Kraftstoff. Группа авторов

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Kraftstoff - Группа авторов

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ohne zur Fessel zu werden!

      Segne mein Verlangen,

      damit es den anderen Menschen wahrnimmt,

      damit es nicht nur nehmen will,

       sondern auch gibt!

      Segne meine Lust,

      damit sie Freude spendet und nichts von ihr ausgeht,

       was verletzt und demütigt!

      Segne mein Begehren,

       damit es das richtige Maß findet

      und ich meiner Partnerin das Gefühl gebe,

       begehrt zu sein!

      Segne mich in meiner Zweisamkeit,

      damit ich immer wieder spüre,

       welche Kraft von ihr ausgeht!

       IMPULS FÜR MICH

      imageEin Termin hat sich verschoben. Ich habe 20 Minuten Zeit für mich. Ich sitze in meinem Auto. Hier bin ich alleine. Niemand kann mich stören. Mein Auto ist mein Kloster, mein Rückzugsort. Ich suche mir eine ruhige Stelle, wo ich ungehindert stehen bleiben kann. Ich schalte das Radio aus und stelle mein Handy lautlos. Ich begebe mich in eine bequeme, aber aufrechte Position. Meine Augen sind geschlossen und ich atme ruhig und tief. Das Verlangen, das ich gerade vorher beim Autofahren noch so sehr gespürt habe, zerfließt wie schmelzendes Eis. Ich mache mir bewusst, dass dieses Verlangen zu mir gehört, dass die körperliche Lust immer ein Teil von mir sein wird. Es verleiht mir Kraft und Energie. Es ist auch ein spiritueller Teil meines Lebens. Ich will all dies – so gut es geht – auf meine Partnerin konzentrieren. Ich weiß, dass viele meiner lustvollen Gedanken für immer nur ein Teil meiner Fantasie bleiben werden. Ich werde mein Verlangen, meine Begierde immer wieder in die nötigen Schranken weisen, denn ich will Herr über mein Handeln bleiben.

      Ich bleibe noch einige Zeit ruhig sitzen, dann öffne ich wieder meine Augen und fahre weiter.

       IMPULS MIT ANDEREN

      imageJe zwei Männer massieren einander (im Wechsel) den Rücken. Sie machen dabei den Oberkörper frei und verwenden auch ein duftendes Öl.

      imageDu bist mit einer Männerrunde in der Sauna. Versuche, beim letzten Aufguss ernsthaft über das Thema Sexualität ins Reden zu kommen, indem du ehrlich über deine Sexualität erzählst. Im vertrauten Kreis wirst du nicht ausgelacht, sondern geachtet, und vielleicht entwickelt sich ein Diskurs.

       AGGRESSIVE KRAFT

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      Wenn mir gesagt, ja vorgeworfen wird: „Du bist schon wieder so aggressiv!“, dann verbinde ich damit: „Reiß dich zusammen!“, „Sprich freundlicher mit mir!“, „Reg dich nicht so auf!“ oder gar: „Du machst mir Angst.“

      Kein Wunder, dass ich dann einen Zustand von Aggression gar nicht erst aufkommen lassen möchte. Wenn ich diese unbestimmte Kraft oder dieses diffuse Gefühl dann doch spüre, habe ich Mühe, es zu unterdrücken. Gleichzeitig fühle ich mich bewertet und kritisiert. Häufig kommt es dann bei mir zu einer Rechtfertigung oder Verteidigung. Manchmal kann ich es gut „wegreden“. Und ich nehme dabei nicht wahr, dass mein Zeigen von aggressiver Gestik und Sprache ein Ausdruck meines inneren Gefühlszustandes ist.

      Was wir vielfach als „aggressives“ Verhalten interpretieren, ist nicht selten ein Äußern von inneren Zuständen wie Überforderung, Ohnmacht, Zorn, Wut, Ratlosigkeit. Wut und Zorn eignen sich gut, um z. B. tief verborgenen Schmerz zu verstecken oder umzuwandeln; gerade auch, weil wir (seelischen) Schmerz und Verletzungen nicht wahrhaben wollen bzw. glauben, diesen nicht aushalten zu können.

      Destruktive Aggression wie dauerhafte Wutgefühle, Schreien oder Toben, Neigung zu Gewalttätigkeit, übermäßiger Konsum von Alkohol und anderes Suchtverhalten lassen uns Traurigkeit, Schmerz, Ängstlichkeit und Einsamkeit nicht spüren. Aggression ist dann ein Abwehrverhalten und dient der emotionalen Selbsterhaltung, sie richtet sich dann entweder latent und unterschwellig gegen das eigene Selbst oder aktiv und zerstörend gegen die Umwelt. Zugleich verhindert diese destruktive Energie die Selbstwahrnehmung, dass wir auch verletzlich, empfindsam, unentschlossen und berührbar sind.

      Bisweilen vergesse ich, dass Aggression eine Form von Entschlossenheit, energetischer Sammlung und Bewältigungsenergie ist, ohne die ich vieles im Leben nicht hinbekommen würde. Wenn ich etwa in einem Konflikt diese aggressive Energie im Gepäck habe, dabei kontrolliert und gewaltfrei in Tat und Wort agiere, bin ich nach einer Auseinandersetzung nicht gerädert oder frustriert.

      Konstruktive Aggression ist mehr als ein Gefühl, sie ist die innere Quelle, die mir die Energie verleiht, meinen Herausforderungen im Leben konstruktiv begegnen zu können. Aggression als Lebenskraft hat unmittelbar nichts mit Gewalt, mit Grenzverletzungen und unkontrollierten Wutausbrüchen zu tun. Sie ist meine vitale Seite, die mich aufrecht leben lässt und die mich immer neu herausfordert, diese innere Kraft zu spüren, zu kultivieren, zu kontrollieren und mich daran zu erfreuen.

       ZUM NACHDENKEN

      Ich habe kein besser Werk denn den Zorn und Eifer; denn wenn ich wohl dichten, schreiben, beten und predigen will, so muss ich zornig sein.

      Da erfrischet sich mein ganzes Geblüt, mein Verstand wird geschärft, und alle unlustigen Gedanken und Anfechtungen weichen.

       Martin Luther (1483–1546), Reformator

      Eine Eiche und ein Schilfrohr stritten über ihre Stärke. Als ein heftiger Sturm aufkam, beugte und wiegte sich das Schilfrohr im Wind, um nicht entwurzelt zu werden. Die Eiche aber blieb aufrecht stehen und wurde entwurzelt.

       Aesop (6. Jhd. v. Chr.), griechischer Dichter

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       AUS DER BIBEL

      Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!

       Johannesevangelium 2,13–16

       GEBET

      Ich will

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