Perry Rhodan 3080: Sternfinder. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3080: Sternfinder - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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»Das kann ich nicht leugnen«, gab er zu.

      Er eilte zu einem der Sessel, die er für diese Besprechung hatte bereitstellen lassen, und ließ sich nieder. Die hinteren Augen schloss er und legte den Kopf in die Stützmulde. Mit sanftem Druck aktivierte er die Wärmefunktion – derlei sehr einfache Technologie funktionierte an Bord noch. Wenigstens das. Im Ganzen betrachtet, sah es allerdings verheerend aus.

      Die anderen gesellten sich zu ihm und setzten sich ebenfalls. Nur Chefingenieur Kruma-Jüryzz-Pattray blieb stehen und bewegte die Arme unruhig. »Soll ich ...«

      »Nein«, unterbrach Klybz. »Ich habe ein Holo vorbereitet, um es euch deutlich vor Augen zu führen – und später auch den Passagieren. Darum seht es mir nach, wenn ich am Anfang Dinge zeige, die ihr kennt. Vielleicht hilft euch das gesamte Bild am Ende doch dabei, die Lage besser zu verstehen.«

      Pattray signalisierte sein Einverständnis, indem er den Tellerkopf leicht zur linken Seite drehte – gerade so weit, wie sein verkümmerter Hals es zuließ. Er wählte den letzten freien Sessel.

      Nun saßen sie zu viert nebeneinander und schauten auf die blaurot gemusterte Kabinenwand.

      Der Kommandant aktivierte das vorbereitete Holo, ein Feld aus Schwärze legte sich vor die Wand, und eine blaue Sonne flammte darin auf. Ein wunderschöner Anblick – ein Stern der Spektralklasse A1III.

      »Dies ist unser Heimatstern Verth«, sagte Eylczenc-Trü-Klybz. »Das auserlesenste Juwel aller Sonnen, der Traum selbst der Strahlendgelben Kreatur der ewigen Suche. Die Heimat Gatas dreht sich darum, die fünfte von vierzehn Welten.«

      Ein Gewimmel aus winzigen Punkten entstand rund um das blaue Gestirn – die Planeten des Heimatsystems und deren Monde. Gatas war darin nicht genauer gekennzeichnet, denn natürlich erkannte jeder Betrachter ihn sofort.

      »Von dort sind wir aufgebrochen«, fuhr der Kommandant fort. »Die CHYLLITRISS ist Schiff 47 der Kampagne-78 zur Besiedelung des Kosmos. Unser Ziel ist die Sonne T'krür, ein Stern, der Verth extrem ähnelt, gewaltige vierundzwanzig Lichtjahre von unserem Zuhause entfernt.«

      Während dieser Worte formte sich im Holo eine gelbe Linie, die von der Heimatsonne wegführte – hinaus ins Nichts des Weltraums. Je weiter sie in die Ferne führte, desto stärker schrumpfte die Wiedergabe der Heimat, weil sich der Maßstab der gigantischen Entfernung anpasste. Eigentlich wäre Verth auf dieser wenige Meter großen Wand gar nicht mehr zu erkennen, doch auf derlei Genauigkeit hatte der Kommandant beim Erstellen des Holos keinen Wert gelegt.

      »Vierundzwanzig Lichtjahre!«, wiederholte Klybz.

      Die Linie erreichte ihr Ziel, und dort formte sich ein Bild der Sonne T'krür, um die zwölf Welten ihre Bahn zogen.

      »Kampagne-78 schickt uns nach Dryviert, dem sechsten Planeten. Den Messungen sämtlicher gatasischer Astronomen zufolge handelt es sich um eine Welt, wie geschaffen für uns. Uns obliegt die Ehrfurcht gebietende Aufgabe, einen neuen Himmelskörper zu besiedeln, die Herrlichkeit der Gataser hinauszutragen und einen Stützpunkt auf unserem Weg ins Universum aufzubauen. Eine Reise, die fast einhundertfünfzig Tageshände in Anspruch nimmt. Nahezu drei Jahre. Jeder von uns hat sich darauf eingelassen, so lange an Bord zu leben.«

      Hatten die anderen bislang schweigend zugehört, konnte sich Wale eine Bemerkung nun nicht länger verkneifen; ausgerechnet Wale! »Das wissen wir alles.«

      »Und ich habe euch angekündigt«, konterte er, »dass ihr besser verstehen lernt, sobald ich das Gesamtbild vor Augen rufe. Denn wir haben den geplanten Kurs ...« Die gelbe Linie blinkte auf. »... verlassen. Um mehr als ein halbes Lichtjahr – um die Weite von vier Sprüngen mit unserem Transitionstriebwerk. Das ist kein Vorwurf gegen die Pilotin.« Sein Blick wanderte zu Wale, und er sah sie liebevoll an.

