Märchen aus Frankreich, Band 1. Группа авторов

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ihn bürgen wollte, aber Amelius fand keinen Fürsprecher. Er bat daher um eine neue Frist und sie wurde ihm auf Bitten der Königin gewährt, doch unter der Bedingung, daß Hildegard für immer vom Bette ihres Gemahls geschieden bleiben sollte, wenn Amelius nicht rechtzeitig zurückkehrte, denn sie schien mitschuldig an dem begangenen Unrecht. Amelius ritt aus der Stadt und traf auf seinen Freund, welcher gerade an den Hof zurückkehren wollte. "Ich habe dein Gebot schlecht befolgt," sprach er zu ihm, "denn ich habe mich der Königstochter wegen dem Tadel ausgesetzt und habe einen Zweikampf gegen den treulosen Ardri angenommen." "Tauschen wir unser Gewand!" erwiderte Amicus, "du gehst in mein Haus und ich will für dich gegen den Verräter Ardri kämpfen." Sie tauschten ihre Kleider und ihre Rosse, und Amicus ging in der Gestalt des Amelius an den Königshof, während letzterer in der Gestalt des Gefährten in dessen Haus zog. Als das Weib des Amicus ihren vermeintlichen Gatten zurückkommen sah, da lief sie ihm entgegen und wollte ihn umarmen, er aber stieß sie von sich und sprach, er trage Kummer im Herzen. Abends bestiegen sie das gemeinsame Lager, aber Amelius legte sein Schwert zwischen sich und die Frau und sprach zu ihr: "Hüte dich, mich anzurühren, sonst stirbst du von diesem Schwert!"

      Der für den Zweikampf angesetzte Zeitpunkt war gekommen und die Königin erwartete Amelius mit Ungeduld. Schon frohlockte der Verräter, da trat Amicus in der Gestalt seines Gefährten vor den König und sprach: "Gerechter Richter, ich bin bereit, gegen den falschen Ardri zu kämpfen, um mich, die Königin und ihre Tochter von dem Makel, mit dem man uns befleckt hat, zu reinigen." "Wenn du im Kampfe siegst, Graf," sagte der König, "so werde ich dir meine Tochter zur Frau geben." Am andern Tage traten Amicus und Ardri bewaffnet in die Schranken in Gegenwart des Königs und des gesamten Hofes. Die Königin aber und ihre Frauen beteten für den Kämpfer der Königstochter. Darauf schwur Ardri, daß sein Gegner die Königstochter geschändet habe, dieser aber schwur dawider, er habe sie nie berührt. Sie kämpften von der dritten bis zur neunten Stunde, dann wurde Ardri besiegt und Amicus hieb ihm das Haupt ab. Der König freute sich, daß seine Tochter von diesem Vorwurf gereinigt war und er gab sie dem Sieger nebst vielem Silber und Gold und einer Stadt am Meer, in welcher sie wohnen sollten. Amicus ritt zu seinem Weibe und Amelius feierte Hochzeit mit der Königstochter und zog mit ihr in jene Stadt am Meer.

