc Holliday dazukam, ein wahres Glück. Wer weiß, was passiert wäre! Er sieht übrigens ganz anders aus, als ich ihn mir vorgestellt habe. Als er eben hier vorbei ging, erinnerte er mich an ein Raubtier.«

      »Weshalb?«

      »Sein Gang hat etwas Tigerhaftes, Federndes an sich. Ich werde das Gefühl nicht los, daß dieser Mann immer sprungbereit ist, immer darauf gefaßt ist, schießen zu müssen. – Vielleicht sind Sie das ja auch, aber Ihnen merkt man es nicht an. Übrigens, am Montag geht wieder eine Kutsche über Smithweck nach Midland.«

      Wyatt blickte völlig uninteressiert drein.

      »Sie soll wieder eine Goldladung haben.«

      »Gibt’s denn schon wieder Gold?«

      »Yeah, Bud Bakerfield hat auf seinem Placer eine Nadel gefunden. Wissen Sie, was das ist?«

      »Sicher, ein Goldstrich.«

      »Yeah – und kurz vor der Dämmerung fanden zwei weitere Digger in ihren goldführenden Sandclaims ebenfalls Nadeln. Sie können sich denken, wie jetzt gebuddelt, gegraben und gewaschen wird. Die Männer im Western-Camp oben schuften schon seit dem Morgengrauen. Und dabei kommt dann doch meistens immer etwas heraus.«

      »Ja, das denke ich auch.«

      »Werden Sie als Gunman reiten?«

      »Ich werde es mir überlegen. Vielleicht wollen die Leute es nicht.«

      »Sie wollen es sicher…«

      Als Wyatt das Büro verließ, sah er drüben den Sheriff auf sein Office zuschleichen. Ja, Baker schlich regelrecht, so mitgenommen war er noch von den Überfällen.

      Wyatt ging mit ihm ins Sheriff-Office.

      Baker sank in seinen Stuhl. »Ich will Ihnen kein Loblied singen, Earp – aber es war tatsächlich Rettung in letzter Minute. Hees hätte uns fertiggemacht. Ich weiß, daß er auf diese Gelegenheit gewartet hat.«

      »Wissen Sie, daß er tot ist?«

      »Die ganze Stadt weiß es. Vinc Owens, der Gehilfe von Lumbers Ranchers Tool, hat heute nacht die Hees-Crew getroffen. Mark Petty hat ihm alles erzählt. Es ist ein wahres Glück…«

      »Hoffentlich.«

      »Hees war also ein Pferdedieb. Meinen Sie nicht auch, daß er die Posträuber angeführt hat?«

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Er hatte mit Dunc Blackburn zu tun, das glaube ich sicher. Viggers erzählte mir, daß er einen Mann auf der Ranch gesehen hatte, der die Figur Blackburns hatte. Viggers kannte Blackburn wohl nicht, aber der Mann, den er mir beschrieb, der könnte Blackburn gewesen sein. Dave Collins war auf Fellers Ranch, als Turkey Creek ein Rudel Pferde aus Fellers Corral nahm. Er hat Turkey Creek gesehen…«

      »Glauben Sie immer noch, daß Blackburn sich nicht nur den Namen des schießwütigen Büffeljägers zugelegt hat?«

      »Ich weiß nicht. Ich denke mir, daß es nicht lange gutgehen kann, wenn sich ein kleiner Bandit immer wieder den Namen eines großen Banditen zulegt.«

      »Das stimmt. Idiotischerweise habe ich keinen der Halunken erkannt, die Blackburn und die beiden anderen Halunken hier herausgehauen haben. Ich hatte Frank Yesterday heimgeschickt, stand mit dem Rücken zur Tür und hörte die Hunde erst, als sie schon in meinem Rücken waren und mir eins über den Schädel zogen.«

      Wyatt blickte nachdenklich vor sich hin. »Wie lange ist Yesterday schon in der Stadt?«

      Der Sheriff sah auf. »Er ist mit seinem Vater vor drei Jahren aus St. Louis heraufgekommen. Der Alte hat eine Bäckerei in der Warbystreet. Ehrbare Leute. Der Bursche hat nur einen Fehler, er ist in Ann Maxwell verliebt. Aber wer ist das nicht?«

      Wyatt rieb sich das Kinn. »Das ist eine üble Geschichte, die Sache mit Blackburn. Er hat einen Postkutscher erschossen und wollte bei den Staubhügeln drüben den Schnapswirt Abe Jeffries aufknüpfen. Daß Blackburn zu den Posträubern gehört, ist also völlig klar. Es ist weder eine Posse zusammengestellt worden, den flüchtigen Mörder zu verfolgen, noch ist sonst irgend etwas geschehen.«

      Baker verteidigte sich: »Ich habe einen Steckbrief nach Rapid City und Midland durchgegeben.«

      »Ich glaube, den Steckbrief Turkey Creeks hat längst jeder Sheriff in Dakota in seiner Schreibtischlade.«

      Baker erhob sich seufzend. »Ich weiß, Sie haben recht. Es wird hier nichts getan. Aber ich allein habe weder Geld noch die Mittel dazu, mehr gegen diese Aasgeier zu unternehmen.«

      »Es kann also ein Mörder aus dem Jail entfliehen und nichts geschieht?«

      Baker stützte sich schwer auf die Schreibtischkante auf. »Ich gebe Ihnen gern meinen Stern noch dazu, Earp. Vielleicht können Sie hier mehr ausrichten. Als Bullock hier wegging, habe ich den Job genommen, weil ich sonst nirgends einen kriegen konnte. Siebenmal bin ich im Dunkeln überfallen und jämmerlich zusammengeschlagen worden. Gestern, das war nicht der erste Peitschenschlag, den der bissige Gibbons mir versetzt hat…«

      »Verstehe. Man wird langsam müde und zieht den Kopf ein.«

      Baker nickte. »Es ist nicht viel anders.«

      Als Wyatt das Office verließ, stand die Sonne schon ein wenig höher und warf ihr gleißendes Licht in die Mainstreet.

      Wyatt wußte später nicht mehr zu sagen, was ihn bewogen hatte, auf Johnsons Barbershop zuzusteuern.

      Der behende kleine Mann schwenkte gerade das blütenweiße Tuch als Fächer um das Kinn eines Kunden.

      Es war Doc Holliday. Er richtete sich, als Wyatt eintrat, auf und betrachtete sich prüfend im Spiegel und erhob sich dann. »Hallo, Marshal.«

      »Hallo Doc!«

      Holliday warf ein Geldstück auf den Zahltisch, nahm seinen breitrandigen Hut vom Wandhaken und blieb an der Tür stehen.

      »Prächtiger Tag heute!« sagte der kleine Barber.

      Wyatt nickte. »Yeah.«

      Johnson, sichtlich froh, einen anderen Kunden auf seinem Stuhl zu haben, der vielleicht gesprächiger war als der wortkarge Holliday, begann sofort von den Ereignissen der vergangenen Nacht oben auf der Hees-Ranch zu sprechen. »Es ist wirklich ein wahres Glück für die Stadt, daß Sie hergekommen sind, Marshal. Wer weiß, was der Kerl uns noch geboten hätte. Er hat dem alten Patterson ohnehin nur einen Schandpreis für die Ranch oben gezahlt. Wenn ich Viehzüchter wäre, würde ich die Finger von diesem Land da oben lassen. Wer weiß, ob sich die Crew wirklich verzogen hat. Vielleicht sind die Halunken in ihrer ersten Angst zunächst mal ein paar Meilen weit getürmt, um dann irgendwann bei Nacht und Sternenlicht

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