Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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in den Knien und ging in eine schier endlose Verbeugung über, die auf dem Boden endete.

      »Mancini – Mancini?« Gail Fisher überlegte kurz und nickte dann bestätigend, »doch, solch ein Mädchen kenne ich …«

      »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Rander und atmete zufrieden, »wer ist das, Gail …?«

      Gau Fisher, etwa fünfundvierzig Jahre alt, aber aussehend wie eine junge Dame von knapp über dreißig – falls man nicht genauer hinsah natürlich – füllte das Glas des jungen Anwalts und wollte wissen, warum er sich für diese Frau interessierte.

      Gail Fisher war die Inhaberin einer Modell-Agentur. Sie vermittelte Fotomodelle für alle Zwecke, und böse Zungen behaupteten, nicht nur für diese speziellen Arbeiten. Rander, schon durch seine Arbeit als Anwalt keineswegs prüde oder ein moralinsaurer Apostel, hatte sich noch niemals um diese Gerüchte geschert. Gail war für ihn eine wichtige Informantin. Was sie privat oder geschäftlich trieb, störte ihn nicht.

      Er saß in ihrem Privatbüro, das sehr geschmackvoll eingerichtet war. An den Wänden, die orange gehalten waren, hingen moderne und sicher teure Bilder.

      »Diese Mancini – Jill Mancini, scheint sich aufs Glatteis begeben zu haben, Gail. Hat sie für Sie gearbeitet?«

      »Schon seit langem nicht mehr. Warten Sie, Mike, das muß jetzt schon ein paar Jahre her sein, da kam sie zu mir und wollte vermittelt werden. Aber wir paßten nicht so richtig zusammen. Sie hatte immer ihren eigenen Kopf. Ich habe sie danach nicht mehr angerufen, aber sie hat sich auch nie wieder bei mir gemeldet.«

      »Existiert noch ein Bild von ihr in Ihrer Kartei, Gail?«

      Gail Fisher hob unsicher die Schulter, ging hinüber zum Telefon und sprach ein paar Worte mit ihrem Sekretariat im unteren Stockwerk. Dann widmete sie sich wieder Rander.

      »Immer noch auf Gangsterjagd?« wollte sie wissen.

      »Notgedrungen, Parker stolpert von einem Fall in den anderen. Sie kennen ihn ja.«

      »Ich wundere mich, wie gut Sie miteinander auskommen.«

      »Sehr einfach, ich tue das, was er will«, spottete Rander auflachend.

      »Bis Sie eines Tages mal so gründlich stolpern, daß Sie nicht mehr aufstehen können, Mike.«

      »Was soll ich dagegen tun?«

      »Trennen Sie sich von ihm, Mike! Noch ist es Zeit.«

      »Ausgeschlossen! Sie mögen Parker nicht, wie?«

      »Mögen ist nicht der richtige Ausdruck, Mike. Wenn ich ihm gegenüberstehe, komme ich mir wie ein mißratenes Schulmädchen vor und möchte mich schämen. Das reizt mich bis aufs Blut!«

      Bevor Rander darauf antworten konnte und mußte, wurde die Tür geöffnet. Eine junge, sehr angenehm anzusehende Dame überreichte Gail Fisher einen Umschlag.

      »Es scheinen noch Fotos von dieser Mancini zu existieren«, sagte Gail, während die junge Dame sich still und unauffällig entfernte. Gail Fisher zog einige Fotos aus dem Umschlag und reichte sie an Rander weiter.

      »Ist sie das?« fragte sie dann.

      Rander sah prüfend auf die Fotos, auf denen Jill Mancini zu sehen war. Und doch wieder nicht, wie er zugeben mußte. Die junge Dame auf den Fotos glich Jill nur entfernt. Es gab eine gewisse Ähnlichkeit, mehr aber nicht.

      »Darf ich mir eines der Fotos mitnehmen?« fragte Rander.

