Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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dunklen Augen stand die Angst.

      »Weshalb stehen Sie schon auf, Mister Earp? Weshalb ist der Doktor schon unten im Hof? Was haben Sie vor?«

      »Nichts Besonderes, Miß Nellie«, versuchte er, sie zu beruhigen.

      »Wo ist Mister Short? Er war gestern abend noch hier.«

      »Ich weiß, wir haben ihn getroffen. Er ist irgendwo bei Bekannten geblieben, wo offenbar bis spät in die Nacht gepokert wurde.«

      Sie glaubte ihm nicht; er sah es ihr an.

      Während sie sich abwandte, sagte sie:

      »Ich werde das Frühstück bereiten lassen.«

      Frühstück? Danach war ihm gar nicht zumute. Wenn er an den O.K. Corral dachte, verspürte er ein Würgen in der Kehle.

      Dennoch setzten sich die beiden Männer an den sauber gedeckten Tisch, verzehrten eine Scheibe Brot und tranken einen Schluck Kaffee.

      Es war zwanzig Minuten vor sieben, als sie das Russian-Hotel verließen und sich auf den Weg machten.

      Luke Short war ebenfalls schon aufgestanden, hatte sich im Hof gewaschen und kam ihnen entgegen.

      »Ist es soweit?« fragte er, »dann können wir ja gehen.«

      Der Marshal schüttelte den Kopf.

      »Nein, Luke, wir gehen allein.«

      Der Hüne zog die Brauen verständnislos zusammen.

      »Allein? Glauben Sie vielleicht, McLowery und Claiborne kämen allein?«

      »Vielleicht nicht. Aber wir werden allein gehen.«

      »Hat Ihnen gestern abend das Dutzend Leute in der Schenke nichts gesagt? Die Halunken denken doch nicht daran, etwa allein gegen Sie anzutreten.«

      »Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht.«

      »Wie können Sie dann von mir erwarten, daß ich hier herumsitze, während Sie da oben in dem Loch abgeschlachtet werden? Nichts da, ich komme mit!«

      »Nein, Luke, Sie bleiben hier.«

      »Aber das ist doch Wahnsinn, Wyatt. Außerdem könnte ich nicht mehr in den Spiegel sehen, ohne mir selbst ins Gesicht zu spucken, wenn Sie da eingegangen sind. Glauben Sie vielleicht, es würde mir Spaß machen, in einer halben Stunde Ihre beiden Leichen aus dem Corral zu ziehen?«

      »Er hat uns gefordert, Luke. Und wenn er gegen zwei Männer ein größeres Aufgebot in den Corral bringt, dann ist es bestimmt auch für drei zu groß.«

      Der Texaner stemmte die Fäuste in die Hüften und schüttelte den Kopf.

      »All right, Marshal Earp. Sie müssen wissen, was Sie tun.«

      Wyatt hätte den Texaner liebend gern mitgenommen, denn einen besseren Kampfgefährten als ihn konnten sie sich gar nich wünschen. Aber sie allein waren zu dem Gunfight aufgefordert worden, also hatten sie ihn auch allein durchzustehen.

      Tief im Innern seines Herzens hegte der Missourier im übrigen die Hoffnung, diesen Kampf vermeiden zu können.

      Sie gingen langsam vorwärts über die Vorbauten der Allenstreet, bogen an der Ecke, wo der große Buchershop war, in die Quergasse ein und hielten auf die Fremontstreet zu.

      Plötzlich blieb Wyatt stehen, wandte den Kopf zur Seite und sah in das Gesicht des Spielers.

      »Damned, es ist alles so wie damals!«

      »Yeah«, preßte Holliday durch die Zähne, »wir hätten wenigstens eine Gasse weitergehen sollen. Dann wären wir diesmal von der anderen Seite an den Corral gekommen. Um eine neue Nuance in das Bild zu bekommen.«

      Er hatte wirklich Galgenhumor, der Mann aus Georgier. Aber hatten sie dies alles nötig gehabt! Was hatte sie nur auf diesen bitteren Weg gebracht?

      Sie gingen weiter.

      Plötzlich gewahrten sie oben an der Gasse einen Mann.

      John Clum.

      »Der hat mir gerade noch gefehlt«, flüsterte der Spieler.

      Drei Schritt vor dem alten Herrn blieben sie stehen.

      »Wyatt Earp«, sagte der ehemalige Mayor von Tombstone dumpf, »ich erlaube mir auf Grund meiner grauen Haare, Sie zu bitten, von dem Gunfight abzulassen.«

      »Sie werden noch mehr graue Haare bekommen, wenn der Marshal jetzt zurückgeht«, meinte der Spieler schroff.

      »Das ist durchaus möglich«, versetzte der Zeitungsmann, »aber ich nehme lieber einen völlig weißen Kopf hin – als zwei tote Freunde.«

      Betroffen blickten die beiden Dodger einander an.

      In diesem Augenblick klang vom Westende der Fremontstreet Hufschlag auf.

      Die drei Männer traten auf die Straße hinaus und blickten nach Westen, wo vom grellroten Morgenlicht beleuchtet, zwei Reiter auf den O.K. Corral zuhielten.

      Kirk McLowery und ein flachsblonder Bursche, den sie nicht kannten.

      Einen Augenblick war es still in der Gassenmündung. Dann fragte der Marshal:

      »Der andere ist Cass Claiborne?«

      John Clum nickte betreten.

      Wieder war es still, dann erklärte Wyatt:

      »Wir können sie nicht warten lassen, Mister Clum.«

      Der Spieler zog seine Uhr. »Zwei Minuten vor sieben.«

      »Wyatt«, bat der alte Herr mit heiserer Stimme.

      Das Gesicht des Missouriers war finster und hart geworden.

      »Sie verlangen etwas Unmögliches von uns, John. Wir müssen wenigstens hingehen. Sie haben doch selbst gesehen, daß sie nur zu zweit sind.«

      »Ja, damals sah es auch so aus, als wären sie nur zu viert, und dann waren es doch insgesamt sechs. Wir wissen nicht, wer während der Nacht von ihnen schon in den Corral geschlichen ist und jetzt hinter einem Wagenkasten oder einem Schuppentor mit einem Gewehr den Kampf für die Bande zu entscheiden versucht.«

      »Wir müssen trotzdem hin, John. Sie haben uns gefordert. Und wenn wir kneifen, kapituliert mit uns das Recht. Ich verspreche Ihnen aber, zu versuchen, mit McLowery zu verhandeln.«

      »Wenn er mit Ihnen verhandeln wollte, hätte er Sie nicht in den Corral gerufen.«

      Wyatt blickte dem alten Herrn tief in die Augen.

      »Wir haben keine Wahl, John Clum. Bitte, versuchen Sie doch, uns zu verstehen.«

      Da ergriff der Zeitungsmann die Hand des Marshals.

      »Well, Wyatt Earp. Ich hatte mir nicht die geringsten Hoffnungen gemacht,

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