Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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konnte, wurde die Tür aufgerissen. Ein fast zu gut aussehender Mann, etwa fünfunddreißig Jahre alt, groß und schlank, mit markantem, Gesicht, baute sich kriegerisch auf, zumal er eine schallgedämpfte Schußwaffe in der rechten Hand hielt.

      Hinter ihm waren zwei stämmige Lagerarbeiter zu sehen, die sich mit Kabelenden ausgerüstet hatten.

      »Hände hoch!« kommandierte der Mann mit dem markanten Gesicht, »schnell, meine Herren, sonst passiert ein Unglück. Und keine Dummheiten, sonst sind Sie schneller geliefert als Sie denken!«

      »Mister Stonewell, nicht wahr?« Parkers Stimme klang höflich und gemessen. Und ohne sich um die Schußwaffe zu kümmern, lüftete er diskret seine schwarze Melone.

      Anschließend verwandelte die Melone sich allerdings in einen Diskus, der blitzschnell durch den Raum segelte und auf dem Handrücken von Stonewell eine gekonnte Landung praktizierte.

      Die scharfe Kante der stahlblechgefütterten Melone schlug Stonewell die Waffe aus der Hand.

      Worauf Stonewell offensichtlich völlig überrascht auf seine leere Hand starrte. Erst mit einer Verzögerung begriff er, wie man ihm mitgespielt hatte.

      »Los …!«, brüllte er seine beiden Lagerarbeiter an, »zeigt es ihnen …!«

      »Einen Augenblick bitte …! Parker sah die beiden Männer bannend an und hob mahnend die Hand. Worauf die beiden Lagerarbeiter ihre Fahrt Zurücknahmen und Stonewell irritiert-fragend ansahen.

      »Ich weiß nicht, Mister Stonewell, ob Sie unbedingt darauf bestehen, daß eine klärende Aussprache in ein Handgemenge umfunktioniert werden soll, ich würde davon allerdings abraten.«

      Stonewell beging den Fehler, den mahnenden Unterton in Parkers Stimme zu überhören. Er bückte sich nach der schallgedämpften Waffe und wollte sie an sich reißen.

      Parkers Universal-Regenschirm war schneller.

      Die Spitze des Schirmstocks beförderte die Waffe unter einen Schrank.

      Stonewell sprang hoch und wollte sich auf den Butler stürzen. Er tat es nicht mehr, als er in Randers Hand eine Pistole entdeckte, deren Mündung auf ihn gerichtet war.

      »Tun Sie’s lieber nicht«, warnte Rander fast beiläufig.

      Stonewells Gesicht färbte sich rot ein. Er preßte die Lippen zusammen und wartete erst mal ab.

      Die beiden Lagerarbeiter kamen sich mit ihren Kabelenden wehrlos vor. Damit war gegen eine Schußwaffe nichts auszurichten. Sie beschlossen, erst einmal abzuwarten.

      »Wo waren wir stehengeblieben?« wandte sich Parker an Hondal, der die Szene nicht ohne ein gewisses Wohlgefallen beobachtet hatte. Es tat ihm gut, daß sein Konkurrent Stonewell solch eine Abfuhr erlitten hatte.

      »Bei Mel und Joe«, sagte Hondal schnell.

      »Sie werden Ihre beiden Mitarbeiter wohlbehalten Wiedersehen«, erklärte Parker noch einmal, »ich möchte allerdings ebenso eindringlich wie höflich dazu raten, von weiteren Mordversuchen Abstand zu nehmen. Ich wiederhole noch einmal, Ihr früherer Firmenchef Gateway ist von mir nicht ermordet worden, obwohl einige Indizien dagegen sprechen. Womit ich bei meiner Brieftasche bin, die meinen britischen Paß enthielt. Darf ich um die Rückgabe dieser Unterlagen bitten?«

      Wieder war Hondal derart beeindruckt, daß er fast automatisch nach der Schreibtisch-Schublade griff und sie öffnete. Erst dann ging ihm auf, daß er sich hatte überrumpeln lassen.

      »Darf ich meine Bitte noch einmal wiederholen?« fragte Parker.

