Der vergessene Bunker. F. John-Ferrer
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Er tat ein paar Schritte vor und plötzlich sah er etwas Dunkles, Viereckiges im gelblichen Gras liegen. Er ging rasch darauf zu und bückte sich. Der Verpflegungskanister lag da. Die Graupensuppe war ausgelaufen und lag als große grauweiße Breimasse im Gras.
Lämmer erschrak. Was sollte das bedeuten? Der Lorenz …
Mit aufgerissenen Augen schaute Lämmer sich um, ängstlich und verwirrt war sein Blick, halb offen der Mund.
»Lorenz!«
Der Ruf schallte über die Lichtung und blieb ohne Echo. Ganz fern rumpelte Geschützfeuer. In Richtung Laksa war alles still. Im Wald knisterte die Nässe.
»Looooorenz!« Hohl tönte der Ruf ins Leere und verhallte.
Es hat ihn erwischt, den Gliedern, dazu ein dumpfes Dröhnen im Schädel. Vorhin … da hat’s hier reingehauen! Ein paar Mal! Und wir haben dagesessen, und der Loisl hat gesagt: »Dass die so viel Munition verschwenden!« Und der Ernst Amann hat gelacht und erwidert: »Wenn sie’s haben, warum net? Uns treffen sie sowieso net!« Aber den Lorenz hat’s getroffen! Ich muss ihn suchen! Das arme Schwein!
Franz Lämmer fing mit der Suche an, erst rings um den Kanister und die eklige Graupensuppe, dann weiter im Halbkreis – bis zu den Granattrichtern.
Dort lagen ein verschlammter Knobelbecher und ein paar Meter davon ein Tuchfetzen, halb verbrannt.
Lämmers Hände zitterten. Kalter Schweiß brach ihm aus. Stumm starrte er auf die Spuren des Todes nieder, immer nur einen Gedanken im dröhnenden Kopf: Den Lorenz hat’s erwischt, so kurz vorm End!
Lämmer hatte nicht mehr die Kraft, über die Lichtung nach Laksa zu gehen. Es drängte ihn, auf dem Absatz kehrtzumachen und zum Bunker zu rennen, zu brüllen, sie alle herauszuholen und ihnen zu sagen, dass es den Lorenz …
Was lag dort? Dort drüben am Fuß des großen Wacholderbusches erkannte er im Zwielicht etwas Dunkles, Rundes … Lämmer ging langsam darauf zu, bückte sich … und stieß einen röchelnden Laut des Entsetzens aus. Er warf den linken Arm vors Gesicht und wimmerte. Vor dem Wacholderbusch, im nassen, farblosen Gras lag ein abgerissener Kopf, darauf, schief, verbeult und rauchschwarz, der Stahlhelm. Zwei glasige Augen, ein schwarzes, aufgerissenes Mundloch, ein verbranntes Gesicht.
»Leut! Leut!«, gurgelte Lämmer, dann drehte er sich um und stolperte schreiend davon: »Leut, kommt’s doch … der Lorenz … sein Kopf … sein Kopf …!«
Die im Bunker unterhielten sich, und Teichmann zog die Taschenuhr auf. Noch zwei Minuten, dann musste Brunner den Weiß auf Posten ablösen. Bei Teichmann ging es genau zu, auf die Minute genau, »Und ich sag, dass man auch giftige Schwammerln essen kann«, ließ sich gerade der Ferdl vernehmen.
»Du spinnst ja«, erwiderte Loisl. »Da wirst unter Garantie hin.«
»Koa Spur, Loisl. Wenn du die Schwammerl in Milch abkochst, sind sie essbar.«
»Haha, da trink ich die Milch lieber, Freund!« »Still!«, rief Teichmann scharf. »Horcht mal! Was ist denn das?«
Sie lauschten. Von draußen drang dumpfes Jammern und Geschrei. Die tiefe Stimme Tonis ertönte. Dann polterten Schritte die Erdstiege herunter. Franz Lämmer wankte herein, grau im Gesicht, die Augen weit aufgerissen. Hinter ihm stand der einsneunzig große Obergefreite, der Toni, und rief über Lämmer hinweg:
»Der hat den Verstand verlorn, Leut! Helft ihm! An Eimer Wasser her, dass er wieder normal wird!«
Die Landser drängten heran. Teichmann packte den scheinbar geistesabwesenden Lämmer an den Schultern und rüttelte ihn.
»Lämmer, was haben Sie! Sind Sie übergeschnappt?«
»Der Kopf … der Kopf«, stammelte Lämmer.
»Was für ein Kopf?«, rief Teichmann aufgeregt.
»Dem … dem Lorenz seiner … ooo …« Mit einem Ächzen knickte Lämmer zusammen.
Viele Hände fingen ihn auf.
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