      Bald darauf geschah es mit Zulassung Gottes, daß Amicus aussätzig wurde und das in solchem Grade, daß er sein Lager nicht mehr verlassen konnte, denn Gott züchtigt, wen er liebt. Sein Weib begann ihn zu hassen und suchte ihn zu erdrosseln, daher rief Amicus zwei seiner Diener zu sich und sprach: "Nehmt mich von meiner Frau fort, packt meinen Becher ein und bringt mich auf mein Schloß in Deutschland!" Als sie aber dorthin kamen, trieb man sie mit Schlägen von hinnen. Nun bat Amicus Gott um den Tod und befahl seinen Dienern, ihn nach Rom zu führen. Dort verweilten sie der Jahre drei, dann aber brach in Rom Hungersnot und Seuche aus und die Diener wollten nicht mehr bei ihrem Herrn verharren. Da bat sie dieser, sie sollten ihn in jene Stadt tragen, wo Amelius wohnte. Vor dem Hause des Grafen begann Amicus mit seiner Klapper zu schlagen, wie es die Sitte der Aussätzigen ist. Als Amelius den Ton hörte, befahl er seinem Diener, dem Kranken Brot und Fleisch zu bringen und einen Becher Wein. Der Diener kam zurück und sprach: "Bei Gott, Herr, wenn ich Euren Becher nicht in der Hand hielte, so würde ich glauben, der Kranke hätte ihn genommen, so ähnlich sah ihm der seinige." Sogleich ließ Amelius den Kranken hineinführen und erkannte seinen Freund, welcher ihn vor dem Tode gerettet und ihm die Königstochter verschafft hatte. Man bettete den Kranken auf ein weiches Lager, und er blieb bei ihnen, und sie pflegten ihn, bis Gott seinen Willen an ihm ergehen ließe.

      Eines Nachts lagen Amicus und Amelius in einer Kammer, da schickte Gott seinen Engel Rafael zu Amicus und hieß ihn reden wie folgt: "Amicus, schläfst du?" Jener glaubte, sein Gefährte rede zu ihm, und er erwiderte: "Ich schlafe nicht, mein Freund!" "Mit Recht nennst du dich Freund der Himmlischen," hub der Engel wieder an, "denn du gleichst Job und Tobias an Geduld. Wisse, ich bin Rafael, der Engel des Herrn, der mich sendet, dir das Heilmittel für dein Leiden zu verkünden, denn er hat dein Gebet erhört. Du sollst Amelius, deinem Gefährten, sagen, er möge seine beiden Kinder töten und dich mit ihrem Blute waschen, auf daß du die Gesundheit des Leibes wiedererlangst!" Nach diesen Worten verschwand der Engel, Amelius aber hatte im Schlaf die Worte gehört, er erwachte und sprach: "Wer hat mit dir geredet?" "Niemand," versetzte Amicus, "ich habe nach meiner Gewohnheit zu Gott gebetet." "Das war es nicht, sondern es hat jemand zu dir gesprochen!" Nun erzählte der Kranke dem Freunde unter Tränen, was der Engel von ihm verlangt habe. Der Graf war zuerst zwar unmutig und erschrocken, dann aber bedachte er bei sich, wie Amicus einst an seiner Statt am Königshofe dem Tode getrotzt habe, und er beschloß, ihn zu retten. Sobald seine Gemahlin in die Frühmesse gegangen war, nahm er sein Schwert und trat in die Kammer, in der die Kinder schliefen. Er warf sich über sie und sprach weinend: "O, meine Kinder, ich bin Euer Vater nicht mehr, sondern Euer Mörder!" Die Kinder erwachten von den Tränen ihres Vaters und lächelten ihn an. Er aber hieb ihnen die Köpfe ab und wusch seinen Freund mit ihrem Blute. Da wurde Amicus von der Miselsucht geheilt und die Freunde gingen in den Dom, um Gott zu danken, und die Glocken begannen von selbst zu läuten. Die Gräfin war freudig erstaunt, als sie den Gast gesund sah, sie ließ ihn in prächtige Gewänder hüllen und dann setzten sie sich zum Mahl. Um die dritte Stunde wollte die Gräfin ihre Kinder sehen, um mit ihnen zu scherzen, doch der Gatte wehrte es ihr und sprach: "Laß die Kinder schlafen, Frau!" Und er schlich sich allein in ihre Kammer, um über ihren Leichen zu weinen. Aber siehe: sie lagen gesund im Bett und lachten ihm entgegen. Nur die Schnittstelle wand sich rings um den Hals wie ein roter Faden. Da nahm sie der Graf auf den Arm und trug sie zu ihrer Mutter: "Freut Euch, Frau, denn Eure Kinder, die ich auf das Gebot des Engels getötet hatte, sind am Leben, und von ihrem Blut ist Amicus geheilt!"

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