      Rander ging um den Schreibtisch herum und sah zu, wie Hondal die Lade nun öffnete. Mit spitzen, vorsichtigen Fingern zog Hondal dann die Brieftasche hervor und legte sie auf den Tisch. Rander nahm sie an sich, durchblätterte sie und nickte dem Butler zu. Genau in diesem Augenblick witterten die beiden Lagerarbeiter ihre große Chance.

      Wie auf ein geheimes Kommando hin warfen sie sich auf den Butler, während Stonewell vorsichtshalber etwas zurücktrat. Er machte sich nicht gern die Hände schmutzig.

      »Geduld …!« sagte Parker und hob erneut die rechte, schwarz behandschuhte Hand, zwischen deren Fingern ein Kugelschreiber zu sehen war. »Warten Sie! Erkennen Sie diesen Gegenstand in meiner Hand?«

      »Das is …«, begann der erste Lagerarbeiter.

      »… ’n Kugelschreiber«, sagte der zweite Lagerarbeiter.

      »In der Tat!« stellte der Butler fest, »und er enthält etwas, was Sie innerhalb weniger Sekunden identifizieren können.«

      Während Parker noch redete, drückte er auf den Halteclip, worauf die eingeschlossene Preßluft im Kugelschreiber ungewöhnlich heftig aktiviert wurde.

      Sie dehnte sich aus, da ihr eine Austrittdüse dargeboten wurde. Und gleichzeitig damit riß die Preßluft Partikelchen eines Sprays mit, die sich in den Augen der beiden Lagerarbeiter festsetzten, worauf die Männer sofort äußerst hilflos wurden.

      Sie stöhnten und schluchzten, sie rieben sich die tränenden Augen und wollten nicht mehr mitspielen.

      »Gesundheitliche Schäden sind auf keinen Fall zu erwarten«, beruhigte Parker die beiden Gateway-Stellvertreter Hondal und Stonewell, die die Welt nicht mehr verstanden.

      Jill Mancini hatte sehr fachmännisch ein Repetiergewehr zusammengesteckt, auf das sie ein Zielfernrohr setzte. Sie konnte das ungehindert tun, da die Straße hier ziemlich unbelebt war. Hinzu kam die Dunkelheit, die längst hereingebrochen war.

      Nachdem Jill Mancini alle Dinge noch einmal gründlich überprüft hatte, rutschte sie auf die rechte Beifahrerseite und visierte durch das Zielfernrohr den Eingang zur Ölfirma an.

      Im Fadenkreuz war alles deutlich zu sehen. Glücklicherweise – von Jill Mancini aus gesehen –, brannte über dem Eingang eine helle Lampe.

      Jill Mancini wartete auf ihre Chance. Ihr Gesicht war maskenhaft starr.

      »Ich möchte noch einmal auf den Mord an Ihrem Firmenchef zurückkommen«, sagte Parker, der sich um die beiden Lagerarbeiter nicht weiter kümmerte, »da Sie inzwischen eingesehen haben werden, daß meine bescheidene Wenigkeit als Mörder nicht in Betracht kommt, erhebt sich die Frage, wer diesen. Mord nun tatsächlich begangen hat.«

      Sowohl Hondal als auch Stonewell waren beeindruckt. Einmal, weil der Butler sie glatt und leicht überspielt hatte, zum anderen, weil sie von Sekunde zu Sekunde immer mehr begriffen, daß sie ihm nicht gewachsen waren.

      »Eine Antwort Ihrerseits würde Mister Rander erfreuen«, sagte Parker, als sie schwiegen. »Haben Sie nicht wenigstens eine vage Vermutung, wer diesen Mord begangen haben könnte?«

      Sie sahen sich gegenseitig an und zuckten ratlos die Achseln.

      »Steht möglicherweise einer von Ihnen hinter diesem Mord?« forschte der Butler würdevoll weiter, »ein Motiv wäre ausreichend vorhanden. Jeder von Ihnen möchte doch wohl, wie ich unterstellen darf, die Nachfolge der Firma antreten.«

      Hondal und Stonewell sahen sich erneut gegenseitig an. Diesmal aber stahl sich echtes Mißtrauen in ihre Blicke. Plötzlich trauten sie sich gegenseitig nicht mehr über den Weg.

      »Nun,

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