Pfalz Reiseführer Michael Müller Verlag. Ansgar Schmitz-Veltin
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Westlich von Bad Dürkheim liegt der Drachenfels, an dem der Sage nach Siegfried mit dem Drachen kämpfte. Von dem abwechslungsreichen, langgestreckten Felsen bieten sich herrliche Blicke über die Weiten des Pfälzerwaldes gen Westen. Auf der 11 km langen Runde vom Gasthaus Saupferch aus über den Drachenfels Richtung Süden kann man sich in der einsam gelegenen, aber dennoch sehr umtriebigen Hütte Lambertskreuz stärken.
Familienurlaub
Kinder
Auch für Familien hat die Region jede Menge zu bieten. Abenteuerliche Burgen und zum Klettern einladende Felsen gehören zum Grundrepertoire eines Pfalzurlaubs. Aber auch darüber hinaus gibt es vieles zu entdecken.
Für Kinder ist Wein nicht fein - zum Glück gibt es einige Winzer, die leckeren Traubensaft produzieren. Auch im Restaurant ist die große Traubenschorle im Dubbenglas oberlecker!
Lernen und Experimentieren
Technik-Museum Speyer: Freunde von Autos, Lokomotiven und Flugzeugen kommen hier auf ihre Kosten. Hunderte ausrangierter Fahrzeuge stehen in den Hallen und auf dem Außengelände. Viele Exponate können bestiegen und beklettert werden. Ein Höhepunkt ist eine aufgebockte und in Teilen entkernte Boing 747.
Junges Museum Speyer: Im historischen Museum der Pfalz in Speyer finden immer wieder gut gemachte Ausstellungen zur Geschichte der Region statt. Für Kinder gibt es parallel eine eigene Ausstellung, in der sie sich wie Römer oder Ritter verkleiden können und vieles über das Leben unserer Vorfahren lernen.
Pirmasens mit Dynamikum: Die Hauptstadt der Südwestpfalz ist mit ihren steilen Straßen architektonisch interessant. Für Kinder gibt es hier vor allem ein Highlight: Im Dynamikum können sie an unzähligen Experimenten physikalische Gesetze erkunden und dabei auch eine Menge über ihren eigenen Körper lernen.
Keltendorf am Donnersberg: Das schöne Freilichtmuseum in Steinbach am Fuße des Donnersbergs bietet einen kindgerechten, spannenden Einblick in das Leben der Kelten.
Spielen und Nervenkitzel
Holiday-Park: Der große Freizeitpark bei Hassloch hat Angebote für die ganze Familie. Schön gestaltete Fahrgeschäfte für kleine und große Kinder lassen das Herz höherschlagen. Im Eintrittspreis sind (fast) alle Attraktionen inbegriffen.
Kurpfalz-Park: Gemütliche Mischung aus Wildpark mit heimischen Tieren und einigen Attraktionen vor allem für kleinere Kinder. Der Park liegt abgeschieden bei Wachenheim im Pfälzerwald.
Alla-Hopp-Anlagen: In der Rheinebene und an der Weinstraße sind in den letzten Jahren sechs große und tolle Spielplätze entstanden. Sie sind tagsüber für alle offen und teilweise mit Kiosk ausgestattet: Speyer, Rülzheim, Grünstadt, Deidesheim, Edenkoben, Ilbesheim.
Spielplatz am Teufelstisch: Unterhalb des Teufelstischs, einer bizarren Felsformation bei Hinterweidenthal, liegt ein weitläufiger und abwechslungsreicher Spielplatz. Für Begeisterung sorgt vor allem die lange Rutsche am Hang.
Natur und Kultur
Biosphärenhaus Fischbach: Neben einer kleinen Ausstellung zur Natur des Pfälzerwalds gibt es hier einen interessanten Baumwipfelpfad, auf dem man den Wald aus einer anderen Perspektive kennenlernt. Als Alternative zum klassischen Abstieg gibt es am Ende des Pfads eine Rutsche, die von den meisten Kindern gleich mehrfach genutzt wird.
