Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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ich habe doch gar nicht… Ich war es gar nicht…« Wyatt kehrte ihm den Rücken zu und verließ das Office.

      Als er auf die Straße hinaustrat, kam ihm Doc Holliday entgegen und hielt ihm einen Derringer hin.

      »Ist das die Kanone, die Sie ihm abgenommen haben?«

      »Drinnen habe ich ihm einen Cloverleaf weggenommen. Und dieses Eisen da verlor er jetzt auf der Flucht.«

      »Soll er damit den Sheriff erschossen haben?«

      »Ja, eine dritte Waffe hat er nicht.«

      »Hier«, sagte Holliday.

      Der Marshal hielt die Hand auf.

      Holliday öffnete die Läufe der kleinen Waffe. Zwei Patronen fielen in die Hand des Marshals.

      Wyatt Earp blickte verblüfft auf die Geschosse.

      »Dann hat er gar nicht geschossen! Er ist doch nicht der Mörder!«

      Holliday schüttelte den Kopf und blickte zur Front des Hotels hinauf. »Nein, er nicht.«

      Drüben schleppten zwei Männer den leblosen Körper des tapferen kleinen Sheriffs fort.

      Wyatt blickte ihnen nach. Hatte er sich auch in der Person des Mörders geirrt, insofern hatte seine Ahnung ihn also auch diesmal nicht getrogen: Da hatte der kleine Bitters seinen Mut mit dem Leben bezahlen müssen. Der erste Sheriff seit langer Zeit, der ihnen beigestanden hatte. Und wieder wehte den Missourier der Atem des Schicksals an. Der Vorfall hatte ihm gezeigt, wie nahe auch er selbst immer am Tod vorüberschritt.

      »Ich habe das Gefühl, daß es hier eine ziemlich lebhafte Stadt ist«, meinte Doc Holliday und sah sich in der Straße um. Seine Augen suchten den Spielsaloon. »Schade, ich dachte, ich könnte da unten ein paar Stunden am grünen Tisch sitzen.«

      Wyatt Earp ging auf das Hotel zu.

      Auch der Georgier setzte sich in Bewegung; er ging nach altbewährter Manier um das Haus herum, um es durch seinen rückwärtigen Eingang zu betreten.

      Wyatt traf in der Halle den Besitzer des Hauses und sprach mit ihm.

      Der Mann war den ganzen Tag nicht im Haus gewesen, sondern hatte sich bei seiner Schwester aufgehalten, deren Mann Geburtstag gefeiert hatte.

      »Ich kann Ihnen leider keine Auskunft geben, Mr. Earp. Ich weiß nicht, wer heute gekommen ist. Und was mit Synders los ist, begreife ich nicht.«

      Wyatt suchte sämtliche Zimmer durch.

      Ein Kaufmann aus Louisiana wohnte in Nummer drei: Ein etwa sechzigjähriger dickleibiger Mann, der kaum etwas mit der Bande zu tun haben konnte.

      Schräg gegenüber in Zimmer vier wohnte eine Frau.

      Daneben in sechs fand er einen Mann, der mit seinem siebenjährigen Sohn auf der Reise nach Flaggstaff war. Sie kamen aus Nogales.

      In Zimmer fünf wohnte ein junger Mann, der gestern gekommen war und morgen weiter wollte. Er war vielleicht einssiebzig groß, trug einen gutgeschneiderten, karierten Anzug und hatte die Manieren eines Gentlemans. »Ich arbeite für eine Landmaschinenfabrik in Los Angeles«, erklärte er dem Marshal.

      Nein, auch dieser Mann machte nicht den Eindruck, als ob er zu den Galgenmännern gehörte.

      Und doch mußte der Mann hinterm Rezeptionstisch einen Grund gehabt haben, zur Waffe zu greifen!

      Ted Synders selbst war doch absolut unverdächtig gewesen und hätte keinen Grund gehabt, den Marshal aufzuhalten, wenn er nicht irgend jemanden hätte schützen wollen. Einen Mann, vor dem er Angst hatte.

      Wyatt verließ das Haus durch die Hoftür und sah sich Doc Holliday gegenüber.

      »Nichts?« forschte der Spieler.

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein.«

      »Unwahrscheinlich«, meinte der Georgier.

      Wyatt wandte sich dem Hotelbesitzer zu.

      »Und über den Zimmern gibt es kein Geschoß mehr?«

      »Nein, das Dach ist ganz flach. Sie können es gern besichtigen.«

      »Und hinter der Fassade, kann man da hineinkommen?«

      »Eigentlich nicht.«

      Wer hatte den Sheriff niedergeschossen?

      Wenn der Schuß nicht vom Hotel gekommen war, mußte er von dem Nachbarhaus aus abgegeben worden sein.

      Und in diesem Haus wohnte der Mayor. Es war ein Mann von fünfzig Jahren, der einen ehrbaren Eindruck machte und zusammen mit seiner Frau und sieben Kindern von einem Drugstore lebte.

      In dem anderen Haus, das das Hotel flankierte, lebte ein Ehepaar, das sich um seinen kranken Sohn sorgte, der seit Wochen am Gelben Fieber litt.

      »Der Sheriff ist in den Rücken geschossen worden«, preßte der Marshal durch die Zähne. »Also muß der Sheriff von dieser Straßenseite aus gefallen sein.«

      »Und Synders kann nicht eine dritte Waffe bei sich geführt haben?« forschte der Georgier.

      »Nein, das ist sehr unwahrscheinlich. Ich habe ihm in der Hotelhalle den Cloverleaf weggenommen, und draußen verlor er den Derringer bei der Flucht.«

      »Er könnte doch aber einen dritten Revolver bei sich gehabt und ihn dann weggeworfen haben.«

      »Das ist natürlich nicht ausgeschlossen. Aber ich glaube es nicht.«

      Sie gingen langsam die Straße hinunter.

      Plötzlich blieb der Marshal stehen und schlug sich gegen die Stirn. »Bin ich denn wahnsinnig!« Er wandte sich um und lief in weiten Sätzen zurück auf das Hotel zu, stieß die Tür auf, schob ein paar Leute, die ihm im Weg standen, zur Seite, hastete die Treppe hinauf, warf die Tür zu dem Zimmer des jungen Mannes auf, der angeblich im Auftrag einer Landmaschinenfabrik reiste.

      Das Zimmer war leer.

      Wyatt lief ans Fenster, stieß es auf – und sah, daß das Dach hier nur wenig zur Regenrinne abfiel, durch die man mit wenigen Schritten hinter die Fassade kommen konnte.

      Er stieg hinaus und schob sich über das Dach vorwärts hinter die Fassade.

      Wyatt sah ein künstlich eingelassenes Fenster, das zur Verzierung der Fassade gehörte. Es war glaslos. Und von hier aus hatte man einen guten Blick auf die Straße.

      Hier konnte der Mordschütze gestanden haben.

      Wyatt wandte sich um und ging zurück.

      Zimmer für Zimmer suchte er ab.

      Aber der junge Mann war verschwunden.

      Zusammen mit Doc Holliday suchte er eine volle Stunde das Hotel und dessen Umgebung ab.

      Vergeblich!

      Wyatt

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