Macht. Anselm Grün

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Macht - Anselm Grün

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Verhalten findet sich in vielen Bereichen. Auch im Kloster kennen wir Mitbrüder, die ihre Macht dadurch ausüben, dass sie Bittsteller einfach warten lassen. Vielleicht kennen wir auch bei uns selbst dieses Verhalten, indem wir bei Verabredungen immer etwas zu spät kommen und die anderen warten lassen.

      7.

      Als siebte Quelle nennt Bauer-Jelinek die Macht der Kontakte: Man braucht Beziehungen, um etwas erreichen zu können. Es gibt Menschen, die diese Art der Macht besonders geschickt einsetzen, um ihre eigenen Wünsche durchzusetzen.

      8.

      Als achte Quelle nennt sie dann die Macht der Überzeugung: Jeder ist überzeugt von seiner Wahrheit und möchte andere – oft auch mit Gewalt – dazu bringen, diese Wahrheit zu übernehmen. Die Macht der Überzeugung zeigt sich zudem im jeweiligen Rechtssystem. Es gibt jedoch auch ungeschriebene Gesetze: »Die ungeschriebenen Gesetze einer Gemeinschaft bilden einen ›Rahmen der Macht‹, den der Einzelne nicht verlassen kann, ohne mit Strafe rechnen zu müssen« (Bauer-Jelinek, 81).

      Bauer-Jelinek meint, in Diskussionen gehe es oft nicht um wirkliches Wissen und Wahrheit, sondern um die Macht der Überzeugungen. Man stelle seine persönliche Überzeugung als nicht zu hinterfragende Wahrheit dar. »Wenn zwei Personen bei dem Bemühen, einen Interessenkonflikt zu lösen, sich in ihren Überzeugungen verstricken, ist ihnen meist nicht mehr klar, dass sie ihre Macht einsetzen. Sie sind der festen Meinung, ganz objektiv im Recht zu sein und können dann nur noch schwer zu einer vernünftigen Lösung finden« (Bauer-Jelinek, 82).

      Bauer-Jelinek unterscheidet zudem vier Schauplätze der Macht. An jedem werden andere Machtinstrumente eingesetzt und Strukturen der Macht deutlich:

      Da ist einmal das »Haus« als Schauplatz der Macht. Hier ist es die Familie, in der die Eltern Macht ausüben, aber auch die Kinder gegenüber ihren Eltern. Vorherrschend ist hier die Macht der Gefühle.

      Dann gibt es den »Markt« als Schauplatz der Macht, auf dem die verschiedenen Anbieter ihre Waren verkaufen und die verschiedenen Gruppierungen ihre Meinungen vertreten. Hier geht es um Wettbewerb und um die Macht des Stärkeren, aber auch um die Macht der Kreativität und der Klugheit.

      Desweiteren nennt sie die »Burg« als Schauplatz der Macht. Sie steht für die Macht der Regierungen in Stadt und Land.

      Als letzter Schauplatz ist der »Tempel« ein Symbol für den religiösen Bereich in unserer Gesellschaft. Hier werden vor allem die geistigen Bedürfnisse des Menschen befriedigt. Es geht jedoch auch um die Macht des Wissens, die durch religiöse Mythen sowie in dogmatischen Systemen Ausdruck findet.

      In jedem der vier Bereiche wird Macht ausgeübt, jeweils auf andere Weise. Die Menschen, die in diesen vier Bereichen tätig sind, sollten sich fragen, wie sie das tun. Welche Machtspiele gibt es in der Familie? Geht es auf dem »Markt« wirklich gerecht zu? Oder sind da die Stärkeren beherrschend? Wie üben wir in der Politik Macht aus? Macht gehört zur Politik. Aber es braucht auch eine Kultur der politischen Macht. Auch im »Tempel«, im religiösen Bereich, wird Macht ausgeübt. Gerade wenn wir Meinungen vertreten oder unseren Glauben verkünden, sollten wir uns fragen, ob und wie wir Macht über andere ausüben. Es gibt die gute Macht, die andere von einem Glauben überzeugt, der heilsam ist. Aber es gibt auch die Machtausübung, die den Menschen Angst einjagt. Es geht nicht um die Frage, ob Macht oder nicht, sondern darum, wie die Macht in den vier Bereichen ausgeübt wird.

      Karl Rahner hat die Ursache für den Missbrauch der Macht darin gesehen, dass die Macht heute in einer »von der Sünde infizierten Welt« ausgeübt wird. Er meint damit, dass diese Welt nicht nur gut ist. Wir brauchen nur in die Zeitung zu schauen, dann wird deutlich, wie viel Unrecht in der Welt geschieht, wie viele Menschen verletzt und erniedrigt werden. Mit dem Begriff »Sünde« will Rahner hier nicht den Einzelnen ein schlechtes Gewissen einreden, sondern einfach diese Welt als eine beschreiben, die nicht in Ordnung ist, in der Menschen nicht nur Gutes, sondern auch Böses tun. In dieser konkreten Welt ist daher die Macht immer auch von der Sünde geprägt. Dann wird die Macht zur Gewalt über Menschen, zur Einengung ihrer Freiheit, zur Entwürdigung des Menschen und aus rein egoistischen Tendenzen ausgeübt. Sie dient heute und diente in allen Zeiten oft genug dazu, das eigene mangelnde Selbstwertgefühl durch äußere Macht auszugleichen. Von dieser Versuchung der Macht erzählt uns schon die Bibel.

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