Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina Holl

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Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl Mami Staffel

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schnitt Silvia Gurken- und Tomatenscheiben in eine Glasschüssel. Es sollte einen frischen Salat geben, der schmeckte bei der Wärme am besten.

      Silvia fiel ein, was Sonja über Stefans Freundin gesagt hatte; auch sie selbst hatte den Eindruck gehabt, daß er nicht traurig darüber war, daß Anke sich so viel Zeit mit dem Umzug ließ.

      Konnte es möglich sein…? Nein, daran durfte sie nicht denken! Selbst, wenn Stefan noch etwas für sie empfand, durfte sie dieser Versuchung nicht nachgeben – sie hatte ihren Kindern versprochen, daß es keinen Mann mehr in ihrem Leben geben würde, solange sie noch so klein waren.

      *

      Robert holte die Kinder nach wie vor jedes Wochenende zu sich, entweder von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag. Silvia hatte schon eine ganze Weile bemerkt, daß sich weder Alex noch Jana besonders auf die Zeit mit ihrem Vater freuten.

      Als sie an einem Sonntagnachmittag zurückkamen, fragte Silvia kurzentschlossen: »Also, raus mit der Sprache. Warum seid ihr nicht mehr so gern mit eurem Vater zusammen?«

      »Was?« fragte Jana, als hätte sie die Frage nicht richtig verstanden.

      »Was meinst du damit, Mami?« piepste Alex mit seiner hellen Stimme hinterher.

      »Ihr wißt sehr genau, was ich meine, Sportsfreunde. Nun?«

      Die Kinder sahen sich unsicher an, dann sagte Jana: »Es ist wegen dieser Frau…«

      »Wegen welcher Frau?«

      »Die oft bei Papa ist. Sie redet so komisch.«

      »Papa sagt, sie kommt aus München«, fügte Alex erklärend hinzu. »Die hat sooo lange knallrote Fingernägel.«

      »Alex hat recht, und sie hat immer Sachen an wie die Leute im Fernsehen. Papa hat gesagt, daß sie bald heiraten und fortziehen werden.«

      »Ja, und mich fragt Papa dauernd, ob ich nicht mit nach München will!« rief Alex empört. »Mami, du darfst nicht zulassen, daß Papa mich mitnimmt!«

      Bestürzt nahm Silvia ihren aufgebrachten Sohn in die Arme. »Das werde ich niemals zulassen.«

      »Versprochen?« Unter Tränen sah Alex zu seiner Mutter hoch.

      »Versprochen.« Sie schloß die Augen und betete, daß sie dieses Versprechen halten konnte.

      *

      Der Termin der Scheidung stand mittlerweile fest, und Silvia erwartete ihn mit Bangen. Sonja hatte nicht herausbekommen, wie sich der Richter wegen des Sorgerechts entschieden hatte. Bei einer Kaffeepause in der Gerichtskantine sagte sie: »Löhrmann müßte ein Ungeheuer sein, wenn er Robert das Sorgerecht geben würde.«

      »Das denke ich ja auch immer, aber dann kommen mir wieder Zweifel. Was soll ich denn tun, wenn man mir Alex wirklich wegnimmt?«

      »Dann legen wir Einspruch ein. Aber so weit wird es nicht kommen.«

      »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Silvia ironisch. »Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit bis zum Scheidungstermin überleben soll.«

      »Es ist ja nicht mehr lange bis dahin. Was hast du danach eigentlich vor?«

      »Was sollte ich denn vorhaben?«

      »Ich meine, wegen Stefan. Hast du schon bemerkt, daß er kein Wort mehr über Anke verliert?« Sonja sah die Freundin eindringlich an. »Ich wette, er ist gar nicht mehr mit ihr zusammen.«

      »Was du immer so denkst. Ich habe dir doch gesagt, daß ich mit meinen Kindern allein leben will, wenn dies alles vorüber ist.«

      »Das sagst du doch nur so. Ich sehe doch, daß dir Stefan noch längst nicht egal ist.«

      »Ich habe meinen Kindern versprechen müssen, daß wir für uns allein bleiben«, beharrte Silvia auf ihrer Meinung.

      »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Jana und Alex so egoistisch sind, daß sie dir ein zweites Glück nicht gönnen. Ich glaube eher, daß du Angst hast, Stefan die Wahrheit zu sagen.«

      Silvia sah sich hastig um. »Mußt du denn so schreien?«

      »Ich habe nicht geschrien, aber du erscheinst mir etwas gereizt.«

      »Entschuldige, ich weiß im Moment manchmal selber nicht, wie ich mich benehme. Einige meiner Klienten haben mich auch schon eigenartig angesehen, wenn ich ihnen anscheinend etwas ganz anderes erzähle, als sie hören wollten.«

      »Wenn du so weitermachst, wirst du noch deine Klienten verlieren«, witzelte Sonja. »Jana fragte mich letztens, ob ich es für möglich halte, daß Robert Alex zugesprochen bekommt. Du hast mit ihr darüber geredet? Findest du es sinnvoll, daß sie es weiß?«

      Silvia hob ratlos die Hand. »Was sollte ich denn tun? Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob es richtig war, sie einzuweihen. Sie läuft neuerdings oft mit sorgenvoller Miene herum.«

      »Hast du ihr auch gesagt, wer ihr wahrer Vater ist?« fragte Sonja leise.

      »Natürlich nicht! Ich wünschte, ich hätte überhaupt niemandem davon erzählt.«

      »Also, ich bin froh, daß du mich eingeweiht hast.«

      Silvia warf der anderen einen warnenden Blick zu. »Ich hoffe, du wirst mein Vertrauen nicht mißbrauchen.«

      »Niemals. Du mußt selber wissen, was du tust. Aber wenn du mich fragst…«

      »Ich frage dich aber nicht«, gab Silvia schnell zurück. »Und jetzt wechsele bitte das Thema, da hinten kommt die Kollegin Wagner, du weißt doch, wie neugierig sie ist und bei allem, was sie hört, die Ohren spitzt.«

      *

      Silvia schlug die Augen auf und wußte im ersten Moment gar nicht, wo sie sich befand. Sie hatte sich bis in die frühen Morgenstunden ruhelos im Bett herumgewälzt, und als sie schließlich doch einschlief, hatte sie geträumt, daß Robert ihr Alex aus den Armen riß und mit ihm lachend in der Dunkelheit verschwand.

      Silvia griff nach ihrem Wecker. Es war Zeit zum Aufstehen! Normalerweise machte es ihr nichts aus, früh aus den Federn zu steigen, aber an diesem Tag war alles anders – es war der Tag der Scheidung!

      In ein paar Stunden wußte Silvia, ob sie ihren Sohn verlieren würde. Sie hatte den Kindern absichtlich nichts gesagt, damit sie unbefangen zur Schule gehen konnten.

      Silvia hatte erklärt, daß sie zur Mittagszeit nicht nach Hause kommen würde, was hin und wieder tatsächlich vorkam.

      Susi würde mittags kommen und für die Kinder eine Kleinigkeit kochen.

      »Du siehst so blaß aus, Mami«, sagte Alex prompt am Frühstückstisch. »Geht es dir nicht gut?«

      »Nur ein bißchen Kopfschmerzen. Du weißt doch, daß ich öfter mal welche habe bei diesem trüben Wetter.«

      »Dann nimm doch eine Tablette«, schlug er vor.

      Jana blickte ihre Mutter skeptisch an, und sofort setzte

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