      Gail Fisher hatte nichts dagegen. Und sie lieferte ihm auch die Adresse, die in ihrer Kartei noch vorhanden war. Als Rander kurz danach gegangen war, lächelte Gail Fisher ein wenig spöttisch, hob den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer und hatte eine sehr kurze Unterredung mit einer Frau, wie ganz offensichtlich zu hören war. Sie nannte ihre Gesprächspartnerin zumindest Jill, woraus sich verständlicher dieser Schluß ergab.

      Als Parker zu sich kam, ärgerte er sich.

      Er massierte sich ein wenig die schmerzende Halsseite und schalt sich insgeheim einen gutgläubigen Narren, was Willie anbetraf. Er nahm sich vor, den Kleiderschrank bei nächster Gelegenheit zurechtzuweisen.

      Inzwischen hatte Parker festgestellt, daß er sich in einem fensterlosen Kellerraum befand. Nun, das gehörte dazu. Eine andere Unterkunft war nicht zu erwarten gewesen. Ebenso war es selbstverständlich, daß die Tür solide und fest verschlossen war.

      Man hatte ihm aus verständlichen Gründen den Universal-Regenschirm weggenommen. Die drei Wölfe waren wohl dabei, ihn gründlich zu untersuchen. Was bedeutete, daß zumindest einer der drei Wölfe entweder bald außer Gefecht gesetzt wurde, oder es bereits war. Parkers Regenschirm bot schließlich viele Überraschungen.

      Ansonsten hatte man den Butler ungeschoren gelassen. In seiner gestreiften Butlerweste staken die Kugelschreiber, und das war entscheidend wichtig für den Butler.

      Er überlegte, ob er warten sollte, bis man ihn holte. Parker entschloß sich, zu verzichten. Er wollte keine Zeit verlieren und die Initiative nicht freiwillig aufgeben. Schließlich verfügte er über ausreichende Mittel, diesen unfreundlichen Raum zu verlassen.

      Butler Parker beschäftigte sich gerade mit seinem Kugelschreiber, als er draußen vor der Tür Schritte hörte, die von einem psychopathischen Kichern überlagert wurden. Ein klares Zeichen dafür, daß John Maple kam.

      Parker ließ sich auf der Kante der niedrigen Pritsche nieder, die das einzige Möbelstück in diesem Keller darstellte. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und wartete auf den Besucher.

      John Maple hatte ganz augenscheinlich getrunken.

      Er schloß die Tür auf, schwankte leicht, als er hereintrat, und hielt eine lange, wippende Stahlrute in der Hand, die er zischend durch die Luft schlug.

      »Los, aufstehen!« kommandierte er mit seiner fast unerträglich schrillen Stimme, »oder soll ich dir erst mal Manieren beibringen?«

      »Um diese Zeit sollten Und müßten Sie eigentlich schon zu Bett liegen«, erwiderte Parker würdevoll, »junge Leute in Ihrem Alter brauchen mit Sicherheit noch sehr viel Schlaf.«

      Mit diesem freundlichen Hinweis hatte der Butler genau das erreicht, was er hatte bezwecken wollen. John Maple wurde tief getroffen und verwundet.

      Ohne etwas für seine Sicherheit zu tun, schwang er mit der Stahlrute durch die Luft, um dann auf den Butler loszuschlagen. Das heißt, er hatte durchaus diese wenig schöne Absicht, aber konnte sie nicht in die Tat umsetzen.

      Er bemerkte ganz nebenbei einen Kugelschreiber in Parkers Hand und wunderte sich Bruchteile von Sekunden später darüber, daß er nichts mehr sah. Er fühlte nur ein peinliches Brennen in seinen Augen, spürte, daß ihm dicke Krokodilstränen über die Wangen rollten und hatte nur noch das einzige Bestreben, sich möglichst schnell zu setzen.

      Während John Maple bitterlich weinte, zog Parker es vor, sich diskret zu empfehlen.

      Ohne Verzicht auf Würde verließ er den Kellerraum, schloß die Tür und verriegelte sie zusätzlich von außen. Dann begab er sich hinüber zur Treppe und hörte die Stimme von Lealand, der nach Maple rief.

      Parker hatte nicht

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