      »Und wenn es ein Vorwurf wäre«, sagte sie, »würde ich ihn abschmettern. Mir ist kein Fehler unterlaufen. Beim letzten Aufenthalt der CHYLLITRISS im Normaluniversum, also vor dem verhängnisvollen Transitionssprung, befanden wir uns noch genau auf Kurs.« Sie stand auf, eilte zu dem Holo und legte den mittleren ihrer sieben Finger direkt auf die Linie. »Und zwar exakt an diesem Platz.«

      »Bitte, bleib stehen!«, forderte Klybz. »Und nun, nach dieser fatalen, unterbrochenen Transition, steht die CHYLLITRISS hier.«

      Mit dem letzten Wort flammte ein blauer Punkt auf, 0,658392 Lichtjahre von Wales Finger entfernt. »Wir haben also mit einem Sprung etwa das Vierfache der maximalen Sprungreichweite zurückgelegt. Nur leider in die falsche Richtung und mit verheerenden Auswirkungen. Etwas hat von außen auf uns eingewirkt. Allerdings gibt es bislang keinerlei Hinweise darauf, was es gewesen sein könnte.«

      Die Pilotin ging zurück zu ihrem Platz.

      »Pattray?«, bat der Kommandant.

      »Noch sind wir nahezu manövrierunfähig«, sagte der Chefingenieur. »Das Schwerefeld der Sonne Rotfenster-Niy hält uns gefangen. Um uns zu befreien, bleiben nach meinen derzeitigen Erkenntnissen vier Tagehände, ehe es gefährlich wird. Das ist mehr als genug Zeit. Bis dahin können meine Leute die Normalraumtriebwerke sicher reparieren. So weit die guten Nachrichten.«

      Eylczenc-Trü-Klybz ergriff wieder das Wort. »Sternfinder 47 und unser Chefingenieur gehen davon aus, dass das Transitionstriebwerk repariert werden kann, wenn es auch viele Monate benötigt. Aber die Reichweite des Sprungtriebwerks wird danach geringer sein.«

      »Ich rechne mit 0,0093 Lichtjahren pro Etappe. Unsicherheitsfaktor bei sieben Prozent, besser wird es auf keinen Fall.« Pattray hob die Stimme, und das Lautsprechersystem trug die düstere Ankündigung schallend durch das Quartier: »Bis zu unserem Ziel benötigen wir voraussichtlich 323 Einzelsprünge.«

      Der alte Asis-Asyv-Griist sackte in sich zusammen, der Tellerkopf legte sich in der Sesselhalterung schräg. »Das wird ... mindestens acht Jahre länger dauern als geplant!«

      »Die einzige Alternative«, erkannte Wale mit ihrer Pilotenlogik sofort, »wäre eine Umkehr und damit der Rückflug nach Gatas. Dann liegen statt der fehlenden drei Lichtjahre nahezu einundzwanzig Lichtjahre vor uns. Mit der reduzierten Sprungweite ist das unmöglich.«

      Der Chefmediker erhob sich wortlos. Erst, als er die Tür erreichte und die anderen nur scheinbar mit den blinden rückwärtigen Augen anstarrte, sagte er: »Ich weiß, was ich zu tun habe.«

      Dann verließ er den Raum.

      Für einen Moment blieb es still im Quartier, dann fragte Kruma-Jüryzz-Pattray: »Was hat er vor?«

      »Er ist manchmal ein eigenartiger Kopf«, meinte der Kommandant. »Vielleicht braucht er Zeit zum Nachdenken. Oder er berechnet die Vorräte der Medikamente an Bord, um sie auf die nun acht Jahre längere Reisedauer zu strecken.«

      Wale-Kry-Lölözyn zirpte verächtlich. »Habt ihr nicht gesehen, wie verzweifelt er aussah? Nur ein winziger Schritt, und er wäre in Panik ausgebrochen!«

      Klybz wunderte sich über diese Beobachtung seiner Geliebten. »Auf mich wirkte er ...«

      »Du bist ein guter Kommandant in fast allen Belangen«, fiel sie ihm ins Wort, »aber nicht, wenn es darum geht, deine Mannschaftsmitglieder psychologisch einzuschätzen.«

      »Was schlägst du vor?«, fragte er.

      Sie antwortete ihm nicht, wandte sich stattdessen an das Schiffshirn. »Sternfinder 47, schalt eine Funkverbindung zu Asis-Asyv-Griist.«

      »Selbstverständlich«,

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