Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 14 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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Familie sein.«

      »Du willst bei mir bleiben? Nach allem, was ich dir angetan habe?«

      »Du hast es nur aus Liebe zu mir getan. Weil du eifersüchtig warst und gekränkt. Unzufrieden mit dir selbst. Wir wollen nicht mehr darüber sprechen. Es ist alles vorbei.«

      Norbert Hellbach holte tief Luft. »Inge, du bist eine wundervolle Frau. Eine Frau, die ich nicht verdient habe. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Mensch so großzügig sein kann.«

      »Er kann es nur, wenn er einen Menschen so sehr liebt wie ich dich.« In Inges ausdrucksvollen braunen Augen spiegelte sich unendliche Zärtlichkeit. Sie beugte sich hinab, küsste Norbert innig auf den Mund.

      »Ich würde dich so gern in die Arme nehmen«, stöhnte er. »Doch leider kann ich mich kaum rühren. Wir müssen es auf später verschieben.« Tränen brannten in Norberts Augen. Tränen der Freude.

      »Wir werden viel Zeit haben, Norbert. Und wir werden noch viel glücklicher sein als je zuvor.« Behutsam strichen Inges zarte Finger über das Gesicht ihres Mannes. »Es hat nie einen anderen für mich gegeben. Und das wird auch so bleiben«, raunte sie liebevoll.

      »Du weißt nicht, was du mir damit schenkst, Inge. Neues Leben, neuen Mut, neue Kraft. Ich werde wieder arbeiten, werde nie mehr trinken. Ich schwöre dir, das ist endgültig vorbei. Ich will Uwe ein guter Vater sein, will ihm alles geben, was er sich wünscht.« Es war Norbert Hellbach ernst mit dieser Aussage. Sehr ernst.

      »Ich habe immer gewusst, dass ich einen guten Mann habe. Den besten, den ich mir wünschen kann.« Erneut küsste Inge die sehnsüchtig geöffneten Lippen ihres Mannes. Die Schwester, die noch im Raum war, sah diskret zur Seite.

      *

      Christian Gentsch stand noch immer am Fenster des Warteraums, als Inge eintrat. Nervös fuhr er herum, starrte sie ungläubig an. Dann ging er ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen, wollte sie stürmisch hineinschließen.

      Doch die zierliche junge Frau wich geschickt aus. »Ich habe Ihnen zu danken«, sagte sie und streckte Christian die Hand hin. Ihre Stimme klang so glücklich, dass der junge Mann aufhorchte.

      »Uwe wird wieder gesund? Hat man die Blutkonserven bekommen?«

      »Man hat seinen Vater gefunden«, antwortete Inge bewegt.

      »Seinen Vater? Ach so …« Traurig senkte Christian den Kopf. »Er ist der Mann, den Sie heiraten werden, nicht wahr?« Es war Christian klar, dass er verzichten musste. All die schönen Zukunftsträume zerrannen wie Eis in der Julisonne.

      »Nein.« Inge lächelte verträumt. »Wir sind längst verheiratet.«

      »Hellbach?« Christians schmales Gesicht war ein einziges Fragezeichen. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«

      »Die Blutuntersuchung hat ergeben, dass Norbert der Vater des kleinen Uwe ist. Jeder Zweifel daran ist ausgeschlossen. Die Ärzte, die Norbert damals jene unheilvolle Nachricht übermittelten, haben sich getäuscht.«

      »Dann bin ich überflüssig hier.« Christians Kopf sank immer weiter herab.

      »Ihnen haben wir es zu verdanken, dass Uwe sofort in ärztliche Behandlung kam, dass er gerettet werden konnte. Eine Viertelstunde später wäre jede Hilfe zu spät gekommen.« Inge griff nach Christians Händen, drückte sie herzlich. »Bleiben Sie unser Freund, Christian. Uwe hat Sie gern. Besuchen Sie ihn manchmal.«

      »Ich weiß nicht … Vielleicht muss erst einige Zeit vergehen, ehe ich wieder zu mir selbst finde.«

      »Sie sind noch so jung, Christian. Eines Tages werden Sie Ihrer großen Liebe begegnen, und dann werden Sie froh und glücklich darüber sein, dass Sie noch frei sind.«