Pfalzmuseum für Naturkunde: Nicht spektakulär, aber doch interessant ist das Pfalzmuseum in Bad Dürkheim. Hier gibt es allerlei Wissenswertes über die Natur und Kultur der Pfalz zu erfahren.
Wildpark Potzberg: Nicht nur für Kinder ist es ein Erlebnis, wenn die Adler, Geier und Falken im Rahmen der Flugschau ihre Runden über die weitläufige Landschaft drehen.
Burgen und Felsen: Die Erkundung der meist gut gesicherten Burgen mit ihren Treppen, Türmen, dunklen Gängen und Räumen macht kleineren wie größeren Kindern Spaß. Die Auswahl an dafür geeigneten Zielen ist riesig. Auf dem Weg zu und von den Burgen bietet sich eine Rast auf einer der vielen Hütten des Pfälzerwald-Vereins an. Oft gibt es hier schön ausgestattete Spielplätze und familienfreundliche Preise.
Auf Schienen
Kuckucksbähnel: Von Neustadt aus zieht eine Dampflokomotive ihre Wagen in das Elmsteiner Tal und zurück. Während des Aufenthalts lassen sich Burgen, der Wald oder ein kleines Museum zur Geschichte der Forstwirtschaft erkunden.
Stumpfwaldbahn: Die Stumpfwaldbahn fährt mit offenen Wagen von Ramsen durch den Stumpfwald rund 4 km weit zum Eiswoog in der Nordpfalz. Die alten Gruben- und Sägewerkloks mit 600 mm Spurweite stammen allesamt aus der Region.
Kalkbergwerk Wolfstein: Jahrhundertelang wurde hier unter Tage Kalk abgebaut. Heute fahren die Besucher mit einem Bähnchen rund 50 m hinein in den kühlen Berg. Auf einer geführten Tour bekommt man Einblicke in die harte Arbeit der Bergleute.
Unterwegs in der Pfalz
Die Pfalz am Rhein
Der Pfälzer Rhein ist eine Landschaft der Gegensätze: hier die romantischen Rheinauen mit ihren Seen und Wäldern, dort weitläufige Industrieanlagen und die dazugehörigen Verkehrswege, hier die historischen Blüten vergangener Jahrhunderte, dort die nüchterne Architektur der Moderne. Wo weder Industrie noch Rheinauen sind, da erstrecken sich auf den ertragreichen Lössböden des ebenen Vorderpfälzer Tieflands endlose Gemüsefelder.
Dank der Rheinbegradigung von Johann Gottfried Tulla ist die östliche Grenze der Pfalz nun klar bestimmt, der Rhein kann seinen Lauf und somit die Grenze zu Baden-Württemberg nun nicht mehr in Abhängigkeit vom Wasserstand verändern.
Von Frankenthal bis Ludwigshafen sind die ehemaligen Auenlandschaften des Rheins vorwiegend industriell geprägt. Dominierend ist das Werksgelände der BASF, das sich bis zur Innenstadt von Ludwigshafen erstreckt und der heimlichen Hauptstadt der Pfalz ihre Prägung gibt. In der Dämmerung verbreiten die in ihren Ausmaßen unendlich wirkenden Werkshallen, Kraftwerke und Schornsteine eine ganz besondere Stimmung. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins befindet sich die einstige kurpfälzische Residenzstadt Mannheim, das eigentliche Zentrum der Region - obwohl auf rechtsrheinischer und damit Baden-Württembergischer Seite gelegen. Südlich der Ludwigshafener Häfen wird es gemütlicher: Die guten Besucherzahlen der Naherholungsgebiete zwischen Altrip und der einladenden Domstadt Speyer sind ein Zeichen für die Beliebtheit der von Seen durchzogenen Landschaft.
Zwischen der Festungsstadt Germersheim und der kleinen Gemeinde Berg im Süden an der französischen Grenze stört nur wenig das