Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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an.

      Das hübsche Mädchengesicht wurde plötzlich blaß.

      Der Bandit starrte sekundenlang in Jennys flackernde Augen. Seine Hand hatte sich um den Coltgriff gekrampft.

      Da trat drüben Doc Gilbert aus seinem Haus.

      »Wenn Sie sie niederschießen, Rice, wird das sehr vorteilhaft für Ihren Verbleib in der Stadt sein. Die Bürger werden es zu schätzen wissen, einen Sheriff zu haben, der so mutig war, eine wehrlose Frau niederzuschießen!«

      Rice wandte sich auf dem Absatz um. »Du hast ein loses Maul, Doc! Reiß es nicht zu weit auf! Ich könnte es dir stopfen!«

      »Das wirst du bleiben lassen«, ersetzte Gilbert unbeirrt. »Du weißt, daß du mich brauchst. Wenn Wyatt Earp dir ein Loch in die Figur schießt, wirst du nach mir schreien.«

      Der Bandenchief war plötzlich aschgrau im Gesicht. Seine beiden Revolver lagen in seinen Händen. »Doc!« bellte er heiser. »Sag diesen Namen nicht noch einmal! By, Jove, ich harke dich auseinander!« Damit ließ er die Colts zurück in die Halfter fliegen, wandte sich ab, überquerte die Straße und verschwand drüben im Hotel.

      Der Arzt wischte über den Seehundschnauzbart und blickte den Major an. Dann ging auch er in sein Haus zurück.

      *

      Der Himmel hatte sich dräuend zugezogen, als um zwölf Uhr die Overland in die Fronstreet einrollte.

      Sie kam von Osten.

      Und war leer.

      Auch am nächsten Tag war sie leer.

      Und dann brach der 18. Mai an.

      Dodge City würde diesen Tag nie vergessen.

      Noch heute ist das, was sich damals in der Stadt ereignete, in den alten Annalen verzeichnet.

      Die beiden Männer, die aus der Overland-Kutsche stiegen, halfen einander beim Tragen eines schweren Koffers, der dem älteren bebrillten Mann zu gehören schien.

      Die Augen Brisbanes hingen an dem jüngeren Mann.

      Es war ein hochgewachsener Mensch, breitschultrig und schmalhüftig. Er trug einen schwarzen ungeknifften Hut mit breitem Rand, eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose.

      Der ältere Mann trug einen grauen Anzug.

      Auch Milt Rice blickte auf die beiden, die zum Hotel London hinüberschritten.

      Der Doc stand vor seiner Tür.

      Rice rief ihn an. »Wer ist das?«

      Der Arzt warf einen Blick zu den beiden Ankömmlingen hinüber. »Beerdigungsunternehmer, sieht man doch«, gab er spöttisch zurück. Er ahnte sicher selbst nicht, wie zweideutig diese seine Antwort war.

      Ein paar Banditen lachten.

      Die beiden Ankömmlinge hatten das Hotel fast erreicht.

      Der ältere Mann ging voran und öffnete die Tür.

      Da zerschnitt die belfernde Stimme des texanischen Schießers die Luft: »Earp!«

      Was dann geschah sollten die Menschen in der Frontstreet nie vergessen.

      Der hochgewachsene Fremde wirbelte herum. Er ließ sich fallen, und in seinen beiden Händen blitzten die Revolver auf.

      Cass Brisbane sackte hinter dem Fenstersims zusammen.

      Salt Cunnings, der den Colt in der Hand hatte, brüllte auf, weil eine Kugel in seinem rechten Unterarm saß.

      Hans Butler, der drüben unter dem Vorbau hockte, krümmte sich zusammen, und Vinc Brown rutschte zur Seite.

      Innerhalb von fünf Sekunden hatte ein Spuk die Straße verändert und leergefegt.

      Milt Rice stand steif und breitbeinig auf dem Vorbau und blickte wie erstarrt zu dem schwarzgekleideten Fremden hinüber, der jetzt wie ein Phantom hinter einer Vorbautreppe verschwand.

      Die Lippen des Bandenchiefs öffneten sich und formten nur die Worte: »Wyatt Earp!«

      Salt Cunnings hechtete heran, riß seinen wie versteinert dastehenden Freund zu Boden und zerrte ihn in Deckung hinter eine umgestürzte Bank.

      »Was war denn das?« stammelte Salt mit bleichem Gesicht.

      Auch Rice war bleich geworden. Erst jetzt schien er den Schock überwunden zu haben. Er nahm seinen Colt aus dem Halfter und gab drei schnelle Schüsse auf die Treppenkante ab. Während er die Trommel sofort wieder nachlud, sagte er rauh: »Das ist Wyatt Earp, Brother! Der Tanz hat begonnen.«

      Die Menschen, die diesen rasenden und so unheimlich genauen Schußwirbel des Marshals erlebt hatten, sollten es nie vergessen. Es war aber alles so schnellgegangen, daß man es erst begriff, als es vorüber war.

      Milt Rice wischte sich über die Stirn. Er stützte den Schußarm auf und stierte angestrengt zu der Treppe hinüber. »Was habe ich gesagt«, stieß er leise durch die Zähne. »Der Hund hat sich was Hübsches zur Begrüßung ausgedacht.«

      Cunnings schüttelte den Kopf wie ein begossener Hund und preßte mit der Linken den verwundeten Arm. »Das war er?« stotterte er noch immer benommen. »Goddam, er ist ja über uns gekommen wie das Gewitter!«

      Wieder mußte Rice sich den Schweiß, der ihm in die Augen rinnen wollte, mit dem Ärmel von der Stirn wischen. »Yeah – und ihr habt gelacht, ihr Schafsköpfe! Er ist noch keine Minute hier und hat schon ein halbes Dutzend von uns angeschossen!«

      »Und wie der Skunk das gemacht hat!« Stieß Tim Harley hervor, der hinter einem Korbsessel steckte. »Das wird ein feiner Spaß. Bin neugierig, wen er noch alles erwischt, ehe er ausgepustet hat.«

      Milt warf ihm einen giftigen Blick zu. »Dich bestimmt, du Hammel!«

      Da bellte von oben die Stimme des Texaners herunter: »Earp! Ich habe dich sofort erkannt, obgleich ich dich nie gesehen hatte.«

      »Prächtig, Freund!« rief der Mann hinter der Treppe zurück.

      »Du hast keine Chance, Earp. Wenn du mich auch an der Schulter erwischt hast…«

      Und dann heulten zwei brüllende Revolverschüsse aus einer Sixgun über die Straße.

      Vom Dachfirst des Grandhotels stürzten zwei Männer mit Gewehren in die Tiefe.

      Wyatt Earp blickte verblüfft zurück und sah hinter sich, seitlich in der Tür eines Saloons, einen Mann stehen, der ihn angrinste.

      Es war ein großer, schlanker Mann im grauen Tuchanzug. Er hatte ein scharfgeschnittenes, eckiges Gesicht, das von zwei kalten hellblauen Falkenaugen beherrscht wurde. Über dem gutgeschnittenen Mund saß ein kleiner, sauber getrimmter Bart. Der Mann mochte vielleicht dreißig Jahre oder weniger älter sein.

      Wyatt Earp kannte ihn genau, diesen seltsamen Mann: Es war Doc Holliday, den er vor zwei Jahren unten in Wichita kennengelernt hatte.

      »Verdammt!«

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