      Traurig schüttelte der junge Mann in den zerrissenen Jeans den Kopf. »Das wird lange dauern. Ich werde in den nächsten Jahren sehr viel arbeiten, werde meine ganze Kraft für mein Studium brauchen.«

      »Es ist gut, dass Sie es zu Ende führen können. Wenn Sie es mir zuliebe abgebrochen hätten, wären Sie früher oder später unzufrieden gewesen. Es hätte unsere Gemeinschaft stark belastet.«

      »Sie sind eine sehr schöne, kluge Frau, Inge. Ich gönne Ihnen Ihr Glück von ganzem Herzen. Und auch Norbert. Er ist ein wertvoller Mensch, wie man ihn nur sehr selten findet, ein begnadeter Künstler. Wenn ich es mir erlauben kann, werde ich ab und zu seine Konzerte besuchen.«

      »Sie bekommen natürlich Freikarten, Christian. Ich werde daran denken.«

      »Hier ist noch etwas für Uwe. Geben Sie es ihm bitte.« Christian zog den roten Spielzeugrennwagen aus der Tasche. »Leben Sie wohl«, murmelte er und wandte sich rasch ab.

      *

      »Schau mal, der Besuch verabschiedet sich gerade.« Nick bremste sein Fahrrad etwas ab.

      Pünktchen sah bekümmert zum Portal des Herrenhauses von Schoeneich. »War doch ganz gut, dass wir am See gewartet haben«, sagte sie.

      Gleich darauf fuhr das Auto mit den Besuchern an ihnen vorbei. Das Ehepaar im Wagen winkte den Kindern freundlich zu.

      Auch Denise von Schoenecker, die noch auf der Freitreppe stand, hatte ihren Ältesten und Pünktchen bemerkt.

      »Jetzt gibt es kein Ausweichen mehr«, raunte Nick. Er war in diesem Augenblick nicht besonders mutig und wäre am liebsten wieder umgekehrt.

      »Beeilt euch ein bisschen. Es ist noch Kuchen da!«, rief Denise gutgelaunt.

      »Hab keinen Appetit«, antwortete Nick im Näherkommen. Auch das blonde Mädchen schüttelte den Kopf.

      »Das gibt es doch nicht, dass ihr keinen Kuchenhunger habt«, amüsierte sich Denise. »Überhaupt seid ihr so kleinlaut. Was ist denn los?«

      »Tante Isi«, schluchzte Pünktchen, die die Tränen nicht länger zurückhalten konnte, »es ist etwas Furchtbares passiert.« Sie lehnte ihr Rad an die Mauer und lief auf die hübsche jugendliche Frau zu. Weinend schlang sie die Arme um Denises Taille.

      »Wir haben es bestimmt nicht gewollt, Mutti«, seufzte Nick. Bekümmert sah er auf seine staubigen Sandalen.

      »Kommt herein und erzählt der Reihe nach.« Denise legte den Arm um Pünktchen und führte die Kleine zu der Sesselgruppe vor dem Kamin in der Halle. Angenehm kühl und ruhig war es hier.

      »Da ist doch dieses Kind in Bachenau verschwunden«, begann Nick und bekam vor Verlegenheit glühendheiße Ohren. »Und da dachten wir, es wäre gut, wenn wir ein bisschen aufpassen würden. Ich weiß ja, Mutti, dass uns das alles nichts angeht. Aber der Mann, der Uwe von den anderen weggelockt hat, sah tatsächlich verdächtig aus.« Nick drehte nervös an einem Knopf seines Hemdes.

      »Ja, und dann haben wir Herrn Kirsch verständigt«, berichtete Pünktchen weinend.

      »Es war auch dumm, dass der Mann weggelaufen ist, als Herr Kirsch kam. Und dann war Uwe ohne Aufsicht. Er ging ans Gatter zu den Pferden. Und dann muss ihm sein Spielzeug hineingefallen sein. Als er es holen wollte, traf ihn ein Huf am Kopf.« Nick atmete schwer. »Mutti, du musst uns helfen. Du musst nach Uwe sehen. Er muss doch wieder gesund werden.« Nick war so verzweifelt, dass seine Stimme ganz weinerlich klang.

      »Wir

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